Tschechien hat am Dienstagabend mit einem 2:1-(2:0)-Sieg über Griechenland seine Chance auf den Einzug ins Fußball-EM-Viertelfinale gewahrt.
Nach der klaren 1:4-Auftaktniederlage gegen Russland legten die Tschechen einen in der EURO-Geschichte historischen Blitzstart hin und führten nach Treffern von Petr Jiracek (3.) sowie Vaclav Pilar bereits in Minute sechs mit 2:0.
Den Griechen, die nach dem 1:1 im ersten Match gegen Gastgeber Polen nun schon Schützenhilfe benötigen, um den Aufstieg noch zu schaffen, gelang nur noch der Anschlusstreffer durch Theofanis Gekas (53.). Die Russen hatten damit die Möglichkeit, bereits im Abendspiel (ab 20.45 Uhr) mit einem Erfolg über Polen den Viertelfinaleinzug sowie den Sieg in der Gruppe A vorzeitig perfekt zu machen.
Die Tschechen, die in der zweiten Hälfte deutlich zurückfielen, haben ihr Schicksal zum Abschluss der Gruppe A am Samstag gegen Gastgeber Polen damit selbst in der Hand. Die Griechen dagegen, 2004 noch sensationell Europameister, stehen wie vor vier Jahren in Österreich und der Schweiz vor einem Aus in der Gruppenphase.
Wolfsburg-Legionär Jiracek erzielte nach 2:13 Minuten und Traumpass von Hübschmann das drittschnellste Tor der EM-Geschichte. Doch damit nicht genug: Pilar, der schon gegen die Russen den Ehrentreffer besorgt hatte, legte nur drei Minuten später nach. Der Flügelspieler verwertete einen Querpass von Theodor Gebre Selassie mit dem Knie.
Mit der schnellsten 2:0-Führung der EM-Geschichte im Rücken spielten die Tschechen vor 38.000 Zuschauern eine starke erste Hälfte. Pilar (20.) und Kapitän Tomas Rosicky (29.) kamen weiteren Toren mit Schüssen nahe. Dazu musste der entnervte Griechenland-Torhüter Konstantinos Chalkias mit einer Oberschenkelverletzung vom Platz (23.).
Nach Seitenwechsel ließen sich die Tschechen ohne den ausgewechselten Rosicky deutlich weiter zurückfallen - und wurden bestraft. Nach einem kapitalen Fehler von Cech, dem ein Missverständnis mit Verteidiger Tomas Sivok vorausgegangen war, staubte der erst zur Pause ins Spiel gekommene Gekas zum 1:2 ab. Tschechiens Startorhüter, im Elfmeterschießen des Champions-League-Finales mit Chelsea gegen Bayern München noch der große Held, hatte eine eigentlich harmlose Hereingabe von Georgios Samaras nicht festhalten können.
Wie schon zum Auftakt gegen Polen (1:1) präsentierten sich die Griechen in der zweiten Hälfte deutlich aktiver, der Ausgleich blieb ihnen diesmal allerdings verwehrt. Die Tschechen revanchierten sich damit auch für eine 0:1-Niederlage nach Verlängerung im EM-Halbfinale 2004. Seit 1982 hatten sie nicht mehr gegen die Griechen gewonnen.
Breslau (Wroclaw), Stadion Miejski, 38.000 Zuschauer,
SR Stephane Lannoy (FRA)
Torfolge:
0:1 (3.) Jiracek
0:2 (6.) Pilar
1:2 (53.) Gekas
Griechenland: Chalkias (23. Sifakis) - Torosidis, K. Papadopoulos, Katsouranis, Holebas - Fotakis (46. Gekas), Maniatis, Karagounis - Salpingidis, Samaras, Fortounis (71. Mitroglou)
Tschechien: Cech - Gebre Selassie, Sivok, M. Kadlec, Limbersky - Hübschmann, Plasil - Jiracek, Rosicky (46. Kolar/90. Rajtoral), Pilar - Baros (64. Pekhart)
Gelbe Karten: Torosidis, K. Papadopoulos, Salpingidis bzw. Rosicky, Jiracek, Kolar
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