Martin Olsson wechselte mit gerade einmal 17 Jahren nach England, genauer gesagt nach Blackburn. Im Gespräch mit beschrieb er das Spiel gegen seine Wahlheimat am Freitag als "einen Traum."

Olsson wuchs im gleichen Stadtteil von Helsingborg auf wie Henrik Larsson - aber erst nachdem die Torjägerlegende seinen Heimatklub in Richtung Feyenoord verlassen hatte. Den Abwehrspieler verschlug es dann aber schließlich in die Premier League.

"Als ich aufgewachsen bin, habe ich viele englische Spieler gesehen", so Olsson. "Jetzt gegen sie bei einem großen Turnier anzutreten, ist ein Traum. Ich lebe dort nun schon seit fast sieben Jahren, das wird etwas Besonderes."

Im Januar 2006 verließt er Högaborgs BK und wechselte in die Jugendakademie von Blackburn Rovers FC, sechs Jahre später hat nun auch sein Bruder Marcus beim Klub aus Lancashire unterschrieben. Marcus hat sein erstes Spiel für Schweden letzten Winter bestritten, schaffte es aber nicht in den Kader für die EURO 2012. Martin dagegen spielte in den Planungen von Erik Hamrén von Anfang an eine wichtige Rolle.

Sein erstes Länderspiel im Mai 2010 war gleich ein voller Erfolg, nachdem er Schweden nach seiner Einwechslung beim Stand von 1:1 mit zwei Toren noch zu einem 4:2-Sieg gegen Bosnien und Herzegowina schoss. In der Qualifikation erkämpfte er sich schließlich einen Stammplatz und erzielte zwei weitere Tore, Trainer Hamrén beschrieb ihn zuletzt als "modernen Außenverteidiger."

Nach der 1:2-Niederlage im Auftaktspiel am Freitag gegen die Ukraine belegt Schweden den letzten Tabellenplatz in Gruppe D. Damit steht für das Team von Olsson am Freitag bereits viel auf dem Spiel und es gilt, eine weitere Niederlage zu vermeiden. "So dürfen wir nicht denken. Wenn wir so denken, dann verlieren wir. Wir müssen einen Sieg anpeilen, so wie wir es immer machen."

Bei der öffentlichen Trainingseinheit am Mittwoch in Kyiw kamen rund 6 000 Fans und feuerten ihr Team an. "Es ist toll, dass uns die Fans so unterstützen, obwohl wir das Spiel verloren haben", blickte Olsson zurück. "Das gibt uns viel Energie, die wir im Spiel gut gebrauchen können."

In der Vorbereitung auf die Endrunde gab es Siege gegen Kroatien, Island und Serbien. Doch das Team von Hamrén kennt sich auch mit der Alles-oder-Nichts-Situation bestens aus.

Im letzten Spiel der Qualifikation musste gegen die Niederlande unbedingt ein Sieg her, doch die hatten seit dem Finale der Weltmeisterschaft 2010 kein Spiel mehr verloren. Schweden kämpfte sich schließlich in die Partie und wandelte einen 1:2-Rückstand noch in einen 3:2-Sieg um. "Wir wissen, dass wir guten Fußball spielen können. Wenn wir gegen die Niederlande und Kroatien gewinnen können, warum nicht auch gegen England?"
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Mal schauen wer härter ist Good Old England oder Schweden.