Fußball-Schottland muss mindestens in den kommenden drei Jahren auf das "Old-Firm"-Derby zwischen den Glasgower Clubs Rangers und Celtic verzichten. Der schottische Rekordmeister Glasgow Rangers, mit umgerechnet rund 166 Millionen Euro verschuldet, ist wegen seiner finanziellen Probleme in die vierte Liga zurückgestuft worden und hat dadurch den gesamten schottischen Fußball in eine große Krise gestürzt.
Bereits am 4. Juli waren die Rangers wegen der akuten wirtschaftlichen Probleme von der Meisterrunde ausgeschlossen worden, der Verband hoffte aber auf einen Neustart des 54-maligen Meisters in der zweiten Liga. Die schottische Fußball-Liga (SFL) entschied gestern im Hampden Park dagegen, 25 der 30 SFL-Clubs stimmten mit Nein, wie der Ligachef David Longmuir mitteilte. Der Verein braucht damit mindestens drei Jahre, um sich wieder in die höchste Spielklasse vorzuarbeiten.
Eine Entscheidung, die auch für alle anderen Clubs finanzielle Konsequenzen haben wird. Sponsoren drohen abzuspringen, weil der Fernsehvertrag zu weiten Teilen nur dann gültig ist, wenn pro Saison mindestens vier Derbys zwischen Celtic und den Rangers übertragen werden können. Laut Informationen der schottischen Sun droht den Vereinen nun ein Verlust von mehr als 100 Millionen Euro.
Lange hatte Fußball-Schottland debattiert, ob die Vereine trotz der Risiken für eine faire Strafe der Rangers stimmen sollten. Allen voran der Verband um Präsident Stuart Regan hatte für den nun eingetretenen Fall einen "schleichenden Tod" des schottischen Fußballs prophezeit. Die Liga blieb trotz des medialen Drucks hart. Für die Rangers und ihre Fans, die sich übrigens für einen ehrlichen Neuanfang in Liga vier ausgesprochen hatten, stehen nun Reisen durch die Provinz Schottlands an. In der vierten Liga schauen 350 bis 600 Zuschauer zu.
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