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Max Merkel begann in den 30er-Jahren beim Rapid-Nachwuchs und bestritt bereits 1937 bei der 0:3-Niederlage gegen Wacker sein erstes Spiel in der Kampfmannschaft. Danach kam er aber nicht mehr zum Einsatz und wechselte zum Wiener Sportclub. Nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland wurde Merkel 1939 in die deutsche Nationalmannschaft zum Spiel gegen die Slowakei (0:2) einberufen. Nach dem Krieg kehrte Merkel schließlich zu Rapid zurück und bildete von 1946-1954 mit Ernst Happel die Rapid-Abwehr. In dieser Zeit wurde er mit den Grün-Weißen vier Mal Meister und 1952 auch ins österreichische Nationalteam einberufen.
Noch erfolgreicher als in seiner Spielerkarriere war Merkel als Trainer.
Seine Trainerkarriere begann Max Merkel in den Niederlanden, trainierte HBS Den Haag und von 1955 bis 1956 die niederländische Nationalmannschaft, mit der er in 10 Spielen zwischen April 1955 und Juni 1956 sieben Siege, ein Unentschieden bei zwei Niederlagen erreichte. Seine einzigen Trainerstationen in Österreich waren neben SC Landhaus von 1956 bis 1958 der SK Rapid Wien, wo er gemeinsam mit seinem ehemaligen Spielerkollegen Franz Binder und Ernst Happel als Betreuer 1957 Meister wurde. Seine wohl größten Erfolge als Trainer feierte er allerdings in Deutschland und Spanien. Seine erste Station in Deutschland war Borussia Dortmund. Merkel verjüngte die Mannschaft und erreichte 1961 das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft, das allerdings gegen den 1.FC Nürnberg 0:3 verloren ging. Den TSV 1860 München führte er 1963 in die neu gegründete Fußball-Bundesliga und wurde mit den „Löwen“ 1964 DFB-Pokal-Sieger und 1966 auch Meister. 1965 erreichte er mit der Mannschaft das Europapokalfinale der Pokalsieger. Das Spiel ging vor 100.000 Zuschauern im Wembley-Stadion mit 0:2 gegen West Ham United verloren. Auch mit dem 1. FC Nürnberg, den er 1967 als Abstiegskandidat übernahm, gelang 1968 der Gewinn der deutschen Meisterschaft. Nach der Krise im Folgejahr verließ er den Verein, unter Nachfolger Kuno Klötzer stieg der 1. FC Nürnberg als erster Meister gar ab. In Spanien gewann Max Merkel die nationale Meisterschaft, den Pokal und den Ligapokal mit Atlético Madrid.
Von Juli 1975 bis zu seiner Entlassung im März 1976 trainierte Merkel den FC Schalke 04. Er hatte sich mit dem Verein kaum identifiziert, was durch Sprüche deutlich wurde wie: "Das Schönste an Gelsenkirchen war schon immer die Autobahn nach München", und "Er wird nie Kopfweh bekommen, weil er seinen Kopf nie zum Denken benutzen wird. Ehe er Nationalspieler wird, werde ich Sänger an der Metropolitan Opera". (über den späteren 19maligen Schalker Nationalspieler Rüdiger Abramczik)
In den 1980er-Jahren machte Max Merkel vor allem als Kolumnist der Bild-Zeitung von sich reden. Er war einer der schärfsten Kritiker von Bundestrainer Jupp Derwall, bevor dieser 1984 entlassen wurde. Merkels Sprüche, die die Fußballwelt seit den 1960er-Jahren begleiteten, sind legendär. So waren auch seine in der Bild-Zeitung veröffentlichten Leistungsprognosen zu den Bundesligisten zu Saisonbeginn („Max merkelt wieder“) weniger fachliche Analysen, als der Unterhaltung dienende, auf Pointen abzielende Lästereien, die allerdings seit mehreren Jahren nicht mehr selbst von Max Merkel geschrieben wurden. Privat lebte Max Merkel in den letzten Jahren zurückgezogen in Putzbrunn bei München. Am 28. November 2006 verstarb Max Merkel im Alter von 87 Jahren ebenda. Seine letzte Ruhe fand er auf dem neuen Friedhof von Hohenbrunn, einer Nachbargemeinde.
Vereine:
Wr.Sportclub (1937-1942; 1945/46), Markersdorf SC Rapid
Trainer:
ADO Den Haag, Nationalteam Niederlande (1955-56), Rapid (1956/57: Meister), Borussia Dortmund (1958-61), TSV 1860 München (1963-1966; 1974/75; Deutscher Pokalsieger 1964, EC-Finale 1965, Meister 1966), 1. FC Nürnberg (1967-1969; Deutscher Meister 1968), FC Sevilla (1969-1971), Atletico Madrid (Spanischer Meister 1973, Pokalsieger 1972), Schalke 04 (1975/76), FC Augsburg (1976/77), ÖFB-Sportdirektor (1977/78), Karlsruher SC (1981/82), FC Zürich (1983)