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Galatasaray Istanbul ................TÜRKEI

in > VEREINE NATIONAL - INTERNATIONAL < 13.01.2012 11:03
von printmaster • Admin | 1.755 Beiträge

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Zugegeben, der Vergleich zwischen dem König des Dschungels und dem türkischen Fussball dürfte auf den ersten Blick etwas befremdlich wirken, aber ein genaueres Hinsehen bringt Aufklärung. Denn während im grünen Dickicht zweifelsohne der Löwe das Regiment führt, steht auch am Bosporus ein Löwe als erfolgreichstes Team des Landes in den Geschichtsbüchern, nämlich Galatasaray Istanbul, dessen passender Spitzname Aslanlar ist, was übersetzt die Löwen bedeutet.

Die Anfänge des Sportklubs Galatasaray, genauer gesagt des Galatasaray-Gymnasiums, liegen weit zurück. Eine Legende besagt, dass bereits im 15. Jahrhundert ein gewisser Gül Baba dem Sultan Bayezid II. während einer Jagd-Exkursion eine rote und eine gelbe Rose überreichte. Als Dankeschön schenkte ihm der Sultan ein Stück Land am Rande des Bosporus, auf dem 1481 die bereits erwähnte Schule für angehende Staatsmänner und Diplomaten gegründet wurde.

Die Anfänge des Fussballs in der Türkei liegen dagegen gerade einmal rund 100 Jahre zurück. Zu dieser Zeit waren es vor allem die Ausländer, die begannen, Vereine zu gründen. Doch nachdem Schüler des Galatasaray-Gymnasiums in Istanbul, damals Konstantinopel, einer Partie beiwohnten, entschlossen sie sich, selbst aktiv zu werden.

"Unser Ziel ist es, zusammen zu spielen wie die Engländer, eine Farbe und einen Namen zu besitzen und die nicht-türkischen Mannschaften zu schlagen", so soll der erste Präsident und Mitbegründer, Ali Sami Yen, 1905 verkündet haben.

Bei der Suche nach einem passenden Namen einigte man sich letztendlich auf Galatasaray, was übersetzt Palast von Galata bedeutet. Zur Erklärung: Galata ist ein Stadtteil auf der europäischen Seite Istanbuls. Das erste Spiel des Vereins fand am 26. November 1905 gegen eine französische Schule statt.

Die Suche nach den Vereinsfarben gestaltete sich ebenfalls keinesfalls einfach. Von Rot-Weiß über Gelb-Schwarz landete man schlussendlich bei Gelb-Rot. "Nachdem wir viele Orte besucht hatten, kamen wir zum Geschäft von Yanko dem Fetten in Bahcekapi, und wir sahen zwei elegante Kleider aus Wollstoff. Eines war schön und dunkelrot nahe einer Art purpurbraun, und das andere war ein dickes gelbes, welches Spuren von orange trug. Der Geschäftsinhaber kombinierte die beiden Kleider mit einer unglaublichen Handbewegung. Es erschien eine Breite, ähnlich der Farbe, welche den Kopf und den Nacken eines Distelfinks bedeckt. Es war, als würden wir Farbenspiele im Feuer beobachten. Wir stellten uns eine Fahne rot-gelben Feuers über unserem Team vor und dachten, dass es uns von Sieg zu Sieg tragen würde. Und das tat es auch", so Sami Yen.

Doch von der Vereinsgründung bis hin zum erfolgreichsten Verein der Türkei war es ein langer Weg. Erst 1959 rief der türkische Fussballverband die SüperLig (damals MilliLig) ins Leben und seitdem gehören die Gelb-Roten dem Oberhaus am Bosporus an. Bereits kurz zuvor, 1956/57, nahm Gala erstmals am Europapokal teil.

In den ersten zehn Jahren der Liga-Gründung landeten die Löwen stets unter den Top 3 und holten dabei drei Meisterschaften (1962, 1963, 1969), um zwischen 1971 und 1973 als erstes türkisches Team dreimal in Folge den Titel zu holen. Dieses Kunststück sollte bis heute nur von zwei weiteren Mannschaften erreicht werden, Trapzonspor (1979-1981) sowie Beşiktaş (1990-1992). Einen Rekord möglicherweise für die Ewigkeit gelang Gala zwischen 1997 und 2000 als man gleich vier Mal in Folge den Landestitel feierte.

Auch auf dem internationalen Parkett schlug sich Galatasaray beachtlich. In der Saison 1988/89 stand Cim Bom als bisher einzige türkische Mannschaft im Europäischen Pokal der Landesmeister im Halbfinale.

Pünktlich zum neuen Jahrtausend sorgte Gala für einen weiteren Paukenschlag, als man 2000 nicht nur den UEFA-Pokal gegen Arsenal London (4:1 n.E.) gewann, sondern sich auch im europäischen Super Cup gegen keinen Geringeren als die Königlichen von Real Madrid mit 2:1 die Krone aufsetzte. Die ersten beiden Europapokaltriumphe einer türkischen Mannschaft war somit unter Dach und Fach. Da man darüber hinaus auch die Landes-Meisterschaft holte, gelang in diesem Jahr sogar das historische Triple.

Der Anziehungskraft des Löwen vom Bosporus konnten sowohl in der Vergangenheit als auch der Gegenwart viele Top-Spieler bzw. –Trainer aus dem In- und Ausland nicht widerstehen. Ob nun Claudio Taffarel (Brasilien), Milan Baros (Tschechische Republik), Harry Kewell (Australien), Franck Ribéry (Frankreich), Gheorghe Hagi (Rumänien) oder auch die einheimischen Stars wie Hakan Sükur oder der aktuelle Gala-Kapitän Arda Turan – sie alle trugen bereits das gelb-rote Trikot. "Galatasaray zielt immer auf die Meisterschaft. Ein Mitglied dieser Mannschaft zu sein, bedeutet, immer unter Druck zu stehen und immer gewinnen zu wollen", beschrieb einst Turan im exklusiven FIFA.com-Interview die Faszination des Klubs.

Auf der Trainerbank tummelten sich bisher auffallend viele deutsche Trainer, wie Jupp Derwall, Karl-Heinz Feldkamp oder Michael Skibbe. Aber auch internationale Größen wie der ehemalige türkische Nationaltrainer Fatih Terim, der der erfolgreichste Trainer des Vereins ist, oder Franck Rijkaard fanden hier ihr Glück. Der Niederländer zeigte sich bei seiner Ankunft im Juni 2009 beeindruckt: "Es ist eine Ehre. Es ist ein großer Verein - der größte in der Türkei."

Die Erfolge haben Galatasaray inzwischen zum Rekordmeister der Türkei, gemeinsam mit Fenerbahçe, aufsteigen lassen und obwohl mit Beşiktaş und Fener die größten Rivalen des Landes aus der gleichen Stadt kommen, sind die Löwen zweifelsohne das Aushängeschild des türkischen Fussballs. Hunderte Pokale und Medaillen zeugen im vereinseigenen Museum, das seit 1905 besteht, von einer ruhmreichen Vergangenheit und Gegenwart.

Das interkontinentale Derby zwischen Fener und Gala gehört darüber hinaus seit jeher zu den größten Derbys weltweit. Mehr als 350 Mal standen sich die beiden Klubs schon gegenüber – mit Vorteilen für die gelben Kanarienvögel. "Im Derby hat man von der ersten Minute an eine Gänsehaut. Für einen Sportler sind das genau die Momente, für die man lebt. Ich habe in verschiedenen Ländern gespielt und trainiert, aber das ist etwas ganz Einmaliges", erinnert sich Galas früherer Trainer Eric Gerets an die Duelle beider Teams.

Fast 40 Jahre lang war das nach dem Gründer benannte Ali-Sami-Yen-Stadion die Heimat der Löwen. Rund 23.000 Zuschauern verwandelten das weite Rund Woche für Woche in einen regelrechten Hexenkessel. Die eigenen Fans nennen das Stadion dementsprechend auch Cehennem (Hölle). Am 11. Januar 2011 wurde dort das letzte Spiel ausgetragen, das die Gastgeber im türkischen Pokal gegen Beypazarı Şekerspor mit 3:1 gewannen. "Wenn man nach Galatasaray fährt, ist das wie der Besuch in der Höhle des Löwen", so Gerets.

Nun soll in der neu errichteten Türk Telekom Arena weiter für Furore gesorgt werden. Mit fast 53.000 Plätzen ist das 230 Millionen Euro teure Stadion fast doppelt so groß wie die alte Heimstätte. Einmalig in der Türkei: Das ausfahrbare Dach sowie die Tatsache, dass erstmals ein türkisches Stadion einen Sponsorennamen trägt.

Die wichtigsten Erfolge:
17x türkischer Meister: 1962, 1963, 1969,1971, 1972, 1973, 1987, 1988, 1993, 1994, 1997, 1998, 1999, 2000, 2002, 2006, 2008
14x Türkischer Pokalsieger: 1963, 1964, 1965, 1966, 1973, 1976, 1982, 1985, 1991, 1993, 1996, 1999, 2000, 2005
1x Türkischer Supercupsieger: 2008
1x UEFA-Pokal-Sieger: 2000
1x UEFA Supercup-Sieger: 2000

Legendäre Spieler:
Rüdiger Abramczik (1984-85), Gheorghe Hagi (1996-2001), Claudio Taffarel (1998-2001), Franck Ribéry (2005), Hakan Sükur (1992-95, 1995-2000, 2003-08), Fatih Terim (1974-1985), Franck de Boer (2003-04), Ümit Davala (1996-2001, 2002-03), Rigobert Song (2004-08), Lincoln (2007-09), Arda Turan (2004-heute)

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Man muss Fußball nicht verstehen, man muss sich nur damit zurechtfinden!

zuletzt bearbeitet 21.01.2012 00:08 | nach oben springen
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