England könnte die Fußball-EM im Sommer in Polen und in der Ukraine mit einem Interimstrainer bestreiten. Der englische Verband (FA) begann am Freitag, zwei Tage nach dem Rücktritt von Teamchef Fabio Capello, mit der Nachfolgersuche.
Harry Redknapp heißester Kandidat. Bild: SN/apa (archiv/epa)
Wunschkandidat des Verbandes, der Spieler und der englischen Öffentlichkeit ist Tottenham-Trainer Harry Redknapp. Sollte der 64-Jährige noch nicht für den Posten zur Verfügung stehen, könnten die "Three Lions" bei der EM im Juni aber auch von einem Interimscoach - und damit vermutlich Ex-Teamspieler Pearce - betreut werden. "Das ist eine Möglichkeit, alle Optionen sind offen", erklärte FA-Präsident David Bernstein.
Der Verband favorisiert nach dem zwar sportlich akzeptablen, aber an persönlichen Differenzen gescheiterten Experiment mit dem Italiener Capello eine einheimische Lösung. "Es gibt eine klare Präferenz für einen Engländer oder einen Briten", sagte Bernstein. "Im Endeffekt wollen wir aber die beste Person, es muss also nicht unbedingt ein Engländer sein."
Redknapp selbst schloss eine etwaige Doppel-Funktion als Tottenham-Boss und englischer Nationaltrainer fast aus. "Ich glaube, das wäre schwierig. Einer dieser Jobs alleine ist schon hart genug. Man muss sich auf eine Aufgabe fokussieren", sagte Redknapp. Der 64-Jährige betonte, dass seine Konzentration derzeit aber noch voll Tottenham gehört.
Tottenham Hotspur stellte es Redknapp frei, ob er englischer Teamchef werden möchte. "Harry muss eine Entscheidung treffen, ob er den Job will oder bei Tottenham bleiben möchte", sagte Spurs-Direktor Keith Mills dem Sender BBC.
Die FA will in den nächsten Wochen eine engere Kandidatenliste erstellen. Die nächsten Testspiele nach den Niederlanden sind erst ab Ende Mai geplant. In der EM-Gruppenphase trifft der Weltmeister von 1966 auf Frankreich, Schweden und Gastgeber Ukraine.