Da dürften selbst die Innsbrucker Kicker ungläubig auf die Anzeigetafel geschaut haben. 1:1 stand es zur Halbzeit bei der Partie zwischen dem FC Wacker und Red Bull Salzburg - und das hatten die Schwarz-Grünen vor allem den Gästen aus der Mozartstadt zu verdanken.
Denn die ließen in den ersten 45 Minuten sage und schreibe neun (!) sogenannte „Hundertprozentige“ liegen. Entweder scheiterten Jantscher, Soriano und Co. an Wacker-Schlussmann und Safar-Vertreter Markus Egger oder - und das war meistens der Fall - am eigenen Unvermögen. Die Führung der „Bullen“ war allerdings nur eine Frage der Zeit. In der 31. Minute passierte es: Einen Schuss von Jantscher wehrte der Tiroler Abwehrchef Inaki Bea mit der Hand ab und das Leder senkte sich auf Umwegen über Egger hinweg ins Tor.
Walter Kogler reagierte. Für die enttäuschenden Carlos Merino und Momo Ildiz brachte der Wacker-Trainer noch vor der Halbzeit (40.) Julius Perstaller und Peter Hackmair ins Spiel. Wenige Minuten später zappelte das Leder auch schon im Gäste-Tor. Verteidiger Alexander Hauser nahm sich ein Herz und zog aus 20 Metern unhaltbar ab - der äußerst schmeichelhafte Ausgleich und gleichzeitig der Pausenstand.
Nach dem Seitenwechsel sahen die 5800 Zuschauer im Tivolistadion ein unverändertes Bild. Salzburg angetrieben von einem überragenden Leonardo im Mittelfeld drückend überlegen und mit sieben weiteren Chancen aus der Kategorie: „Die kann man nicht, die muss man machen!“
Neben Fortuna war am Mittwochabend auch Schiedsrichter Gangl den Innsbruckern wohlgesonnen. Der Unparteiische ließ bei einem Foul von Dakovic an Jantscher im Strafraum weiterlaufen. Da hätte es durchaus Elfmeter geben können.
Was machte eigentlich der FC Wacker in Halbzeit zwei? Der bestrafte beinahe erneut die Fahrlässigkeit der Salzburger im Umgang mit ihren Großchancen. Bei einer Schreter-Flanke zehn Minuten vor Schluss fehlten Burgic allerdings ein paar Zentimeter zum Torerfolg.
Und so blieb es am Ende beim 1:1-Unentschieden. Ein Punkt, der sich nach diesen 90 Minuten wie drei anfühlte. „Das war ein äußerst glückliches Untentschieden. Salzburg hat uns hinten hineingedrückt, hat sich haufenweise Torchancen herausgearbeitet, diese aber zum Glück nicht genutzt“, musste Torschütze Hauser zugeben. Zu seinem Treffer: „Eigentlich ist mein rechter Fuß nicht berühmt. Da ist mir ein Tausendguldenschuss ausgekommen.“
Salzburg haderte mit dem eigenen Unvermögen. „Normalerweise bekommst du hier nicht so viele Chancen. Dieses Spiel müssen wir eigentlich 4:1 oder 5:1 gewinnen“, ärgerte sich Jantscher nach dem Match der auch ein Sonderlob für Wacker-Schlussmann Egger parat hatte: „Was der heute gehalten hat, war unfassbar.“ (tt.com)
Tivoli Stadion Tirol, 5.500 Zuschauer, SR Gangl
Tore: Hauser (42.) bzw. Jantscher (32.)
Innsbruck: Egger - Dakovic, Svejnoha, Bea, Hauser - Abraham - Bergmann (69. Schreter), Ildiz (40. Hackmair), Merino (40. Perstaller), Wernitznig - Burgic
Salzburg: Walke - Schiemer (39. Schwegler), Lindgren, Sekagya (77. Douglas), Ulmer - Mendes, Cristiano - Teigl, Leonardo, Jantscher - Soriano (91. Zarate)
Gelbe Karten: Schreter, Wernitznig bzw. Ulmer
Die Besten: Egger bzw. Mendes, Cristiano, Leonardo