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Hattenberger Roland ........................ ÖSTERREICH

in > H < 21.04.2012 08:38
von printmaster • Admin | 1.755 Beiträge

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Roland Hattenberger
* 7. Dezember 1948

in Jenbach


Branko Elsner hat einmal gesagt – würd’s den Hatti nicht geben, müsst man ihn erfinden. Wahre Worte eines Mannes, der den Kufsteiner in dessen Sturm- und Drangzeit zu bändigen versuchte. Ein fast aussichtloses Unterfangen.

Am Jubeltag seinem 60er präsentierte der 51-fache ÖFB-Teamspieler einen Originalteamdress aus den 70er-Jahren. „Nur hineinpassen tu ich nicht mehr“, lacht der Jubilar, der noch einmal genüsslich seine Karriere vorbeiziehen ließ, ehe er über den derzeitigen Stand des österreichischen Fußballs Dampf abließ. „Zu meiner Zeit hatte man noch Respekt vor der österreichischen Nationalmannschaft, weil wir auf dem Feld Leistung erbrachten und nicht nur g’scheit redeten.“

Trotzdem blieb ein Erlebnis mit dem Nationalteam in schmerzlicher Erinnerung: „1973 das Entscheidungsspiel um die WM-Teilnahme in Deutschland. Wir verloren als bessere Mannschaft bei Schneetreiben in Gelsenkirchen gegen Schweden. Das war das einzige Mal, dass ich aus Enttäuschung in der Kabine geweint habe.“

Dennoch brachte es der Tiroler Mittelfeldrackerer auf zwei WM-Teilnahmen. 1978 musste er in Argentinien allerdings nach einem Trainingszusammenstoß mit Friedl Koncilia vorzeitig die Heimreise antreten, dafür absolvierte der „Hatti“ 1982 in Spanien vier WM-Partien.

Auch bei seinen Klubs lief es prächtig. Mit dem FC Wacker wurde er zweimal Meister, in Stuttgart stand Hattenberger als Legionär hoch im Kurs: „Beim VfB hatte ich sportlich und finanziell meine beste Zeit. Wir spielten immer um den Titel mit und hatten im Schnitt 54.000 Zuschauer.“ Schnee von gestern.

Spricht man den Jubilar auf das gegenwärtige ÖFB-Nationalteam an, ist schlagartig Schluss mit lustig. Zuerst eine Brise Schnupftabak und dann geht’s los: „Zur WM-Qualifikation – wenn es uns wirklich gut läuft, werden wir Dritter. Läuft es normal, setzt es Platz vier in der Gruppe, geht es so weiter, landen wir auf dem fünften Platz.“ Das heißt? „Man muss der Realität endlich einmal ins Auge schauen. Wir sind nur noch drittklassig.“

Dabei herrschte doch so eine Euphorie rund um die Heim-EURO? „Da redeten sich doch viele ein, dass Österreich eine gute EURO spielte. Da kann ich doch nur lachen. Ein Punkt und nur ein Tor aus einem geschenkten Elfmeter. Für eine Heimmannschaft ist das nur enttäuschend.“

Eine Nationalteamberufung sieht Hattenberger immer noch als Ehre und Auszeichnung für vollbrachte Leistungen beim Verein: „Wir waren damals alle bei den ausländischen Vereinen gesetzt und standen dann auch im Team unseren Mann. Zurzeit haben wir auch viele Legionäre, aber wer bitte ist dort auch gesetzt? Der Professor Stranzl und der Musiker Ivanschitz sitzen in Moskau und Athen nur auf der Bank, bringen im Team nichts zusammen, reden aber klug. Das regt mich dermaßen auf. Da vergeht mir echt die Lust auf Fußball. Wer bei seinem Verein kein Stammspieler ist, hat beim Nationalteam nichts verloren. Auch wenn er bei Real Madrid im Kader steht und drei Millionen Euro im Jahr verdient.“

Hattenberger begann seine Karriere als Spieler beim SK Jenbach, wo er von 1956 bis 1963 spielte. Danach ging er zum SC Kufstein und wechselte 1968 zur WSG Wattens, bevor er 1971 zur SSW Innsbruck in die Bundesliga kam. 1974 wechselte er nach Deutschland zum SC Fortuna Köln, wo er bis 1977 blieb. Bis 1981 spielte er für den VfB Stuttgart, danach kam er zurück nach Österreich und war bis 1984 für die SSW Innsbruck und danach den SC Kufstein im Einsatz. 1987 beendete er seine aktive Laufbahn. Hattenberger spielte auch für die österreichische Nationalmannschaft und stand bei der Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien im Kader. Verletzungsbedingt konnte er jedoch bei dieser WM kein Spiel bestreiten. Vier Jahre später stand Hattenberger bei der Weltmeisterschaft 1982 in Spanien erneut im Kader und kam auch bei vier der fünf Spiele zum Einsatz.

Hattenberger wurde in den Jahren 1972 und 1973 österreichischer Meister mit der SSW Innsbruck, 1973 wurde er auch österreichischer Cupsieger. Mit dem VfB Stuttgart wurde er 1979 deutscher Vizemeister.

Stolz ist der Kufsteiner Trafikant auf „Hatti Junior“, der erst kürzlich seinen „30er“ feierte und ganz nach Familientradition im Mittelfeld gnadenlos abräumt. „Für den Matthias war der Schritt zur Wiener Austria optimal“, sieht „Hatti Senior“ noch Entwicklungspotenzial.


Erfolge:
österreichischer Meister mit der SSW Innsbruck 1972 und 1973
österreichischer Cupsieger 1973

deutscher Vizemeister VfB Stuttgart 1979

51-facher ÖFB-Teamspieler


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Man muss Fußball nicht verstehen, man muss sich nur damit zurechtfinden!

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