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Wenn es um Fussball geht, kommt man in Katar nicht an Al Sadd vorbei. Der legendäre Klub ist einer der ältesten und renommiertesten des Landes, eine Institution, die in der Geschichte des nationalen Fussballs eine herausragende Stellung einnimmt.
Der Klub wurde auf Initiative einer Gruppe von Studenten hin, die sich im Viertel Al Farij regelmäßig zum Fussballspielen traf, am 21. Oktober 1969 gegründet. Angespornt durch ihre Siege über Teams, denen sie dabei begegneten, entschlossen sie sich, lieber einen eigenen Verein zu gründen als sich einem bestehenden anzuschließen. So kam es, dass einer der Studenten, Nasser bin Moubarak Al Ali, bei Scheich Jassem bin Hamad um die Genehmigung bat, diese Idee realisieren zu können. Der Klub Al Sadd war geboren, und seine Spieler würden von nun an weiße und schwarze Trikots tragen.
Die ersten Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Bereits in der Saison 1970/1971 feierte der Verein die katarische Meisterschaft. Es sollte nur der erste Titel einer langen und glanzvollen Erfolgsliste sein, mit der sich Al Sadd heute schmücken kann. Inzwischen hat der Klub alle nationalen Wettbewerbe mehrfach gewonnen: Zwölf Mal den Scheich Jassem-Pokal, fünf Mal den Kronprinzen-Pokal, 13 Mal den katarischen Pokal und zwölf Mal die Meisterschaft des Landes.
Doch darüber hinaus konnte Al Sadd auch internationale Erfolge feiern. Die Mannschaft gewann im Jahr 1989 den asiatischen Landesmeisterpokal, 1991 den Landesmeisterpokal des Persischen Golfs sowie 2001 die arabische Champions League.
Durch die Verpflichtung von internationalen Stars wie beispielsweise Romario oder Franck Lebœuf, dem Ghanaer Abedi Pelé oder dem Argentinier Mauro Zarate, der Iraner Karim Bagheri und Ali Daei, John Utaka aus Nigeria oder Carlos Tenorio aus Ecuador stiegen Ansehen und Beliebtheit des Klubs weiter.
Die heutigen Stars des Vereins sind neben dem erfahrenen Trainer Cosmin Olaroiu Spieler wie der Algerier Nadir Belhadj, der Ivorer Abdul Kader Keita, der Brasilianer Leandro, der Katari Khalfan Ibrahim, der 2006 zum asiatischen Spieler des Jahres gewählt wurde, und Talal Al-Bloushi oder Abdulla Koni.
Auf diese Weise hatte sich Al Sadd schnell den Spitznamen der Chef verdient, der ihre Dominanz in den heimischen Wettbewerben ausdrücken soll. Doch die Fans des Teams haben noch wohlklingendere Namen für ihren Lieblingsklub erfunden: In der Sportpresse des Landes sind immer wieder Bezeichnungen wie die weiße Zitadelle, der weiße Löwe oder Söhne des Wolfs zu lesen.
In jüngster Zeit hat Al Sadd zahlreiche Erfolge feiern können, in fünf Jahren stehen nicht weniger als acht Titel zu Buche. Das mit Abstand beste Jahr war zweifellos 2007, in dem der Klub alle vier nationalen Titel abräumen konnte: Meisterschaft, Scheich Jassem-Pokal, Kronprinzen-Pokal und katarischen Pokal. Die Bezeichnung Chef hat sich das Team damit redlich verdient.
Der Vize-Premierminister Katars, Abdallah ben Hamad al-Attiyah, gilt als geistiger Vater des Klubs. Unter allen Präsidenten leitete er die Geschicke Al Sadds am längsten, und unter seinem Vorsitz gewann die Mannschaft die meisten Titel, insbesondere den asiatischen Landesmeisterpokal. Doch der Verein hatte weitere illustre Vorsitzende: Scheich Jasem bin Khalifa bin Hamad Al Thani, Scheich Abdalla bin Jasem bin Fahd Al Thani, Kronprinz Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, Scheich Jassem bin Hamad bin Jabr Al Thani sowie Scheich Mohamed bin Khalifa Al Thani, der aktuell amtierende Präsident.
Der Klub benötigte eine Spielstätte, die seiner Größe entsprach. Das Jassem-bin-Hamad-Stadion erinnert von außen an eine Zitadelle. Nach mehreren Umbauten hat es ein Fassungsvermögen von 15.000 Zuschauern. Es verfügt über einen VIP-Bereich und eigene Installationen zur TV-Übertragung, ist zudem aufgrund der großen Hitze im Sommer vollständig klimatisiert.
Die wichtigsten Erfolge:
1 Asiatische Klub-Meisterschaft: 1988
1 Arabische Klub-Meisterschaft: 2001
1 Golf Klub-Meisterschaft: 1991
12 Meisterschaften in Katar: 1972, 1974, 1979, 1980, 1981, 1987, 1988, 1989, 2000, 2004, 2006, 2007
12 Katar Emir-Pokale: 1975, 1977, 1982, 1985, 1986, 1988, 1991, 1994, 2000, 2003, 2005, 2007
5 Katar Crown Prince-Pokale: 1998, 2003, 2006, 2007, 2008
Legendäre Spieler:
Abedi Pele (1982-1983), Ali Daei (1996-1997), John Utaka (2001-2002), Karim Bagheri (2001-2002), Romario (2003), Frank Leboeuf (2003-2004), Marcio Emerson (2005-2007, 2008-2009), Mauro Zarate (2007-2009), Felipe Jorge (2005-2010), Kader Keita (2002-2005, 2010-)
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