Jens Lehmann die Aussichten der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine sehr skeptisch beurteilt. „Ich hatte mal ein gutes Gefühl, aber das hat sich in den vergangenen zwei, drei Wochen verflüchtigt”, sagte der frühere Nationaltorhüter in einem Interview der „Stuttgarter Zeitung“. Lehmann weiter: „Mittlerweile denke ich: Wenn die Deutschen die Vorrunde überstehen, wäre das ein großer Erfolg.”
Als großes Problem sieht es Lehmann an, dass die deutsche Mannschaft während der knapp vierwöchigen Vorbereitungszeit nur selten in voller Besetzung trainieren konnte: „Es ist in der Vergangenheit immer so gewesen, dass die Vorbereitung enorm wichtig war.” In der Tat hatten bei den zurückliegenden Turnieren seit der Ära Jürgen Klinsmann sowohl die neu eingeführten Regenerations-Trainingslager, als auch die intensive physisch-psychische Vorbereitung des Nationalteams den Grundstein für einen erfolgreichen Turnierverlauf gelegt.
Der mittlerweile 42-jährige Lehmann zeigte außerdem Unverständnis über den Sonderurlaub für die Spieler, die mit dem FC Bayern München das Champions-League-Finale im eigenen Stadion verloren hatten. Mehre freie Tage um den Kopf frei zu bekommen, hätte Lehmann, der im EM-Finale 2008 seine letzte Partie für das DFB-Team bestritt, nicht benötigt: „Das mit dem Kopf freibekommen ist Quatsch. Um den Kopf freizubekommen, gibt es nichts Besseres, als Fußball zu spielen.”
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