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RSC Anderlecht .................... Belgien

in > VEREINE NATIONAL - INTERNATIONAL < 07.07.2012 11:26
von printmaster • Admin | 1.755 Beiträge

................................................................. ............... RSC Anderlecht ...............


RSC Anderlecht gilt als Belgiens reichster und größter Klub, der von den einen vergöttert, von anderen wiederum verachtet wird. Mit dem Brüsseler Vorortklub, der insgesamt 29 nationale Meistertitel und neun Siege im belgischen Pokal auf dem Konto hat, kann sich in Bezug auf die Finanzkraft und die sportliche Erfolgsbilanz kein anderer belgischer Verein messen. Neben seiner langjährigen Vorherrschaft auf nationaler Ebene holte RSC Anderlecht zwischen 1976 und 1983 auch drei Mal den Titel im Europapokal der Pokalsieger. Es war diese "Goldene Ära", die dem Verein einen Platz im Ehrenbuch des europäischen Fussballs einbrachte. Ein Status, der dem Klub trotz der in den letzten Jahren erlittenen Rückschläge nach wie vor Respekt in Europa sichert. Gleiches gilt für sein eigentliches Revier, die belgische Meisterschaft, wo RSC Anderlecht inzwischen von seinen historischen Rivalen Standard Lüttich und FC Brügge der Rang abgelaufen wurde.

Am 27. Mai 1908 trafen sich im Café Concordia zwölf Fussball-Liebhaber mit Charles Roos, um im Brüsseler Vorort Anderlecht einen Verein zur Förderung des Sports im Allgemeinen und des Fussballs im Besonderen zu gründen. Der neue Verein erhielt den Namen 'Sporting Club Anderlechtois' und wurde in die dritte Klasse der Regional-Liga eingestuft, wo er schon bald an die Tabellenspitze stürmte und sich unmittelbar hinter Union Saint-Gilloise und Uccle Sport, die damals regional den Ton angaben, platzieren konnte. Die ersten Stars des Klubs, der anlässlich seines 25-jährigen Bestehens am 20. Juni 1933 - zwölf Jahre nach dem erstmaligen Aufstieg in Belgiens höchste Spielklasse - offiziell in den Rang eines "Königlichen Sportvereins" erhoben wurde, waren die beiden Stürmer Gaston Versé und Jef Bruggeman.

Nach wechselvollen Jahren zwischen 1921 und 1935, in denen man vier Mal ab- und aufstieg, gehört RSC Anderlecht seit dem Wiederaufstieg im Jahr 1935 ununterbrochen der belgischen Eliteliga an. In der Folge nahm der Verein die Rechtsform einer Genossenschaft an und erweiterte die vereinseigene Spielstätte um einen imposanten Tribünenbau. Der eigentliche Durchbruch gelang indes erst im Jahr 1947, als der Klub aus dem Brüsseler Vorort zum ersten Mal den nationalen Meistertitel gewann. Unter dem britischen Trainer Ernest Smith holte Anderlecht seinerzeit noch zwei weitere Meistertitel. Es folgte eine überaus erfolgreiche Periode, in der RSC Anderlecht den belgischen Fussball nahezu uneingeschränkt beherrschte. Zwischen 1949 und 1974 wurde die Mannschaft aus dem Brüsseler Vorort 15 Mal belgischer Meister, davon fünf Mal hintereinander (1964-1968), was bis heute kein anderer belgischer Klub geschafft hat. Darüber hinaus gelang RSC drei Mal das Triple (Gewinn von Meisterschaft, Pokal und Super-Cup). Zu den bekanntesten Persönlichkeiten unter den Klubtrainern zählen die aus Korsika stammende Trainer-Ikone Pierre Sinibaldi, der die Mannschaft von 1960 bis 1966 betreute, sowie dessen würdige Nachfolger Smith und Bill Gormlie aus England.

Im Jahr 1963 wurden in Belgien mit der Einführung der Sprachgrenzen auch die ersten Ligen innerhalb der Sprachregionen gebildet. Für den RSC Anderlecht sollte es gleichzeitig ein historisches Jahr werden, zumindest was die Zuschauerresonanz betrifft. So strömten nicht weniger als 64.073 Menschen ins heimische Stadion, um die Partie gegen den FC Dundee hautnah mitzuerleben, nachdem man sich erstmals für den Europapokal der Landesmeister qualifiziert hatte. Acht Jahre nach ihrem ersten Auftritt auf der europäischen Fussballbühne - im Jahr 1955 war man auf den ungarischen Vertreter Vörös Lobogó (besser bekannt als MTK Budapest) getroffen - gelang es den Belgiern sogar, den großen Favoriten Real Madrid aus dem Rennen zu werfen. Es war der Beginn einer langen Erfolgsgeschichte des RSC Anderlecht in den europäischen Wettbewerben.

Paradoxerweise erlebte der Klub ausgerechnet in jener Zeit, da die Erfolge auf nationaler Ebene ausblieben (kein einziger Meistertitel zwischen 1974 und 1981), die bislang schönsten Jahre in seiner Vereinsgeschichte. Unter dem jungen Trainer Raymond Goethals gewann RSC Anderlecht 1976 nach Finalsiegen über West Ham United bzw. Austria Wien den Europapokal der Pokalsieger. Und wenn das Endspiel von 1977 gegen den Hamburger SV nicht verloren gegangen wäre, hätte Anderlecht sogar einen historischen Dreifacherfolg feiern können. Nachdem Paul Van Himst den Verein verlassen hatte, avancierte der Niederländer Robbie Rensenbrink zum neuen RSC-Star. Die Erfolge im europäischen Super-Cup gegen Bayern München (1976) und den FC Liverpool (1978) sicherten dem Klub aus der belgischen Hauptstadt einen Ehrenplatz unter den europäischen Vereinslegenden.

Das gleiche Szenario wiederholte sich dann in den Jahren 1983 und 1984 im UEFA-Pokal. Damals sorgten Van Himst, der inzwischen als Trainer der Mannschaft tätig war, sowie Enzo Scifo und Franky Vercauteren für Furore im Astrid-Park, wie das Vereinsstadion auch genannt wird. Nachdem man durch einen Finalsieg über Benfica Lissabon den UEFA-Pokal des Jahres 1983 nach Brüssel geholt hatte, scheiterte Anderlecht im folgenden Jahr in einem denkwürdigen Endspiel erst im Elfmeterschießen an Tottenham Hotspur. Die bislang letzte Finalteilnahme datiert aus dem Jahr 1990, als RSC Anderlecht das Finale im Pokal der Pokalsieger gegen Sampdoria Genua erreichte.

Inzwischen konnte RSC Anderlecht einen weiteren Dreifacherfolg in der belgischen Liga (1984, 1985, 1986) feiern. Im Jahr 2001, also ein Jahr nach seinem insgesamt 25. Meistertitel, gingen Anderlechts Torjäger Jan Koller und Tomasz Radzinski in der UEFA Champions League als erfolgreichste Torschützen ihrer Gruppe hervor, die man als Gruppensieger vor Manchester United beendete. Im Achtelfinale schied RSC Anderlecht dann gegen Lazio Rom aus. Seitdem scheint das europäische Terrain für Anderlecht ebenso trist zu sein wie die Landschaft um das benachbarte Waterloo. Dafür spricht vor allem die Tatsache, dass man seither trotz fünfmaliger Qualifikation in Folge für die UEFA Champions League und drei weiterer Meistertitel nicht an die früheren Erfolge anknüpfen konnte.

Weder der Triumph im belgischen Pokal im Mai 2008, der pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum errungen wurde, noch der Sieg über Girondins Bordeaux im UEFA-Pokal wenige Monate zuvor können die Probleme vergessen machen, mit denen der neu strukturierte Verein seit dem Jahr 2006 unter der Führung von Klubpräsident Roger Vanden Stock, Sohn des im April 2008 verstorbenen Constant Vanden Stock, zu kämpfen hat. Im Gegenteil: Belgiens derzeit stärkster Klub ist Standard Lüttich, der ewige Rivale. Und seit dem kläglichen Ausscheiden in der zweiten Qualifikationsrunde zur UEFA Champions League 2008/2009 gegen BATE Borisov läuft RSC Anderlecht trotz zahlreicher Transfers und Neuverpflichtungen, die man sich wegen eines für belgische Verhältnisse einzigartigen Budgets leisten kann, auch auf nationaler Ebene besseren Zeiten hinterher.

Seit November 2007 trägt Ariel Jacobs die sportliche Verantwortung als Klubtrainer. Die aktuellen Stars seiner Mannschaft sind Mbark Boussoufa, Jan Polak, Lucas Biglia, Nicols Frutos, Jelle Van Damme und Neuzugang Tom De Sutter. Jacobs trat die Nachfolge von Franky Vercauteren an, der eher wegen seiner unattraktiven Spielkultur als wegen unzureichender Ergebnisse seinen Hut nehmen musste.

Die in zwei Etappen zwischen 1983 und 1991 gebaute Spielstätte wurde auf dem Gelände des alten Stade Emile Versé errichtet und trägt offiziell den Namen Stade Constant Vanden Stock. Das 26.361 Zuschauer fassende Stadion ist auch als Astrid-Park bekannt und erhielt anlässlich seiner Einweihung den Preis für Architektur und Sport vom Internationalen Olympischen Komitee. Mit 1.500 Business-Logen und 400 VIP-Logen, mehreren Empfangs- und Tagungsräumen sowie einem gastronomischen Komplex bietet das Stadion eine Mischung zwischen Fussball und Geschäftswelt. Doch auch wenn das Stadion bei seiner Einweihung sowohl in Belgien als auch in ganz Europa bewundert wurde, so ist es mittlerweile doch schon etwas in die Jahre gekommen, so dass die Klubverantwortlichen bereits eine neue Spielstätte im Visier haben. Dieses neue Mehrzweckstadion für die gesamte Brüsseler Region soll 50.000 Zuschauern Platz bieten.

Die wichtigsten Erfolge:
30 belgische Meisterschaften (1947, 1949, 1950, 1951, 1954, 1955, 1956, 1959, 1962, 1964, 1965, 1966, 1967, 1968, 1972, 1974, 1981, 1985, 1986, 1987, 1991, 1993, 1994, 1995, 2000, 2001, 2004, 2006, 2007, 2010)
- 9 belgische Pokalsiege (1965, 1972, 1973, 1975, 1976, 1988, 1989, 1994, 2008)
- 2x Europapokal der Pokalsieger (1976, 1978)
- 1x UEFA-Pokalsieger (1983)
- 2x Sieger des Europäischen Supercups (1976, 1978)

Legendäre Spieler:
Joseph Mermans (1946-1957), Jef Jurion (1954-1968), Paul Van Himst (1959-1975), Robert Rensenbrink (1971-1980), Morten Olsen (1980-1986), Franky Vercauteren (1975-1987), Enzo Scifo (1982-1987, 1887-2000), Bertrand Crasson (1985-1986, 1998-2003), Luis Oliveira (1987-1992), Marc Degryse (1989-1995), Philippe Albert (1992-1994), Celestine Babayaro (1994-1997), Pär Zetterberg (1986-1991, 1993-2000, 2003-2006), Lorenzo Staelens (1998-2001), Thomas Radzinski (1998-2001), Jan Koller (1998-2001), Vincent Kompany (2002-2006), Aruna Dindane (2000-2005), Ahmed Hassan (2006-2008)

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Man muss Fußball nicht verstehen, man muss sich nur damit zurechtfinden!

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