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Canon de Yaoundé ............. Kamerun
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Canon de Yaoundé ............. Kamerun
in > VEREINE NATIONAL - INTERNATIONAL < 12.07.2012 14:45von printmaster • Admin | 1.755 Beiträge
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In den 70er und 80er Jahren war Canon de Yaoundé das Maß aller Dinge im Fussball Kameruns. In dieser Zeit war der Hauptstadtklub das Aushängeschild eines ganzen Kontinents. Die Mannschaft spielte so spektakulär, dass Canon de Yaoundé die "Brasilianer Afrikas" getauft wurde.
Doch diese Zeiten sind nun vorbei, 2002 gab es den letzten Titel. Die Leidenschaft jedoch ist ungebrochen.
Für die Feier eines französischen Festes am 11. November 1930 in Douala ordnete der damalige Gouverneur ein Fussballspiel in der politischen Hauptstadt an. Weil es in Yaoundé mit Etoile aber eigentlich nur eine Mannschaft gab, wiesen die Behörden den Regionalchef von Nyong-et-Sanaga an, flugs eine weitere Elf aus der Taufe zu heben. Das war die Geburtsstunde von Canon de Yaoundé. Der Name des Klubs geht auf die Kanonen zurück, mit denen die deutsche Armee im Jahr 1916 aus Yaoundé vertrieben wurde.
Passend dazu gab es in der Anfangszeit mit Zing Martin Omgba, Francis Belinga, Joseph Amougou, René Ndong, Etienne Belinga, Jacques Bouli und Gabriel Abega auch reichlich Stürmer, die "scharf schossen". Den ersten Titel gewann Canon de Yaoundé 1957 im damals erst zum zweiten Mal ausgespielten Pokal von Kamerun. 1960 gab es eine Endspielniederlage gegen Lions de Yaoundé (1:2).
1960 war auch das Jahr der Unabhängigkeit von Frankreich. Kamerun gründete einen eigenen Fussballverband und schloss sich der CAF an. Erstmals wurde auch eine Meisterschaft ausgespielt. In der allerdings lief es für Canon zunächst alles andere als rund. Zwischen 1961 und 1969 hießen die Meister in Kamerun Oryx Douala, Caïman Douala, Diamant Yaoundé und Union Douala. Sogar einen kurzzeitigen Abstieg in die zweite Liga gab es. Mit dem zweiten Pokalsieg 1967 begann ein rasanter Aufstieg und ein spannendes Abenteuer.
1970 gewann Canon de Yaoundé erstmals die Meisterschaft in Kamerun. Im Jahr darauf holte Canon dann ebenfalls erstmalig den Pokal der Landesmeister in Afrika. 1973 wurde Diamant im Endspiel um den nationalen Pokal regelrecht zerlegt (5:2).
Bis 1980 mischte die Mannschaft fortan immer um die Meisterschaft mit oder kam wenigstens bis ins Pokalendspiel. Afrikaweit holte der Klub aus Nkolndongo drei Jahre in Folge einen Titel: 1978 und 1980 den Pokal der Landesmeister, dazwischen 1979 den Pokal der Pokalsieger.
Damit zählte der Verein endgültig zu den Größen Afrikas. Auch in der Nationalmannschaft kam es zu einer Blockbildung mit Spielern von Canon. Mit Erfolg: Kamerun machte bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 1982 nachhaltig auf sich aufmerksam und gewann zwei Jahre später den Afrikanischen Nationen-Pokal in der Elfenbeinküste. Grégoire Mbida, Onguene Manga und Théophile Abega bildeten ein magisches Dreieck: torgefährlich, schussstark und kombinationssicher. Und wenn Emmanuel Kunde zum Schuss ansetzte, waren die Fans regelmäßig aus dem Häuschen. Unterhaltungswert hatten auch die Aktionen von Thomas Nkono im Tor, denn selbst der schnappte sich gern mal den Ball und lief damit über das halbe Feld.
Kehrseite des Erfolgs war ein erheblicher Aderlass an abgeworbenen guten Spielern. Dennoch konnte Canon auch in den 80er Jahren sein Niveau halten, indem immer wieder neue Talente auf- und eingebaut wurden. Zu den bekanntesten zählen der verstorbene Marc-Vivien Foé, Jacques Songo'o, Louis-Paul Mfédé, François Omam-Biyick und der heutige Kölner Pierre Womé.
Auch in den 90er Jahren blieb der Erfolg Canon zunächst noch treu. 1991 gewann man die Meisterschaft und bis zum Jahr 2000 noch drei Mal den Pokal. Pünktlich zur Jahrtausendwende zog Canon dann noch einmal ins Endspiel des Pokals der Pokalsieger gegen Zamalek ein. 2002 gab es noch einmal eine Meisterschaft, aber es war unverkennbar, dass das Ende der Herrlichkeit erreicht war. Die Hochburg des Fussballs in Kamerun heißt inzwischen Cotonsport Garoua.
Canon de Yaoundé ist seit jeher ein unruhiger Klub. So gab es erst am 8. August 2009 eine außerordentliche Krisensitzung, weil zum ersten Mal in 20 Jahren der Vereinspräsident zurückgetreten war. Seitdem leitet ein "Rat der Weisen" die Geschäfte kommissarisch. Er soll der Mannschaft für die Saison 2009/2010 ein Gesicht geben. Angesichts von Tabellenplatz neun bei neun Siegen, sieben Unentschieden und zehn Niederlagen ein schwieriges Unterfangen.
Das Stade Ahmadou-Ahidjo ist ein Mehrzweckstadion mitten im Stadtteil Mfandena. Eingeweiht wurde es im Februar 1972 anlässlich des achten Afrikanischen Nationen-Pokals. 2007 wurde das Stadion modernisiert und bietet nun 38.509 Sitzplätze. Neben Canon de Yaoundé spielt dort auch die Nationalmannschaft Kameruns. Roger Milla feierte dort 1998 seinen 50. Geburtstag.
Die wichtigsten Erfolge:
10 Kamerunische Meisterschaften (1970, 1974, 1977, 1979, 1980, 1982, 1985, 1986, 1991, 2002)
11 Kamerunische Pokalsiege (1967, 1973, 1975, 1976, 1977, 1978, 1983, 1986, 1993, 1995, 1999)
3 Afrika-Pokal der Landesmeister (1971, 1978, 1980)
1 Afrika-Pokal der Pokalsieger (1979)
Legendäre Spieler
Jean Manga-Onguene (1966-1982), Théophile Abega (1974-1984), Marc-Vivien Foé (1991-1994), Raymond Kalla (1993-1995), Emmanuel Kundé, Thomas Nkono (1974 und 1976-1982), François Omam-Biyik (1986/87), Jacques Songo'o (1989), Pierre Womé (1994-1996)
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Man muss Fußball nicht verstehen, man muss sich nur damit zurechtfinden!
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