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Milutinovic Bora ........... Serbien

in > TRAINER und TRAINERLEGENDEN < 15.07.2012 14:29
von printmaster • Admin | 1.755 Beiträge

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Der Serbe Bora Milutinovic ist 66 Jahre alt und braucht eigentlich niemandem mehr vorgestellt werden. Der extrovertierte und erfolgreiche Trainer hat schon fünf unterschiedliche Nationalmannschaften bei WM-Endrunden betreut und gehörte zu dem Arbeitsteam, dass sich kürzlich für die Bewerbung Katars um die Ausrichtung der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2022 stark gemacht hat.

Während er seinen beliebten Blog in China weiter betreibt, ist er für die Aspire-Akademie (Aspire Academy for Sports Excellence) in Doha tätig. Der Trainer, der während des letzten FIFA Konföderationen-Pokals das Nationalteam Iraks betreute, nahm sich Zeit für ein Gespräch mit FIFA.com. Gesprächsthemen waren unter anderem die kontinentalen Turniere dieses Jahres, der Triumphzug des katarischen Fussballs sowie seine Zukunftspläne. Er beantwortete unsere Fragen in der für ihn typischen Manier.

Bora, Sie haben den Asien-Pokal kürzlich sehr aufmerksam verfolgt. Wie würden Sie das Niveau des Wettbewerbs bewerten?
Das war eine tolle Erfahrung, und ich freue mich immer, bei solchen Wettbewerben dabei sein zu können. Die Stadien haben eine hervorragende Atmosphäre, und die Organisation war perfekt. Ich war schon bei drei vorherigen Auflagen dabei, bei einer als Trainer Chinas und bei zwei weiteren als Zuschauer. Daher kann ich sagen, dass sich die Qualität des Fussballs dort verändert hat. Er ist dynamischer geworden und die Spielweise moderner. Ich habe gute Spiele gesehen.

Wo wir schon bei Katar sind, Sie haben sich für die Bewerbung des Landes für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2022 eingesetzt. Was können Sie dazu berichten?
Ich bin sehr bewegt und freue mich besonders für die Leute in Katar. Der Nahe Osten bekommt damit eine große Chance, all die Fortschritte zu präsentieren, die man hier gemacht hat. Ich bin sicher, dass wir eine traumhafte Weltmeisterschaft erleben werden. Ich hoffe, dass Gott mich noch eine Weile leben lässt, damit ich dabei sein kann [lacht]!

Welcher Gedanke kam Ihnen als erstes, als Sie den Namen Katars auf der Siegerkarte lasen?
Oh! [Lacht]. Es ist unmöglich, das Gefühl zu beschreiben, das ich in diesem Augenblick hatte. Ich war natürlich glücklich und habe mich für all die Menschen gefreut, die mit so viel Energie daran gearbeitet hatten, diese Anerkennung zu bekommen. Ich bin sicher, dass die Katarer ein ganz anderes Bild präsentieren werden als einige Leute glauben.

Was hat das Land im Hinblick auf den Wettbewerb zu bieten?
Jeder kann natürlich eine andere Meinung haben, aber wichtig ist, dabei immer zu berücksichtigen, dass es keine perfekte Welt gibt. Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Beim Asien-Pokal konnte ich mir alle Spiele ansehen, die es an einem Tag gab. Die Reisezeit von einem Stadion zum anderen betrug nämlich gerade einmal eine halbe Stunde! Die Fussballfans werden sich viele Spiele anschauen können. Andererseits gibt es in der Umgebung viele Länder, die einen Besuch wert sind. Die Leute sollten positiv eingestellt sein und sich klarmachen, was es für dieses Land und diesen Kontinent bedeutet, eine Weltmeisterschaft auszurichten. Das wird ein tolles Turnier für alle werden: für Spieler und Zuschauer gleichermaßen.

Sie sind ein Experte für die CONCACAF-Region. Welches Bild ergibt sich für Sie nach Südafrika 2010?
Mexiko sollte ganz genau analysieren, wo die Probleme liegen. Es ist ein sehr fussballbegeistertes Land, und ich hoffe, dass es José Manuel de la Torre, der jung und intelligent ist, gelingt, alle unter einen Hut zu bringen, damit sie auf dasselbe Ziel hinarbeiten. Das Land verfügt über eine hervorragende Fussballergeneration. Costa Rica kann auf [Ricardo] La Volpe bauen. Die Costa-Ricaner sind auch sehr leidenschaftlich, allerdings mangelt es ihnen an Geduld. Der Gold Cup dürfte interessant werden.

Der Gold Cup und die Copa América… Werden wir Sie dort sehen?
Ich hoffe, dass ich in Argentinien sein kann, um einen Wettbewerb mitzuerleben, der sicher großartig werden wird. Das Turnier ist eine "Mini-WM": Einige der besten Mannschaften der Welt wie Argentinien, Brasilien und Uruguay werden dort vertreten sein. Sie zeigen einen leidenschaftlichen Fussball und bereiten sich auf die nächste Weltmeisterschaft vor. Das CONCACAF-Turnier wird auch intensiv geführt werden. Beide sind wichtig, weil sich die Mannschaften darüber für den FIFA Konföderationen-Pokal qualifizieren können. Man sollte beide aufmerksam verfolgen.

Lionel Messi wurde mit dem FIFA Ballon d'Or ausgezeichnet und José Mourinho zum Fussballtrainer des Jahres gekürt. Sind Sie mit der Wahl der beiden einverstanden?
Wie bitte? Bin nicht ich der beste Trainer? [lacht]. Nein, Spaß beiseite. Wenn wir uns die Ergebnisse anschauen, dann hat Mourinho Fantastisches vorzuweisen und vieles gewonnen. Was den FIFA Ballon d'Or angeht, na ja… Messi ist eben Messi! Bei allem Respekt für die anderen Spieler, Messi hat viel Talent und hat sowohl in seinem Verein als auch in der argentinischen Nationalmannschaft großen Einfluss. Er ist nicht nur ein toller Kerl, sondern zeigt auch noch viel Teamgeist. Wenn wir dann noch sein untadeliges Privatleben berücksichtigen, gibt es eigentlich nichts mehr zu sagen. Xavi, Iniesta und die anderen sind in dieser Hinsicht auch hervorragend. Es ist gut, auch abseits des Spielfelds Vorbildfunktion zu erfüllen.

Zum Abschluss möchten wir Ihnen noch die Frage stellen, die die gesamte Fussballwelt gern beantwortet haben möchte. Wann werden wir Bora Milutinovic als Trainer wiedersehen?
Ich hoffe, 2022 in Katar [lacht wieder]. Nein, ganz im Ernst. Ich habe an der Bewerbung mitgearbeitet und arbeite mit der Aspire-Akademie zusammen. Vielleicht werde ich nicht am Spielfeldrand sitzen, obwohl ich aktiv mit dem Fussball verbunden bleibe. Trainer sein, das ist mein Leben, aber im Augenblick verwende ich meine Leidenschaft darauf, den Katarern bei der Verbesserung des Fussballs zu helfen.
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