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Tavares da Silveirada Solveira Amarildo "A M A R I L D O"............Brasilien

in > SPIELER AUS NORD UND SÜDAMERIKA < 06.10.2011 19:51
von printmaster • Admin | 1.755 Beiträge

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Im Fussball gibt es immer wieder Extremsituationen, in denen ein Spieler von einem Moment zum nächsten beweisen muss, dass er wirklich etwas Besonderes ist. Einen dieser Momente erlebte da Solveirada Solveira im Jahre 1962 - und von diesem Augenblick an wuchs er über die Rolle eines Lokalhelden der Anhänger seines Klubs Botafogo FR hinaus und konnte sich in den Geschichtsbüchern der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft verewigen.

Allein schon die Tatsache, in einem entscheidenden Spiel sein Nationalmannschaftsdebüt zu bestreiten - bei einer Weltmeisterschaft und gegen das spanische Team mit Paco Gento - wäre an sich schon eine besondere Drucksituation für einen Spieler. Doch das war noch nicht alles für Amarildo: In besagtem entscheidendem Spiel der Gruppenphase in Chile 1962 sollte er einen gewissen Fussballer namens Pelé ersetzen - der große Star hatte sich am zweiten Spieltag beim torlosen Unentschieden gegen die Tschechoslowakei verletzt und sollte nicht mehr in die Mannschaft zurückkehren.

Die Europäer gingen sogar in Führung und drohten, den Titelverteidiger bereits in der Vorrunde auszuschalten. Doch 20 Minuten vor Schluss begann Amarildos Geschichte: Mit zwei Toren drehte er das Spiel praktisch im Alleingang und sicherte Brasilien den Einzug in die nächste Runde.

Ohne Pelé, aber mit Amarildo stieß Brasilien bis ins Finale gegen die Tschechoslowakei vor. Und erneut war der Spieler aus Botafogo erfolgreich und steuerte einen Treffer zum 3:1-Finalsieg bei - Brasilien durfte sich zum zweiten Mal in Folge zum Fussball-Weltmeister nennen. Sein Auftritt bei der WM in Chile stellte die denkbar beste Visitenkarte dar und weckte bald das Interesse ausländischer Klubs, vor allem in Italien, wo Amarildo anschließend fast ein Jahrzehnt lang aktiv war. Nach seiner italienischen Etappe kehrte er noch einmal nach Brasilien zurück und verhalf Vasco da Gama 1974 zum Gewinn der brasilianischen Meisterschaft - dies war die Krönung einer langen und erfolgreichen Karriere. Und dennoch wird sein Name stets vor allem mit diesen besonderen Tagen im Juni 1962 in Verbindung bleiben, mit jenen zehn Tagen, in denen ein Spieler den Mut hatte, Pelé zu sein.

Amarildo spricht über sein Leben, als würde er aus einem Buch vorlesen: Kein Detail, kein Name, absolut nichts hat der Brasilianer vergessen. In seinem Wohnort in Rio de Janeiro zeichnet er im Gespräch mit FIFA.com ein präzises Bild seiner Karriere - von den Anfängen als Juniorenspieler bei Flamengo bis zum Gewinn der Meisterschaft für Vasco da Gama am Ende, darunter seine Erfolge in Italien und natürlich seine unvergessliche Teilnahme an der WM in Chile 1962.

"Als ich sah, wie Pelé gegen die Tschechoslowakei kaum mehr laufen konnte, begann ich bereits daran zu denken, wie es wäre, an seiner Stelle zu spielen", erzählt Amarildo. "In der Mannschaft von Aymoré Moreira gab es keinen Zweifel daran, wer ihn ersetzen würde: Jeder Stammspieler hatte einen direkten Ersatzmann, und es wurde nicht improvisiert. Und ich war der Ersatz für die Position von Pelé", erinnert er sich.

Damals waren Auswechslungen noch nicht erlaubt, Amarildo musste also bis zum entscheidenden Duell gegen Spanien auf seinen Einsatz warten. "Der Trainerstab war mir damals eine große Hilfe. Alles, was sie sagten war: 'Spiele, wie Du immer bei Botafogo spielst.' Und das war auch gar nicht so schwer, denn außer Vavá bestand die Offensivabteilung aus exakt denselben Spielern: Didi, Garrincha, Zagallo und ich", erklärt Amarildo, und gleichzeitig erinnert er sich an die Unterstützung durch Pelé selbst: "Nach dem Spiel gegen Spanien, als ich bereits am Duschen war, kam Pelé in die Kabine und war voller Freude. Vollständig bekleidet stieg er unter die Dusche und umarmte mich. Es war, als ob er ebenfalls auf dem Feld gestanden hätte. Es gab keine Eitelkeiten".

Als Weltmeister schließlich begann der Besessene - ein Spitzname, den er aufgrund seines Talents und seiner Explosivität vom Sportjournalisten Nelson Rodrigues erhielt - sein Abenteuer in Italien. Ein Jahr, nachdem er als Ersatz von Pelé Geschichte geschrieben hatte, stand er ihm als Gegner im Finale des Interkontinental-Pokals 1963 gegenüber. Der AC Mailand jener Zeit um Mora, Gianni Rivera, Trapattoni und Cesare Maldini unterlag damals gegen Pelés FC Santos. Der einzige Titel, den er als Spieler der Rossoneri feiern durfte, war der italienische Pokalsieg 1967. Anschließend wechselte er zum AC Florenz. Die Fiorentina führte er in der Saison 1968/69 zum Gewinn der italienischen Meisterschaft. Es war damals erst die zweite in der Geschichte des Klubs, und Amarildo wurde zum Idol. So sehr, dass er auch nach seinen weiteren Stationen beim AS Rom und Vasco da Gama und dem Rücktritt als aktiver Fussballer Florenz als Zweitwohnsitz wählte.

Amarildo verließ zwar die Spielfelder der Welt, doch ganz konnte er den Fussball nicht hinter sich lassen. Nun versuchte er in einer anderen Rolle Erfahrungen zu sammeln und begann eine Karriere als Trainer. Nachdem er sich anfangs der Ausbildung der Jugendteams der Fiorentina und bei Botafogo gewidmet hatte, arbeitete er drei Spielzeiten lang bei Espérance de Tunis in Tunesien. Anschließend war er als Trainerassistent von Sebastião Lazaroni tätig, erneut bei der Fiorentina. Nach dieser Zeit begann ein langes Abenteuer im Mittleren Osten, darunter sieben Jahre in den Vereinigten Arabischen Emiraten und weitere Jahre in Katar. 2006 kehrte Amarildo nach Rio de Janeiro zurück.

Er nahm die Offerte an, den FC América zu leiten, heute ein eher kleiner brasilianischer Klub. "Ich tat es fast schon als Gefallen, aber es funktionierte nicht. Heute möchte ich wieder ein Team trainieren, aber in einem Klub, der einen Plan verfolgt und sich ehrgeizige Ziele steckt. So war es mein ganzes Leben lang. Es gibt keinen Grund, jetzt etwas daran zu ändern."

Zahlen und Fakten

Position: Stürmer
Vereine: Goytacaz-BRA (1956-57), Flamengo-BRA (1958), Botafogo-BRA (1959-63), AC Mailand-ITA (1963-67), AC Florenz-ITA (1967-71), AS Rom-ITA (1971-72), Vasco-BRA (1973-74)

Nationalmannschaft: 24 Länderspiele

Erfolge: FIFA Fussball-Weltmeister Chile 1962, Staatsmeister Rio de Janeiro (1961 und 1962), Sieger des Rio-São Paulo-Turniers (1962), Italienischer Pokalsieger (1967), Italienischer Meister (1968/69), Brasilianischer Meister (1974)


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Man muss Fußball nicht verstehen, man muss sich nur damit zurechtfinden!

zuletzt bearbeitet 06.10.2011 19:52 | nach oben springen
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