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Varallo Francisco Antonio ................. Argentinien

in > SPIELER AUS NORD UND SÜDAMERIKA < 12.10.2011 20:24
von printmaster • Admin | 1.755 Beiträge

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Francisco Antonio Varallo
* 5. Februar 1910 in La Plata;
† 30. August 2010 ebenda



In der Welt des Fussballs gibt es zwei Arten von Spielern: diejenigen, die Geschichte schreiben, und diejenigen, die sie repräsentieren. Der Argentinier Francisco Varallo war zweifellos ein Vertreter der zweiten Gruppe.

"Ich habe in meiner Karriere viele schöne Dinge erreicht: Ich durfte mein Land in der Nationalmannschaft vertreten und war Rekordtorjäger bei Boca. Doch niemals in meinem Leben fühlte ich einen bittereren Schmerz als den nach dem gegen Uruguay verlorenen WM-Endspiel. Bis heute bin ich nicht darüber hinweg gekommen", gesteht er.

Der "Cañoncito" (kleine Kanone) oder "Pancho" genannte Spieler begann seine Karriere beim Fussballklub 12 de Octubre, ein kleiner Verein im Stadtteil Los Hornos von La Plata.

Noch als sehr junger Mann versuchte er sich zunächst erfolglos bei Estudiantes de La Plata. Er bestritt drei Probepartien und erzielte nicht weniger als elf Tore, doch die Führung von 12 de Octubre weigerte sich, ihn abzugeben. Der Grund dafür war schlicht und ergreifend, dass die Verantwortlichen Anhänger des Lokalrivalen Gimnasia y Esgrima La Plata waren! "Sie ließen mich nicht zum Rivalen gehen, also musste ich es bei Lobo versuchen. Ich wurde in der dritten Liga eingesetzt und im ersten Spiel gewannen wir 9:1, ich erzielte alle neun Tore. Eine Woche später spielte ich dann doch in der ersten Liga", erzählte Varallo kürzlich im Gespräch mit FIFA.com.

Seine Eigenschaften als kaltblütiger und gefährlicher Torjäger entgingen auch Juan Tramutola nicht. Der argentinische Nationaltrainer berief ihn flugs in das Aufgebot des Nationalteams, das an der ersten FIFA Fussball-Weltmeisterschaft der Geschichte teilnehmen sollte. Und Varallo enttäuschte nicht: Der ehrgeizige Stürmer zeigte sein ganzes Können und erarbeitete sich einen Platz in der argentinischen Mannschaft.

Sein erstes Tor erzielte er am 19. Juli gegen Mexiko, eine Partie, die die Südamerikaner mit 6:3 für sich entschieden. Unglücklicherweise verletzte sich Varallo in der darauf folgenden Begegnung gegen Chile. Im Halbfinale musste das junge Talent passen und auch sein Einsatz im Finale war gefährdet.

"Ich war ein Bursche von 20 Jahren und die Welt schien mir zu Füßen zu liegen", erinnert sich Varallo an jedes Detail. "Ich versuchte es am Vormittag vor dem Finale und fühlte mich wohl, also entschied ich, zu spielen. Es war ein Risiko, denn damals waren keine Spielerwechsel möglich, aber es lohnte sich. Ich wollte diese Partie um nichts auf der Welt verpassen!"

Der Rest der Geschichte ist bekannt: Argentinien führte zur Halbzeit nach Toren von Carlos Peucelle und Guillermo Stábile mit 2:1, doch die Gastgeber drehten das Match in der zweiten Hälfte zu ihren Gunsten und konnten sich mit 4:2 durchsetzen. Varallo hat bis heute keine Erklärung dafür. "Wir ließen nach, das ist wohl die ganze Wahrheit. Ich fühlte plötzlich die Verletzung, nachdem ich erst kurz zuvor einen Schuss an die Latte gesetzt hatte, die die Angelegenheit für uns hätte entscheiden können. Ich konnte kaum mehr laufen! Sie erhöhten den Druck und wir - mit allem Respekt gegenüber meinen Kameraden - verloren den Mut. Wie habe ich an diesem Tag geweint! Beim Gedanken daran werde ich noch heute wütend..."

Ein Jahr nach der WM-Endrunde 1930 wechselte Varallo zu den Boca Juniors, wo er im Verlauf seiner Karriere 180 Tore erzielte. Heute nimmt er zweifellos einen herausragenden Platz in der Geschichte des traditionsreichen Klubs ein, wie auch in der Nationalmannschaft, mit der er 1937 nach einem dramatischen Finale gegen Brasilien Südamerika-Meister wurde. 1939 musste er im Alter von 29 Jahren aufgrund einer heimtückischen Knieverletzung seine Laufbahn beenden.


FIFA-Präsident gratuliert zum 100. Geburtstag

"Natürlich hat sich rund um den Fussball viel verändert. Zur ersten Weltmeisterschaft 1930 in Uruguay reisten die Teams aus Belgien, Frankreich, Rumänien und Jugoslawien noch mit dem Schiff an. Die anwesenden Journalisten konnte man fast an einer Hand abzählen, doch dann lernte das Bild laufen – immer schneller und spektakulärer, wie die 3-D-Technologie beweist. Trotz aller Änderungen rundherum hat das Spiel seinen ursprünglichen Charakter bewahrt. Dies bestätigt auch Francisco Varallo, der vor Kurzem seinen 100. Geburtstag feiern konnte, wozu ich ihm von ganzem Herzen gratuliere", richtete FIFA-Präsident Joseph S. Blatter im Vorwort der März-Ausgabe von "FIFA World" seine Glückwünsche an den Argentinier aus.

Der frisch gebackene 100-Jährige hat sich seine Leidenschaft für den Fussball erhalten. Als er kürzlich zu seinem Rekord als Torjäger in der Profi-Ära von Boca Juniors befragt wurde, den Martín Palermo gerade übertroffen hatte, antwortete er klar und deutlich: "Ob es mich stört, dass er mich übertroffen hat? Ja, ein bisschen. Kennt irgendeiner einen Torjäger, dem es gefällt, wenn man seine Rekorde bricht? Ich liebe es, wenn Palermo Tore erzielt, denn er ist ein fantastischer Junge, aber ich finde es überhaupt nicht lustig, dass er mir diese Marke genommen hat", sagte er.

In seiner Vitrine befinden sich nicht nur die Auszeichnungen für seine erfolgreiche Karriere im weltweiten Fussball, mit Stolz verweist er auch auf die Ernennung zum Ehrenbürger von La Plata, die ihm 1998 zuteil wurde, den FIFA Orden für außerordentliche Verdienste von 1994 und den Orden für außerordentliche Verdienste von der CONMEBOL von 2006. Und auch privat kann er endlich aufatmen: "Mein einziger offener Wunsch, außer dem Sieg beim damaligen Finale von 1930, war es, einen männlichen Urenkel zu haben. Dieser ist mir jetzt erfüllt worden, und ich bin mir sicher, dass er Palermo als Rekordtorschütze von Boca ablösen wird."
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Man muss Fußball nicht verstehen, man muss sich nur damit zurechtfinden!

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