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CANIGGIA Claudio ................ Argentinien

in > SPIELER AUS NORD UND SÜDAMERIKA < 12.10.2011 20:10
von printmaster • Admin | 1.755 Beiträge

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Claudio Paul CANIGGIA
* 9. Januar 1967
Buenos Aires



Nicht viele Fussballer haben einen so angeberisch anmutenden Spitznamen wie El Hijo del Viento (Sohn des Windes). Aber Claudio Paul Caniggia hat diesem Beinamen wirklich alle Ehre gemacht: Der ehemalige argentinische Nationalstürmer mit der blonden Mähne lief die 100-Meter-Strecke nämlich in weniger als elf Sekunden und konnte daher durchaus mit der Leichtathletik-Elite mithalten. Er nutzte diese Schnelligkeit allerdings lieber dazu, den gegnerischen Verteidigern mit dem Ball am Fuß zu entwischen und drückte dem Weltfussball seinen Stempel auf. FIFA.com lässt seine Karriere noch einmal Revue passieren und berichtet, womit er sich jetzt so beschäftigt.

Caniggia wurde in der berühmten Talentschmiede von River Plate ausgebildet und feierte seinen Durchbruch in der ersten Mannschaft der Millonarios 1985 im Alter von 18 Jahren. Mit seinen schnellen Dribblings schlug er ein wie eine Bombe. El Pájaro (der Vogel), wie er damals auch genannt wurde, war ein wichtiger Reservespieler der Mannschaft, die 1986 Geschichte schreiben sollte. Sie gewann nämlich die Landesmeisterschaft, die Copa Libertadores, die Copa Interamericana sowie den ersten Interkontinental-Pokal der Vereinsgeschichte.

Nachdem er bei River Plate im Profifussball Fuß gefasst hatte, wechselte Caniggia 1988 zum italienischen Klub Hellas Verona. Damit begann sein Streifzug durch diverse europäische Vereine. Seine beste Phase in Italien hatte er bei Atalanta Bergamo. Die meisten Treffer erzielte er allerdings für die Boca Juniors, wo er sogar an der Seite von Diego Maradona spielte. Die Fans von River Plate sollten es ihm nie verzeihen, dass er zum Erzrivalen gewechselt war. Als er vor Kurzem danach gefragt wurde, welchen Platz die beiden Klubs jeweils in seinem Herzen einnehmen, gab Caniggia eine diplomatische Antwort: "Jeder die Hälfte. River hat die beste Fussballschule, und die Fans fordern schönen Fussball. Bei Boca ist das anders: Dort wird man auch noch angefeuert, wenn die Mannschaft auf der Verliererstraße ist."

Aber es waren vor allem seine Auftritte in der Nationalmannschaft, die ihn zu einem der beeindruckendsten Spieler machten, die jemals im Trikot der Albiceleste aufgelaufen sind. Zum Idol avancierte er bei seiner ersten FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien, als er nach einem sensationellen Spielzug von Maradona den entscheidenden Treffer gegen Brasilien erzielte, der Argentinien den Einzug ins Viertelfinale bescherte. "Das war das wichtigste Tor meiner Karriere, weil uns zu diesem Zeitpunkt nicht so viel gelingen wollte und natürlich wegen der Rivalität mit Brasilien", erklärte er.

Auch das Halbfinale gegen den Gastgeber war ein wichtiger Augenblick im Leben Caniggias. Einerseits, weil er den Ausgleichstreffer erzielte, der zur Verlängerung der Partie führte, die Argentinien schließlich im Elfmeterschießen gewinnen sollte. Andererseits aber auch, weil er nach einem Handspiel die gelbe Karte sah und daher im Finale gegen Deutschland zum Zuschauen verdammt war. "Das war eine der größten Frustsituationen meiner Karriere, genauso wie die Tatsache, dass ich nie eine WM gewonnen habe", räumt er ein.

Ein Jahr später (1991) trug er bei der Copa América in Chile zwei Treffer zum Titelgewinn bei. Dort bildete er ein gefährliches Sturmduo mit Gabriel Batistuta, der es von allen Mittelstürmern mit am besten verstand, aus seiner Schnelligkeit Kapital zu schlagen. Aufgrund einer Doping-Sperre war er nicht in der Auswahl vertreten, die den Titel 1993 verteidigte. Für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 1994 in den USA kehrte er dann allerdings an der Seite von Batigol in den Sturm der Albiceleste zurück. Argentinien reiste damals als aussichtsreicher Kandidat auf den Titelgewinn an. Caniggia erzielte zwei Tore, beide gegen Nigeria. Allerdings fiel dann Maradona verletzungsbedingt aus und musste die schmerzliche Achtelfinal-Niederlage gegen Rumänien vom Spielfeldrand mit ansehen. "Das war eine weitere bittere Pille. Wir hatten damals eine hervorragende Mannschaft", stellte er kürzlich fest.

1998 in Frankreich war Caniggia aufgrund von Differenzen mit dem damaligen Nationaltrainer Daniel Passarella nicht dabei. 2002 in Korea/Japan nahm Marcelo Bielsa ihn dann zwar wieder mit, er kam allerdings nicht eine Minute zum Einsatz und wurde am Tag des überraschenden Ausscheidens gegen Schweden in der erste Runde sogar von der Ersatzbank verwiesen. Das war seine letzte Partie für die Albiceleste, und von diesem Zeitpunkt an schien seine fast 20-jährige Karriere sich langsam dem Ende zuzuneigen. Etwa zwei Jahre später hängte er die Fussballschuhe in Katar an den Nagel.

Nach seinem Rückzug aus dem aktiven Fussball im Jahre 2004, ließ Caniggia sich in der spanischen Stadt Marbella nieder. Wie das kommt? "Ich hatte dort schon häufiger Urlaub gemacht, die Stadt gefiel mir, und als ich dann aufhörte zu spielen, sind wir dorthin gezogen. Es ist ein ruhiger und entspannter Ort für die Familie", erklärte er kürzlich. Nach einem Sabbatjahr kehrte er als Berater für einige englische Klubs ins Fussballgeschäft zurück. "Außerdem arbeite ich mit einigen jungen Spielern, aber ich bin kein Agent oder so. Ich helfe ihnen nur", erklärte er wiederholt.

Ganz aktuell gibt es für ihn vielleicht die Möglichkeit, Manager eines italienischen Vereins zu werden, und langfristig würde er gerne zur Entwicklung des Fussballs in Marbella beitragen. "Ich glaube, dass das eine interessante Stadt ist, die im Fussball noch wachsen kann. Hier gibt es Jungs der unterschiedlichsten Nationalitäten mit großem Potenzial. Da kann man interessante Sachen machen." Ob er wohl jemanden finden wird, dem er seinen Spitznamen vererben kann? Man wird sehen…


Position:
Angriff

Vereine:
River Plate (1985-88), Verona (1988/89), Atalanta (1989-92 und 1999/2000), Roma (1992/93), Benfica Lissabon (1994/95), Boca Juniors (1995/96 und 1997/98), Dundee (2000/01), Glasgow Rangers (2001-03), Qatar SC (2003/04)
Nationalmannschaft: 50 Länderspiele (16 Tore)
Erfolge: 1 Sieg bei der Copa América (1991), 1 Sieg beim FIFA Könföderationen-Pokal (1992), 1 argentinische Meisterschaft (1986), 1 Sieg bei der Copa Libertadores (1986), 1 Sieg bei der Copa Interamericana (1986) 1 Sieg im Interkontinental-Pokal (1986) sowie drei WM-Teilnahmen (1990, 1994 und 2002)
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Man muss Fußball nicht verstehen, man muss sich nur damit zurechtfinden!

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