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Ardiles Osvaldo ............ ARGENTINIEN
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Ardiles Osvaldo ............ ARGENTINIEN
in > SPIELER AUS NORD UND SÜDAMERIKA < 12.10.2011 20:14von printmaster • Admin | 1.755 Beiträge
Bild by Wikipedia
Weltmeister 1978
Osvaldo Ardiles
* 3. August 1952
in Bell Ville Córdoba
Der argentinische Mittelfeldakteur brillierte einst als aktiver Fussballer mit seiner unverkennbaren Spielweise in Argentinien, wo er bei der FIFA WM 1978 im eigenen Land Weltmeister wurde. Später setzte er seine Karriere mit großem Erfolg in England fort. Im Mutterland des Fussballs sorgte er nicht nur eine ganze Ära lang bei Tottenham Hotspur für Furore, sondern ebnete zudem auch den Weg für zahlreiche andere Topspieler aus dem Ausland in die englische Liga.
Der am 3. August 1952 in Bell Ville (Córdoba) geborene Ardiles feierte im Jahr 1973 bei Instituto de Córdoba sein Erstliga-Debüt. Nach einem einjährigen Gastspiel beim ebenfalls in Córdoba ansässigen CA Belgrano (1974) wechselte Ardiles für vier Spielzeiten zu Atlético Huracán, die seine spätere Karriere entscheidend beeinflussten.
Auch wenn er von der Physis her auf den ersten Blick keinen überragenden Eindruck auf dem Spielfeld machte (Ardiles war schmächtig und nur 1,69 Meter groß), so spiegelte die Art, wie er sich auf dem Platz zwischen der Mittellinie und dem defensiven Mittelfeld bewegte sowie die Kompromisslosigkeit, mit der er einerseits seine Gegenspieler bewachte, andererseits aber auch seinen Vorderleuten die Bälle zuspielte, eher das Gegenteil wider.
"Meine Position war schwer zu definieren. Zum einen war ich für den Spielaufbau zuständig, zum anderen für die Verteidigung. Ich war kein typischer Flügelläufer, wie es sie heute gibt, sondern vielmehr ein reiner Mittelfeldspieler, der nur selten im gegnerischen Strafraum auftauchte. Meine Aufgabe war es, unserem Spieler mit der Nummer zehn den Rücken freizuhalten, damit dieser Druck nach vorn erzeugen konnte", erinnert sich "Pitón" (Pythonschlange), so der Spitzname, den Ardiles einst von seinem eigenen Bruder verpasst bekam, weil "ich mich auf dem Platz wie eine Schlange bewegte", im Exklusiv-Gespräch mit FIFA.com.
Jene Doppelfunktion trug wesentlich dazu bei, dass er bei Atlético Huracán zunehmend von sich reden machte. Daher war es auch keine Überraschung, dass Ardiles im Jahr 1975 von César Menotti in die argentinische A-Nationalmannschaft berufen wurde, die sich damals auf die 1978 bevorstehende FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ im eigenen Land vorbereitete. "César ist derjenige, von dem ich als Fussballer das meiste gelernt habe. Er war für meine fussballerische Ausbildung sehr wichtig, denn er hat mir seine Prinzipien vermittelt, die unter anderem darin bestehen, möglichst unterhaltsame Spiele abzuliefern und stets zu versuchen, gute Leistungen zu bringen."
Tatsächlich hielt Menotti auch dann noch an Ardiles fest, als einige Verbandsverantwortliche lieber einen anderen Akteur auf dessen Position gesehen hätten. "Ich habe mich nicht extra für ihn stark gemacht, das hat er sich allein aufgrund seiner Persönlichkeit und seines Talents verdient", sagte der Erfolgstrainer später einmal über seinen damaligen Schützling. Die Ergebnisse gaben ihm Recht, denn Ardiles erwies sich beim FIFA WM-Turnier als einer der Schlüsselspieler seiner Mannschaft, die vor heimischem Publikum den ersten WM-Triumph für Argentinien holte. Der Mittelfeldakteur verpasste nur eine einzige Partie, und das auch nur, weil er sich eine Verletzung zugezogen hatte, mit der er sich dann für den Rest des Turniers herumquälen musste.
Sein Anteil am Gewinn des WM-Titels stieß jenseits des Atlantiks auf eine derart große Resonanz, dass Ardiles daraufhin zusammen mit Julio Ricardo Villa, seinem Mitspieler aus der argentinischen Nationalmannschaft, für die seinerzeit sensationelle Transfersumme von 750.000 Pfund von Tottenham Hotspur unter Vertrag genommen wurde "Unsere Vorstellung war, für drei Jahre in England zu spielen und danach wieder in die Heimat zurückzukehren. Das, was danach kam, hätten wir so nicht für möglich gehalten. Es heißt, dass unserer Erfolg der Auslöser dafür war, dass immer mehr ausländische Spieler nach England wechselten. Da ist sicher etwas dran. Ich glaube, dass diese Entwicklung ohnehin so gekommen wäre, nur haben wir diesen Prozess dank unserer guten Auftritte eben ein bisschen beschleunigt", ließ uns der frühere Mittelfeld-Star von seinem heutigen Wohnsitz in England aus wissen.
Bei Tottenham Hotspur schrieb Ardiles ein überaus erfolgreiches Kapitel Fussballgeschichte. Höhepunkte waren die beiden Siege im englischen Ligapokal (1981 und 1982) - auch wenn er im Finale von 1982 fehlte, weil er für die argentinische Nationalmannschaft abgestellt war - sowie der Triumph im UEFA-Pokal 1984. In den zehn Jahren, die "Ossie" (englische Verkleinerungsform für Oswald, wie Osvaldo Ardiles von seinen Fans gerufen wurde, für die Spurs aktiv war, erzielte er in 311 Pflichtspielen insgesamt 25 Treffer. Keine schlechte Ausbeute für einen Spieler, der "nur selten im gegnerischen Strafraum auftauchte." Heute zählt Ardiles zum erlesenen Kreis der Ehrenmitglieder des Traditionsklubs aus dem Londoner Norden und vertritt den Verein nach außen als dessen Botschafter.
Im Jahr 1981 machte Ardiles zudem in der Film-und Videobranche auf sich aufmerksam. Damals wirkte er im Spielfilm Victory (Flucht oder Sieg) mit, in dem Ardiles an der Seite von Sylvester Stallone, Michael Caine, Pelé und Bobby More zu sehen war. Auch produzierte er einen Video-Clip mit dem Titel Ossie's Dream (Spurs are on their way to Wembley), einem Song des Gesangsduos "Chas & Dave" über das Finale des englischen Ligapokals, der in den Single-Charts von 1981 bis auf Platz fünf kletterte.
Seine Nationalmannschaftskarriere endete nach der FIFA WM 1982 in Spanien. Das dortige Scheitern Argentiniens bezeichnete Ardiles einmal als "den größten Tiefschlag seiner Karriere." Nach einer Saison beim französischen Erstligisten Paris Saint-Germain (1982/83), zu dem er wegen des Falkland-Konfliktes zwischen Argentinien und Großbritannien gewechselt war, kehrte Ardiles zu Tottenham Hotspur zurück, wo er nahtlos an seine früheren Glanzzeiten anknüpfen konnte. Einige Jahre später (1987) wurde er - wenn auch nur für einen Monat - Spieltrainer der Spurs, was seinen eigenen Aussagen nach "dem Klub durchaus zugute kam."
Nach seinem Weggang aus London war Ardiles im Jahr 1988 bei den Blackburn Rovers, den Queens Park Rangers und den Fort Lauderdale Strikers in den USA aktiv, bevor er 1989 wieder nach England ging, um dort - zumindest formell - als Spielertrainer des Zweitligisten Swindon Town tätig zu werden. "Ich habe die beiden ersten Partien als Spielertrainer bestritten und mich dann selbst aus dem Kader genommen! Das waren zwar zwei vergleichbare Funktionen, doch mit dem Spielen klappte es einfach nicht mehr. Also habe ich als Trainer weitergearbeitet. Dadurch wurde dann das Ende meiner Karriere auch weniger traumatisch, weil es ein ganz natürlicher Übergang war."
Seit seinen ersten Erfahrungen auf der Trainerbank betreute Ardiles nicht weniger als 14 Mannschaften in mehreren Ligen, die sich von der englischen Premier League in vielerlei Hinsicht unterscheiden. Unter anderem arbeitete er in Mexiko, Argentinien, Syrien, Israel, Kroatien, Japan und Paraguay, wo er auf seiner letzten Station von Mai bis August 2008 Cerro Porteño als Trainer betreute. Uns auch wenn er lediglich in Japan Titelerfolge feiern konnte, so bleibt vor allem sein Wirken für Racing Club Avellaneda und Atlético Huracán in seiner argentinischen Heimat in positiver Erinnerung, zumal Ardiles beide Klubs mit seiner weitsichtigen und offensiv ausgerichteten Taktik vor dem frohenden Abstieg retten konnte.
Derzeit ist Ardiles außer mit seinen Enkelkindern mit seiner Rolle als offizieller Botschafter der Bewerbung Englands für die Austragung der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ 2018 beschäftigt. Darüber hinaus ist er auch als Sportkommentator tätig. Dennoch verliert Ardiles seine eigentliche Berufung nicht aus den Augen. "Was mich wirklich interessiert, ist eine Führungsaufgabe. Ich weiß, dass ich als Trainer nicht den gleichen Erfolg hatte wie als Spieler. Mein Ziel ist jedoch nach wie vor eine solche Tätigkeit. Ich möchte mich der Herausforderung stellen, ein Team zu formen und zu trainieren, das gut spielt und auch etwas gewinnt."
Position: defensiver Mittelfeldspieler
Nationalmannschaft: 63 Spiele (8 Tore)
Vereine als Spieler:
Instituto de Córdoba (1973), Belgrano (1974), Huracán (1975 - 78), Tottenham Hotspur (1978 - 1982 und 1983 - 1988), Paris Saint-Germain (1982 - 1983), Blackburn Rovers (1988), Queens Park Rangers (1988 - 1989), Ft. Lauderdale Strikers (1989), Swindon Town (1989)
Titel als Spieler:
2x englischer Meister (1981, 1982); 1x UEFA-Pokal-Sieger (1984)
Vereine als Trainer:
Swindon Town (1989 - 1991), Newcastle United (1991 - 92), West Bromwich (1991 - 92), Tottenham Hotspur (1993 - 94), Guadalajara (1995), Shimizu S-Pulse (1996 - 98), Dinamo Zagreb (1999), Yokohama F. Marinos (2000 - 01), Al-Ittihad (2001), Racing Club (2002 - 03), Tokio Verdy 1969 (2003 - 05); Beitar Jerusalem (2006 - 07); Huracán (2007), Cerro Porteño (2008)
Titel als Trainer:
1x Copa Nabisco (1996), 1x J-League (2001), 1x Copa Emperador
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Man muss Fußball nicht verstehen, man muss sich nur damit zurechtfinden!
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