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Romário de Souza Faria .............. Brasilien
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Romário de Souza Faria .............. Brasilien
in > SPIELER AUS NORD UND SÜDAMERIKA < 12.10.2011 20:30von printmaster • Admin | 1.755 Beiträge
Bild by Wikipedia
Weltmeister 1994
Romário de Souza Faria
* 29. Januar 1966
in Rio de Janeiro
Star der FIFA WM 1994: Romario"Romario - den hat uns der liebe Gott geschickt." Die Aussage von Trainer Carlos Alberto Parreira drückt die ganze Wertschätzung aus, die der Stürmer in seiner brasilianischen Heimat genießt. Wer den vierten FIFA WM-Triumph der Südamerikaner bei der FIFA WM 1994 in den USA erklären will, stößt praktisch zwangsweise auf den Namen Romario. In diesem Jahr brach in Brasilien eine Art Romariomania aus.
Denn der Finalsieg Brasiliens über Italien im Rose Bowl in Pasadena bei Los Angeles war die Sternstunde von Romário de Souza Faria Filho, genannt Romário. Es ist ein kleiner Bursche, der auch liebevoll "Baixinho" (der Kleine) gerufen wird. Doch seine Leistungen waren großartig. Bei der 15. FIFA WM in den Vereinigten Staaten von Amerika war der Stürmer in jedem Vorrundenspiel erfolgreich. Im Halbfinale gegen Schweden sorgte er allein für die Entscheidung.
Foto: Kunz/Augenklick
Im Endspiel der WM 1994 in den USA blieb Romario zwar ohne Tor beim 0:0 über 120 Minuten. Beim 3:2 im Elfmeterschießen war der Stürmer gegen die Italiener aber erfolgreich.
Dieser "Enkel" des großen Pele wurde zum neuen Wunderstürmer. Romario bestritt alle sieben FIFA WM-Spiele und dankte seinem Trainer Parreira mit fünf Toren, drei "Assists" sowie einem erfolgreichen Schuss in der Elfmeter-Entscheidung des Endspiels. Als andere Stars wie die Italiener Roberto Baggio oder Franco Baresi versagten, behielt Romario wie Branco und Carlos Dunga seine Nerven im Zaum und fügte nach dem 0:0 nach 120 Minuten einen Elfmeter zum 3:2 im "Penalty-Shoot-Out" bei. Damit gewann Brasilien nach 1958, 1962 und 1970 zum vierten Mal den FIFA WM-Titel.
Nach einer langen Pause von 24 Jahren war die "Selecao" endlich wieder dort angelangt, wo die Brasilianer ihre Mannschaft ständig sehen möchte: an der Spitze. Brasilien weinte vor Glück. Aber in den Triumph mischte sich auch Trauer und Nachdenklichkeit. Dafür sorgten die brasilianischen Stars bei der Siegerehrung. Plötzlich trugen Romario und seine Teamgefährten neben einer brasilianischen Nationalflagge auch noch ein zweites Stofftuch, auf dem zu lesen war: "Senna, wir geben zusammen Gas. Der vierte Titel ist unser!" In der Stunde des vierten FIFA WM-Sieges gedachten die Fußball-Profis ihrem vor der FIFA WM tödlich verunglückten Landsmann Ayrton Senna, einem der größten Formel-1-Piloten aller Zeiten.
Die Welt schwärmte noch lange von Romario, dem eiskalten Vollstrecker der brasilianischen Zauberer. Seine Doppelpässe mit Bebeto waren genial. Romarios Ballsicherheit ließ den Gegenspielern selten eine Chance. Seine Dribblings und Schüsse stellten Abwehrspieler und Torhüter vor größte Probleme. Sein Spielwitz und seine Treffsicherheit machten ihn zu einem Ausnahmefußballer. Dabei hatte sich Parreira erst vor der FIFA WM entschieden, den Stürmer ins Team zu nehmen.Romario wurde 1994 auch zum Weltfußballer des Jahres gewählt. Es war ein weiterer Höhepunkt seiner märchenhaft anmutenden Karriere. Die Wurzeln des Romário de Souza Faria Filho liegen in den Favelas von Rio de Janeiro. Dort erblickte Romario am 29. Januar 1966 das Licht der Welt. Er wog nur 1,8 kg und litt unter Atemnot.
Foto: GES/Augenklick
Romario, der große Stürmerstar der WM 1994, nach dem vierten WM-Titel für Brasilien mit der FIFA-Trophäe. Im Finale bezwangen die Südamerikaner Italien nach Elfmeterschießen.
Es ist keine schöne Welt, die Favela Jacarezinho, in der die Armut zu Hause ist. Aber dank der Kunst, mit dem Ball mehr zu können als andere, schaffte Romario den Sprung aus dem Elendsviertel und war damit ein neuer Beweis, dass der Fußball in vielen Ländern die Funktion einer sozialen Aufstiegsleiter hat.
"Ich wollte schon in meiner Jugend immer ganz vorne im Sturm spielen und Tore schießen", berichtete Romario über seine Anfänge. Sein Vater Edvair Faria de Souza war in der Jugend auch sein Vereinstrainer und förderte die Entwicklung des talentierten Sohnes, der zunächst beim Olario Atlético Club in Rio de Janeiro Tore wie am Fließband erzielte. Ein Freund seines Vaters vermittelte den Wechsel zum Erstligisten Vasco da Gama, in dessen Jugendabteilung sich seine Entwicklung fortsetzte. Am 6. Februar 1985 debütierte er schließlich als 19-Jähriger im Liga-Team seines Klubs. Zwei Jahre später, am 23. Mai 1987 gegen Irland, debütierte er im Nationalteam.
1988 war der kleine Quirl mit sieben Treffern bester Torschütze des Olympischen Fußball-Turniers in Südkorea und gewann mit Brasilien die Silbermedaille. Nun dribbelte Romario durch Europa und Südamerika und spielte für PSV Eindhoven und FC Barcelona, Flamengo Rio, Vasco da Gama und Fluiminense Rio. An der FIFA WM 1990 in Italien nahm er teil, spielte aber wegen einer Sperre im ersten Spiel und einer kurz vor der FIFA WM erlittenen Verletzung nur 65 Minuten.
Einfach zu führen war Romario für seine Trainer nicht. Mal schwänzte er das Training, mal verlängerte er ungefragt den Urlaub. Vor der FIFA WM 1998 bestand er den Fitness-Test nicht. Nach zweijähriger Abstinenz wurde er im Mai 2000 wieder ins Nationalteam berufen, aber von Trainer Felipe Luiz Scolari trotz gewaltiger Fanproteste nicht für die FIFA WM 2002 in Japan und Südkorea berücksichtigt.
Immer häufiger sorgte der begnadete Spieler für negative Schlagzeilen in den Medien. Sein Name wurde im Zusammenhang mit Drogenmissbrauch, Korruption und Steuerhinterziehung genannt. Im Training erlitt er einmal einen Nervenzusammenbruch. Im August 2004 wurde der 38-Jährige von seinen beiden früheren Ehefrauen und deren fünf Kindern wegen fehlender Unterhaltszahlungen verklagt und vorübergehend verhaftet.
Romario hatte die Aura einer launischen Diva. Seine Fans bezeichneten ihn gerne als "Maradona Brasiliens". Mit 71 Toren in 88 Länderspielen liegt nur Pele mit 95 Treffern in der brasilianischen Rangliste vor ihm. Andere Statistiker haben 56 Toren in 74 Länderspielen ermittelt. Der Unterschied ist damit zu erklären, dass die Brasilianer gerne auch Testbegegnungen gegen Vereinsmannschaften als Länderspiele bezeichnen. Zudem werden Berufungen in den Kader als „Länderspiele“ bewertet, auch wenn man gar nicht zum Einsatz gekommen ist.
Romarios Laufbahn neigte sich seit dem Sommer 2004 dem Ende zu. Aber wie anderen großen Fußballern fieles ihm schwer, aus dem Rampenlicht zu treten. Wie hoch die Wertschätzung für den Stürmer war, bewies die Tatsache, dass ihm Nationalcoach Carlos Alberto Parreira am 27. April 2005 zum allerletzten Abschied noch einmal in einem Länderspiel einsetzte. Vier Jahre, nachdem er gegen Uruguay das kanariengelbe Trikot getragen hatte, spielte Romario in Sao Paulo 39 Minuten beim 2:0 gegen Guatemala. In der 17. Minute erzielte der 39-Jährige ein Kopfballtor.
Bei der Nationalhymne weinte er hemmungslos, die Partie wurde zu einem Fest für ihn. 36 000 Fans bejubelten seinen Abtritt von der Fußball-Bühne. „Romario, der Papst der Kugel“ stand auf einem Transparent der Fans. Beim Torjubel zeigte Romario auf seinem Unterhemd eine Botschaft: „Ich habe eine Prinzessin als Töchterchen“. Die kleine Ivy war einen Monat zuvor mit dem Down-Syndrom geboren worden.
Das Gefühl des Torjubels werde ihm fehlen, sagte der Mann, der bei der FIFA WM 1994 zum Weltstar wurde. Dass der Brasilianer die Emotionen des Glücks vermissen wird, ist wahrlich kein Wunder. Denn in seiner Laufbahn hat er in mehr als 1000 Spielen mehr als 700 Tore erzielt. Andere Statistik-Experten haben sogar 900 Treffer gezählt.
Stationen
CR Vasco da Gama
PSV Eindhoven
FC Barcelona
Flamengo Rio de Janeiro
FC Valencia
Flamengo Rio de Janeiro
FC Valencia
Flamengo Rio de Janeiro
CR Vasco da Gama
Fluminense Rio de Janeiro
Al-Sadd
Fluminense Rio de Janeiro
CR Vasco da Gama
Miami FC
Adelaide United
CR Vasco da Gama
Nationalmannschaft
1987–2005 Brasilien 71 (55)
Stationen als Trainer
2008 CR Vasco da Gama
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Man muss Fußball nicht verstehen, man muss sich nur damit zurechtfinden!
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