|
|
Zamora Ricardo ........... Spanien
|
Zamora Ricardo ........... Spanien
in > TORHÜTERGRÖSSEN EINST UND JETZT < 22.09.2011 07:38von printmaster • Admin | 1.755 Beiträge
Bild by Wikipedia
*21. Januar 1901
gest: 8. September 1978
Geburtsort: Barcelona
Position: Torhüter
Er war eine Ikone des spanischen Fussballs in den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Mit seiner Stoffmütze und seinem Pullover mit V-Ausschnitt oder Rollkragen, je nach Jahreszeit, ist er unvergessen für die Fans, die sich noch an die Heldentaten dieses legendären Torhüters mit dem Beinamen 'El Divino' (der Göttliche) erinnern.
Ricardo Zamora verfügte über alle Merkmale eines außergewöhnlichen Torhüters: katzenhafte Reflexe, Nerven aus Stahl, eine starke Persönlichkeit und große Sicherheit zwischen den Pfosten. Darüber hinaus hatte er großes Selbstvertrauen, das sogar so weit ging, dass er eine eigene Parade erfand, die sogenannte 'Zamorana'. Dabei wird der Ball mit dem Unterarm oder dem Ellbogen abgewehrt, was jedoch ziemlich riskant ist und deswegen nur wenige Nachahmer fand.
So überragend ist seine Stellung innerhalb der großen Anzahl herausragender Torhüter, die Spanien hervorgebracht hat, dass man der Trophäe, mit der jedes Jahr der Torhüter mit den wenigsten Gegentreffern in der spanischen Liga ausgezeichnet wird, seinen Namen verliehen hat.
Außerdem kann man ihn als den ersten Spieler bezeichnen, der zu einem Medienstar wurde und wiederholt Gegenstand von Anzeigen und Kampagnen der noch jungen Werbeindustrie in den 30er Jahren war. So gab es eine begehrte Serie von Bildchen für Kinder, die man - in die richtige Reihenfolge gebracht - wie ein Daumenkino bewegte, um in einer bewegten Sequenz eine Parade des Idols zu betrachten.
Zamora begann mit dem Fussballspielen, als dieser Sport in Spanien noch wenig bekannt war. Mit 16 Jahren unterschrieb er einen Vertrag bei RCD Espanyol, doch ein Konflikt mit der Vereinsführung sorgte für seinen Wechsel zum ewigen Rivalen FC Barcelona im Jahr 1919. All dies trotz des Drucks seiner Familie, die darauf bestand, dass er weiterhin Medizin studierte, um in die Fußstapfen seines Vaters zu treten.
"Ich hatte meinen Eltern versprochen, mit dem Fussball aufzuhören und mein Studium abzuschließen. Aber ich traf mich weiterhin mit meinen Freunden, um Fussball zu spielen, und dann kam der Vorstand von Barça, um mit mir zu sprechen. Es hat nicht viel gebraucht, um mich davon zu überzeugen, wieder Stiefel und Handschuhe anzuziehen", erinnerte sich der Torhüter, der drei Jahre lang bei den Katalanen spielte, mit denen er seine ersten Titel holte. Mit dem Scheckheft überzeugte man ihn dann davon, zu seinem ersten Verein zurückzukehren, mit dem er die ersten beiden Spielzeiten der spanischen Liga bestritt, die man 1928 ins Leben gerufen hatte.
1930 wechselte Zamora dann im bis dahin teuersten Transfer in der Geschichte des spanischen Fussballs zu Real Madrid: 100.000 Peseten erhielt sein ehemaliger Verein, 50.000 er selbst, und sein Gehalt betrug 3.000 Peseten monatlich, was damals als geradezu fürstlich galt. Mit den Königlichen, bei denen er bis zu seinem Rücktritt vom Fussball 1936 spielte, holte er zwei Mal die Meisterschaft und zwei Mal den Pokal. Zwei Mal hätte er auch die Zamora-Trophäe für den Torhüter mit den wenigsten Gegentreffern geholt, hätte es diese Auszeichnung damals schon gegeben (1932 wurde er in 17 Spielen nur 15 Mal bezwungen, 1933 in 18 Spielen nur 17 Mal).
Vom Profifussball verabschiedete er sich mit einer legendären Leistung im Finale um die Copa del Rey, das nur wenige Wochen nach dem Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs 1936 ausgetragen wurde. Beim 2:1-Sieg Real Madrids im Mestalla-Stadion in Valencia gegen den FC Barcelona spielte Zamora eine entscheidende Rolle, und am folgenden Tag schrieben die Zeitungen: "Zamora rettete das Unentschieden und dessen mögliche schwerwiegende Folgen für Madrid mit einer denkwürdigen Parade." Seine Glanztat, mit der er einen todsicheren Treffer von Josep Escolá in der Endphase der Partie verhinderte, gilt als die entscheidende Szene jener Partie, und auch die katalanische Presse lobte den "Instinkt eines der größten spanischen Spielers aller Zeiten."
International sorgte Zamora bereits bei den Olympischen Spielen in Antwerpen 1920 für Aufsehen, wo der spanischen Auswahl ihr erster großer Erfolg gelang. Die Spanier gewannen die Silbermedaille durch einen denkbar knappen Erfolg gegen Dänemark. Zamora hatte großen Anteil am Sieg gegen die hoch überlegenen Dänen und rettete die knappe Führung der Spanier mehrfach durch Glanzparaden. Nach seinem Debüt im Trikot der spanischen Nationalmannschaft wurde der Torhüter wegen seiner grandiosen Leistung auf den Schultern aus dem Stadion getragen.
Zamora war Spielführer der spanischen Auswahl bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Italien 1934, bei der Spanien im Viertelfinale dem Gastgeber und späteren Weltmeister unterlag. 1936 verabschiedete er sich mit einem Freundschaftsspiel gegen Deutschland in seiner Heimatstadt Barcelona nach 46 Partien für sein Land von der internationalen Bühne.
Der Bürgerkrieg sorgte für ein vorzeitiges Ende seiner Karriere. Er wurde mit Haftbefehl gesucht, saß in Barcelona im Gefängnis und wurde gezwungen, ins Exil zu gehen. Schließlich kehrte er in seine Heimat und zu seiner Leidenschaft zurück, jedoch nur noch als Trainer.
Sechs Spielzeiten lang betreute er das Team von Atlético Madrid (damals unter dem Namen Atlético Aviación), mit dem er zwei Mal die Liga gewann. Er war darüber hinaus auch Trainer von Málaga, Celta de Vigo und Espanyol und außerdem Nationaltrainer Spaniens und Venezuelas.
Sein Mythos ist ungebrochen und noch heute lebt er in der Erinnerung vieler Spanier weiter. Genau das erwartet man auch bei einem Spieler, den man 'den Göttlichen' nannte und für den man einmal einen treffenden Vergleich formulierte: "Es gibt nur zwei Hüter des Tores, Ricardo Zamora auf der Erde und den Heiligen Petrus im Himmel". Seit 1978, dem Jahr, in dem der Katalane starb, spielen sie beide auf demselben Platz.
Vereine: RCD Espanyol (1916 - 1919 und 1922 - 1930 ), FC Barcelona (1919 - 1922 ), Real Madrid (1930 - 1936)
Nationalmannschaft: 46 Spiele
Größte Erfolge:
2x spanischer Meister (1932, 1933)
5x spanischer Pokalsieger (1920, 1922, 1929, 1934, 1936)
1x Olympischer Silbermedaillengewinner (1920)
1x Träger der Goldmedaille des königlichen Ordens für sportliche Verdienste
.
.
.
.
Man muss Fußball nicht verstehen, man muss sich nur damit zurechtfinden!
Das Thema wurde geschlossen. |
Besucher
0 Mitglieder und 168 Gäste sind Online |
Forum Statistiken
Das Forum hat 4329
Themen
und
5608
Beiträge.
Heute waren 0 Mitglieder Online: |
Forum Software ©Xobor.de | Forum erstellen |