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Hanappi Gerhard "Gschropp" Dipl.Ing. ....................ÖSTERREICH

in > BERÜHMTE SPIELER UND SPIELERLEGENDEN < 22.10.2011 22:48
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Dipl.Ing Gerhard Hanappi
*16.2.1929 - † 23.8. 1980



Er galt als ein Allrounder mit einer feinen Technik und der Fähigkeit Spielsituation schnell erfassen zu können, der wie Walter Nausch es ausdrückte „überall spielen kann“. Der ehemalige österreichische Rekordnationalspieler war als linker Außenverteidiger der Schlüsselspieler der Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz, bei der Österreich den 3. Platz belegte. Er wurde unter anderem 1953 in die Weltauswahl berufen. Nach Beendigung seine Fußballkarriere wurde der „Gschropp“, wie Gerhard Hanappi auf Grund seiner Größe gerufen wurde, Architekt und erbaute unter anderem das Weststadion, welches heute seinen Namen trägt.

Gerhard Hanappi begann seine Karriere als Fußballer beim kleinen Wiener Vorortklub Wacker. Bereits als 17-Jähriger spielte er regelmäßig in der Kampfmannschaft der Meidlinger und konnte 1947 überraschend seinen ersten Meistertitel mit Wacker feiern. Im selben Jahr konnte die Wiener Austria im Cup mit 4:3 bezwungen werden. Gerhard Hanappi spielte im Finale noch im Mittelfeld der Meidlinger, später wurde er meist als Verteidiger eingesetzt. Gerhard Hanappi galt bald als größtes Talent im Wiener Fußball, sodass sich zahlreiche Vereine um einen Wechsel zu sich bemühten. Mit 19 Jahren gab er als Verteidiger indes sein Debüt am 14. November 1948 für die österreichische Fußballnationalmannschaft beim 2:1-Sieg über Schweden. Von seinem Debüt weg kam Gerhard Hanappi in allen 55 folgenden Länderspielen der österreichischen Nationalmannschaft zum Einsatz, ehe er sechs Jahre später auf Grund einer Verletzung in einem Spiel gegen Jugoslawien pausieren musste. Mit 21 Jahren wurde der Wacker-Spieler als erster Nicht-Rapidler zum Fußballer des Jahres gewählt.
Im Jahre 1950 spitzte sich der „Fall Hanappi“, wie sein Abgang von Wacker genannt wurde, zu. Gerhard Hanappi sollte zu Rapid, wechseln, Wacker wollte ihren Star jedoch um keinen Preis freigeben. Rapids Sektionsleiter Franz Binder entschloss sich kurzer Hand den Fußballspieler zu „entführen“ und verstecke ihn. Der endgültige Wechsel von Meidling nach Hütteldorf konnte erst nach einigen vereinslosen Monaten abgeschlossen werden. Die Wacker-Fans schworen den Grün-Weißen „ewige Rache“, was zu pikanten Duellen dieser beiden Vereine in den folgenden Jahren führte. Während seiner vereinslosen Zeit nahm sich der Nationalmannschaftstrainer und ehemaliger Wunderteamspieler Walter Nausch um Gerhard Hanappi an und setzte den Allrounder auch weiterhin im Team ein.

In seiner ersten Spielsaison für den SK Rapid konnte Gerhard Hanappi bereits seinen ersten internationalen Titel gewinnen. Im Finale des Zentropacups, einer Neuauflage des Mitropapokals, traf der Allrounder nach einem 5:0-Sieg im Halbfinale über Lazio Rom im rein-österreichischen Duell auf Wacker. Das hart geführte Spiel endete schließlich mit 3:2 zugunsten für die Grün-Weißen.

Auf nationaler Ebene konnte Gerhard Hanappi zumeist das Meisterschaftsgeschehen mit seinem neuen Verein bestimmen - insgesamt sieben Meistertitel und einmal den Cup konnte er in Hütteldorf gewinnen. Auch im seit 1955 ausgetragenen Europapokal der Landesmeister konnte er mit den Rapidlern 1961 bis ins Halbfinale kommen. Insgesamt ganze 14 Jahre, bis zu seinem Karriereende 1964, spielte Hanappi bei Rapid, sieben Jahre davon (1957-1964) als deren Kapitän. In dieser Zeit bestritt Hanappi, der auf nahezu allen Positionen bei Rapid spielte, 333 Meisterschaftsspiele, erzielte dabei 114 Tore. Im Jahre 1999 wurde Hanappi durch eine Leserwahl im Rapidmagazin mit den drittmeisten Stimmen in die Jahrhundert Elf von Rapid gewählt.

Seinen größten Erfolg im Nationaldress feierte der 93-fache Teamspieler bei der Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz, nachdem zuvor in der Qualifikation Portugal mit 9:1 besiegt wurde. Bei der Weltmeisterschaft zog Hanappi als linker Außenverteidiger neben Klubkollegen Ernst Happel mit der Nationalmannschaft nach einem 1:0 über Schottland und einem 5:0-Kantersieg über die Tschechoslowakei in das Viertelfinale ein, wo man auf den Gastgeber traf. Österreich konnte diese Match in der berühmten „Hitzeschlacht von Lausanne“ mit 7:5 für sich entscheiden, schied allerdings im Halbfinale gegen Deutschland aus. Gerhard Hanappi gewann allerdings das Kleine Finale um Platz drei gegen den bis dato amtierenden Weltmeister Uruguay mit 3:1.

Nach der Weltmeisterschaft wurde der Verteidiger 1955 zum Kapitän der Nationalmannschaft ernannt und im selben Jahr als Österreichs Sportler des Jahres ausgezeichnet. Bei der Weltmeisterschaft 1958 in Schweden konnte er allerdings den Erfolg von 1954 nicht wiederholen und scheiterte bereits in der Gruppenphase mit der österreichischen Mannschaft nach Lospech an Brasilien, England und der Sowjetunion.


Das nach ihm benannte Weststadion heute Heimstätte von Rapid

Nach Beendigung seiner Fußballkarriere 1965 startete Gerhard Hanappi seine Architektenlaufbahn. Noch im selben Jahr wurde er als erster Fußballer mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich geehrt. Bereits zu Spielerzeiten hatte er seine Pausen mit zahlreichen Architekturstudienbüchern verbracht. Als sein „Hauptwerk“ gilt die Planung und der Bau des Wiener Weststadions, heute Heimstätte von Rapid, welches am 10. Mai 1977 mit einem 1:0 gegen die Wiener Austria eröffnet wurde. Er hatte zuvor bereits Erfahrungen mit Sportanlagen gesammelt, plante unter anderem die ÖMV-Anlage in der Stadlau. Gerhard Hanappi starb im Alter von 51 Jahren an Lymphdrüsenkrebs und wurde in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Hietzinger Friedhof beigesetzt.

Heute wird sein mittlerweile nach ihm benanntes Weststadion, welches noch zu seinen Lebzeiten von einem großen Teil der Rapid-Fans anfangs ob seiner sterilen Atmosphäre abgelehnt wurde, nunmehr hochgeschätzt, vielbesucht und gemäß dem Wahlspruch “Rapid ist uns're Religion“ als „Sankt Hanappi“ bezeichnet.
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Man muss Fußball nicht verstehen, man muss sich nur damit zurechtfinden!

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