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Alston Adrian ..........AUSTRALIEN
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Alston Adrian ..........AUSTRALIEN
in > SPIELER AUS AFRIKA - ASIEN und OZEANIEN 04.01.2012 08:19von printmaster • Admin | 1.755 Beiträge
Adrian Alston
* 6. Februar 1949
in Preston, England
Fussball-WM 1974 in Deutschland... Vor dem geistigen Auge der meisten Fussballfans erscheinen sofort Bilder von Spielern mit langen Haaren, von Franz Beckenbauer, der den Pokal in den Himmel reckt und von den Niederländern, die sich unter der Führung von Johan Cruyff mit dem zweiten Platz zufrieden geben mussten. Bereits während des Turniers und noch lange danach staunte die Fussballwelt über eine verblüffende Körpertäuschung mit anschließender Drehung um 180 Grad, mit der der niederländische Ausnahmespieler ein ums andere Mal seine Gegenspieler versetzte - es war die Geburtsstunde der legendären "Cruyff-Drehung". Aber stimmt das auch?
Wenn man sich das Vorrundenspiel zwischen der DDR und Australien ansieht, erkennt man einen groß gewachsenen australischen Stürmer, der mit einer perfekten "Cruyff-Drehung" den ostdeutschen Verteidiger Konrad Weise aussteigen lässt - und zwar einen Tag bevor die Niederlande überhaupt zu ihrem ersten Spiel antraten. Und wie lautet der Name dieses australischen Stürmers? Es ist Adrian Alston. "Ich habe bei dieser WM genau das gleiche gemacht", lacht Alston, der in seinem Haus in der australischen Stadt Wollongong mit FIFA.com sprach. "Von einer 'Cruyff-Drehung' hatte ich noch nie etwas gehört. Ich hatte mir diesen Trick einfach angeeignet."
Wie zahlreiche andere Spieler der australischen Mannschaft von 1974 stammte auch Alston ursprünglich von den Britischen Inseln. Während seiner fussballerischen Ausbildung bei Preston North End bekam er das Angebot, in Australien für den ambitionierten Klub South Coast United zu spielen. Alston nahm das Angebot an und fühlte sich in seiner neuen Heimat von Anfang an sehr wohl. "Zuerst dachte ich ja, dass ich nur für eine Saison herkommen würde", erinnert er sich. "Die haben sogar mein Flugticket bezahlt. Mein Rückflugticket liegt allerdings noch heute hier irgendwo herum! Nach ein paar Wochen habe ich meiner Freundin geschrieben: 'Ich komme nicht zurück, also kommst du wohl besser auch hierher'."
Alston war schon bald ein wichtiges Mitglied der australischen Nationalmannschaft und spielte eine entscheidende Rolle bei der historischen Qualifikation der Socceroos für die WM-Endrunde 1974. Schon vor dem Turnier hatte Bundestrainer Helmut Schön erkannt, dass seine Mannschaft sich vor Alston würde in Acht nehmen müssen. Der Australier erinnert sich noch voller Stolz an den Moment, als der Mann mit der Mütze im deutschen Fernsehen sagte: "Wir haben von Australien nichts zu befürchten ... abgesehen von Adrian Alston."
Als Australien und der spätere Titelträger dann aufeinander trafen, erwiesen sich Schöns Befürchtungen als durchaus berechtigt, denn Alston sorgte für eine Menge Wirbel. "Es gelang mir, [Hans-Georg] Schwarzenbeck und sogar Beckenbauer auszuspielen. Fast hätte ich in diesem Spiel ein Tor erzielt", erinnert sich der Stürmer. "Beckenbauer war vor kurzem hier und hat mir eine DVD von diesem Spiel geschenkt!"
Nach dem Spiel tauschte Alston das Trikot mit keinem Geringeren als Beckenbauer. Das Trikot ist bis heute ein besonders verehrtes Souvenir im Hause Alston, jetzt sogar mit einem Autogramm des Kaisers. "Es gehört jetzt meinem Sohn", so Alston.
Nach der WM setzte Alston seine Karriere in Europa fort. Durch seine Leistungen bei der WM hatte er zwar bei einigen deutschen Klubs Interesse geweckt, so beim Hamburger SV, bei Hertha BSC Berlin und bei Eintracht Frankfurt. Doch Alston ging zurück nach England und wechselte zu Luton Town.
"Das war der größte Fehler meiner Karriere. Ich hätte in Deutschland bleiben sollen", gibt Alston rückblickend zu. "Deutschland war gerade Weltmeister geworden, und ich hätte in der dortigen Liga spielen können, wo ich durch die WM bereits bekannt war. In England hingegen war ich bloß ein weiterer Aussie."
Alstons Laufbahn blieb recht bewegt: Nach einer leidlich erfolgreichen Zeit bei Cardiff City (Wales) ging er in die USA und reihte sich in der North American Soccer League in die lange Reihe ausländischer Stars ein. Hier spielte er gegen Fusssballgrößen wie Pelé, Cruyff, George Best und traf auch wieder auf Beckenbauer. Auch nach seiner erneuten Rückkehr nach England blieb sein Herz seiner Wahlheimat Australien verbunden.
Es war wohl unvermeidlich, dass Alston schließlich wieder in das Land zurückkehrte, das ihm die Möglichkeit eröffnet hatte, beim größten Fussballturnier der Welt dabei zu sein. "Ich ging für sechs Monate wieder nach Preston", erinnert sich Alston. "An einem kalten Wintermorgen versuchte mein Sohn, mit seinem Schlafanzug die Eisblumen vom Fenster zu kratzen. Er drehte sich zu mir um und sagte nur: 'Dad, was wollen wir eigentlich hier?' Und ich sagte: 'Weißt du was, mein Sohn, du hast Recht!' Also packten wir unsere Sachen zusammen, ließen uns wieder hier nieder und begannen von vorn."
Heute kümmert sich Alston in seinem Beruf um Menschen mit geistigen Behinderungen und ist außerdem Trainer beim Bulli FC in der Premier League von Illawarra, einer Region im australischen Bundesstaat New South Wales. Bis heute ist ihm die Erinnerung an seine Auftritte bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft in Deutschland lieb und teuer.
"Harry Kewell hat vor einiger Zeit wohl mal gesagt, dass er lieber mit Liverpool den Europapokal gewinnen würde, als mit Australien an der WM teilzunehmen", so Alston zum Abschluss. "Ich denke, als er tatsächlich bei der WM dabei war, hat er seine Meinung ganz schnell geändert!"
Position: Angriff
Klubs (Spieler): South Coast United (1968-1969), St. George Budapest (1970-1972), Luton Town (1974-1975), Cardiff City (1975-1976), Tampa Bay Rowdies (1977-1978), Wollongong City (1984)
Klubs (Trainer): Port Kembla (1997-2004), Wollongong City (2004-2005) Bulli FC (2006-heute)
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Man muss Fußball nicht verstehen, man muss sich nur damit zurechtfinden!
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