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Wunderteamchef Hugo Meisl.

in > Das österreichische Wunderteam < 05.01.2012 21:46
von printmaster • Admin | 1.755 Beiträge

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Es gibt Männer die werden schon zu Lebzeiten Legende. Hugo Meisl war so ein Mann. Ohne ihn hätte es das von der ausländischen Presse apostrophierten „Wunderteam“ nicht gegeben.

Hugo Meisl das etwas klein geratene Kind eines jüdischen Kaufmannsehepaares, wurde selbst eine Großmacht. Auch das Wort „Genie“ hätte ohne Übertreibung zu ihm gepasst. In seinem relativ kurzen Leben kletterte er auf seiner persönlichen Erfolgsleiter in kürzester Zeit nach oben. Hätte es damals eine Wahl zum „Mister Fußball“ gegeben, der „Herr Hugo“ wie er von seinen Bekannten und Freunden respektvoll genannt wurde hätte sicher diese Auszeichnung erhalten. Er war Ein Gentleman von Scheitel bis zur Sohle und zeitlebens immer ein Anhänger des englischen Fußballs, obwohl unter „seiner Herrschaft“ der österreichische Fußball Weltruhm erlangte.

Als Meisl im Alter von sechs Jahren nach Österreich kam, sprach er nur tschechisch. Durch seine Banklehre und die Massenfunktionen lernte er schnell Sprachen und beherrschte bald neben Deutsch auch Englisch und Französisch. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere beherrschte er noch Italienisch, Spanisch und Schwedisch genauso wie einen Großteil der Sprachen der damaligen Donaumonarchie. Am Ende waren es 9 Sprachen, die ihm im internationalen Fußball, alle Türen und Tore öffneten. Seine Liebe zum Fußball, für den er seine Bankkarriere >er war mittlerweile Leiter des Auslandsektors der Länderbank< aufgab war so groß, dass er später sogar darauf verzichtete ein Ministeramt im neuen tschechischen Staat zu übernehmen. Er war symbolisch gesehen längst Minister, >„Fußball-Minister“ Österreichs.

Selbstredend war er einer der „Fußballverrückten“ die um die Jahrhundertwende ihre Freizeit auf den Praterwiesen hinter dem „Laberl“ herrennend verbrachten. Er diente dem Fußball von der Pike auf und machte mit ihm Geschichte.
Als „Steinzeitfußballer“ bei den Cricketer wurde er aber von seinem jüngeren Bruder Willy übertroffen, der als Tormann sogar ins Nationalteam berufen wurde und später ein international bekannter Sportjournalist wurde. Als Multi-Funktionär blieb Hugo Meisl aber konkurrenzlos.

Bereits 1904 leitete der damals 23 jährige mit dem Spiel Vienna - WAC sein erstes Meisterschaftstreffen. Ab 1907 bereits „internationaler“ unter den Schiedsrichtern, wurde in der Folge zu 16 Länderspielen herangezogen. Wo Fußball im Blickfeld stand >und das wurde immer öfter der Fall< durfte der Name Hugo Meisl nicht fehlen.

Schon 1904, bei der Gründung des „Fußballverbandes“ war Meisl als Schriftführer mit dabei gewesen. Von der Steinzeit des österreichischen Fußballs bis zum Untergang der „Fußball¬macht Österreich“ diente er an vorderster Front, so wie er im Ersten Weltkrieg als Soldat für Österreich im Einsatz war. Als Hauptmann kehrte Meisl zurück hoch dekoriert: unter anderem mit dem silbernen „Signum Laudis“ am Band einem hohen Tapferkeitsorden. Um nach dem Ende des Krieges wieder im Fußball mitzumischen.
Meisl leitete das Schiedsrichterreferat, schrieb als Journalist Fachbücher über das Fußballwesen, so auch ein Buch über Fußballregeln. Bei Vereinsgründungen ob Cricket, Amateure oder später Austria, half er als Funktionär mit und packte als Mann der Tat überall im Fußball an. Ab 1907 vertrat Meisl Öster¬reich als Delegierter beim Weltfußballverband der FIFA.

Als Verbandskapitän stellte er 1913 - 14 und dann ab 1919 bis zu seinem Tod 1937 Österreichs Fußballteam auf. Ab 1926 war er als Generalsekretär des Österreichischen Fußballbundes unumschränkter Herrscher Fußball-Österreichs. Als solcher redegewandter, einflussreicher Spitzenmann der internationalen Fußballszene und 1927 Schöpfer des Mitropacups >dem Vorgängerbewerb des UEFA-Cup.

Auch die Einführung der Fußballweltmeisterschaft beeinflusste der Österreicher stark. Ein Mann der seiner Zeit weit voraus war: Schon in den Anfangsjahren des letzten Jahrhunderts der perfekte, moderne Sportmanager.

Am 17. Februar brach Hugo Meisl 55 jährig mitten in einem Gespräch mit dem Vienna- Spieler Richard Fischer an seinem Schreibtisch im Verbandsheim, der Zentrale seines Schaffens leblos zusammen: Ein Gehirnschlag hatte seinem Leben ein Ende gesetzt.


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Man muss Fußball nicht verstehen, man muss sich nur damit zurechtfinden!

zuletzt bearbeitet 09.01.2012 11:09 | nach oben springen
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