Bundesliga - 6. Runde: SK Sturm Graz - FC Admira 3:2 (2:0) Red Bull Salzburg - SC Wr. Neustadt 1:1 (1:1) Austria Wien - Wacker Innsbruck 2:0 (1:0) SV Mattersburg - SV Ried 2:1 (2:0) WAC - Rapid Wien 1:0 (1:0) <--
#1

Colo Colo ........................ CHILE

in > VEREINE NATIONAL - INTERNATIONAL < 12.01.2012 21:38
von printmaster • Admin | 1.755 Beiträge

........................................


"Wer ist Chile? Colo Colo! Und wer ist Colo Colo? Chile!"

Auch wenn dieser Slogan der Fans von Colo Colo Santiago de Chile manch einem etwas übertrieben erscheinen mag, so kommt er der Wirklichkeit doch ziemlich nahe. Denn die Vereinsgeschichte des mit Abstand erfolgreichsten Klubs des Andenlandes weist neben zahlreichen Titeln auch einige tiefe Krisen auf, die in einem Fall sogar Züge einer Tragödie annahm. Vor allem aber ist Colo Colo eine Institution, die den chilenischen Fussball seit ihrer Gründung revolutionierte und somit entscheidend prägte.

Im Jahr 1924 nahm ein Stürmer namens David Arellano mit der chilenischen Nationalmannschaft an der damaligen Südamerika-Meisterschaft in Uruguay teil. Die Organisation des Turniers, die in Uruguay praktizierten Trainingsmethoden sowie die taktischen Konzepte des gastgebenden Teams und der Argentinier hatten ihn derart beeindruckt, dass er mit der Idee zurückkehrte, diese auch auf seinen Heimatverein Magallanes, seinerzeit einer der größten Klubs in Chile, zu übertragen. Allerdings traf sein Vorhaben auf unerwartet großen Widerstand, so dass er den Verein zu Beginn des Folgejahres verließ, um mit mehreren jungen Spielern einen neuen Klub ins Leben zu rufen.

So entstand am 19. April 1925 der Colo Colo Football Club. Bei der Namensgebung stand ein Mapuche-Häuptling Pate, der im 16. Jahrhundert gegen die spanischen Eroberer gekämpft und als besonders klug gegolten hatte. Auch bei der Wahl der Vereinsfarben war man sich rasch einig: Während die weißes Trikots die Reinheit des Klub symbolisieren sollten, standen die schwarzen Hosen für Seriosität. Und das rot-blau-weiße Vereinswappen machte den Bezug zur chilenischen Nationalflagge deutlich. Damit hatte Arellano seine revolutionäre Idee doch noch verwirklichen können. Und das auch mit Erfolg, denn schon im Jahr 1926 gewann seine neue Vereinsmannschaft die Meisterschaft von Santiago de Chile.

Bald wurde der Klub auch außerhalb der chilenischen Hauptstadt bekannt, und es dauerte nicht lange, bis Colo Colo zur beliebtesten Mannschaft von ganz Chile aufstieg.

Im Jahr 1927 reiste Colo Colo als erste chilenische Klubmannschaft überhaupt zu einigen Spielen ins Ausland. In einer Partie gegen das spanische Team von Real Sociedad bekam Arellano bei einem Zweikampf einen Schlag in die Magengegend, der bei ihm eine zu spät diagnostizierte Bauchfellentzündung auslöste, an der er verstarb. Seither trägt das Trikot von Colo Colo ein Zeichen der Trauer.

Bei der Einführung der chilenischen Profi-Liga im Jahr 1933 zählte Colo Colo erneut zu den ersten Klubs der Stunde, und ist heute der einzige Verein in Chile, der bislang sämtliche Spielzeiten in dieser Liga vertreten war. Zwar wurde der erste Meistertitel erst im Jahr 1937 geholt, doch dafür in überaus beeindruckender Manier, denn man war die gesamte Saison über ohne Niederlage geblieben.

Der bis dahin fünfte Titelgewinn im Jahr 1947 war der Auslöser dafür, dass der Klub im Jahr darauf die erste Südamerika-Meisterschaft der Landesmeister veranstaltete. Es war ein Vorläufer der heutigen Copa Libertadores. Der Legende nach soll ein französischer Journalist die Idee dafür aus Europa mitgebracht haben, wo es zu jenem Zeitpunkt die ersten Vorstellungen zur Einführung eines solchen Wettbewerbs gab, wie er heute durch die UEFA Champions League verkörpert wird.

Nachdem der Hauptstadtklub auch in den 50er Jahren erfolgreich war, stellte Colo Colo im Jahr 1963 gleich zwei Langzeitrekorde für die Vereinsgeschichte auf: Neben den meisten Toren innerhalb einer Saison (103 Treffer, die bislang unerreicht blieben) wurde Luis Álvarez mit insgesamt 37 Treffern (diese Rekordmarke wurde erst im Jahr 2008 durch Luca Barrios eingestellt) auch Torschützenkönig der Liga.

Mit den beiden Vereinslegenden Carlos Caszely und Francisco Valdés als Schlüsselfiguren erreichte Colo Colo im Jahr 1973 als erster chilenischer Klub das Finale der Copa Libertadores, in dem man gegen Independiente Avellaneda aus Argentinien unterlag. Aus jenem Team kamen auch die meisten Spieler, die wenig später mit der chilenischen Nationalmannschaft die Qualifikation für die WM-Endrunde 1974 in der Bundesrepublik Deutschland schafften.

Den ebenfalls erfolgreichen 80er Jahren folgte ein Jahrzehnt, das ein neues Kapitel in der Vereinsgeschichte bedeuten sollte. Unter der Führung des kroatischen Trainers Mirko Jozic gelang dem Klub im Jahr 1991 etwas, was bis heute keiner anderen chilenischen Mannschaft mehr vergönnt war, nämlich der Triumph in der Copa Libertadores. Die späteren Erfolge in der Copa Sudamericana und in der Copa Interamericana fuhr Colo Colo dann unter dem paraguayischen Coach Gustavo Benítez ein, der mit seiner Mannschaft auch das dritte "Triple" in der Klubgeschichte feierte.

Der Beginn des neuen Jahrtausends bescherte Colo Colo indes seinen bislang bittersten Moment, als die chilenischen Justizbehörden im Januar 2002 trotz fortbestehender Existenz den gerichtlichen Konkurs über den Klub verhängten. Der diesbezügliche Beschluss wurde Anfang 2006 wieder aufgehoben. Damals übernahm Claudio Borghi bei Colo Colo den Trainerposten. Angeführt von Topspielern wie Matías Fernández, Jorge Valdivia, Alexis Sánchez und Humberto Suazo erhob sich der Klub wie Phönix aus der Asche und sicherte sich im Jahre 2008 erstmals vier Titel in einer einzigen Saison.

Nach dem Gewinn des inzwischen 28. Meistertitels im Dezember 2008 rechnete sich Colo Colo gute Chancen für die Copa Libertadores 2009 aus. Da man jedoch zur allgemeinen Überraschung bereits in der Gruppenphase die Segel streichen musste und sich auch nicht für die abschließende Runde in der chilenischen Meisterschaft qualifizieren konnte, wurde Trainer Marcelo Barticciotto vorzeitig entlassen. An seiner Stelle wird ab Juni dieses Jahres sein argentinischer Landsmann Hugo Tocalli versuchen, die Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen.

Obgleich die Idee für eine eigene Spielstätte bereits in den 30er Jahren aufkam, wurde das Gelände, auf dem sich das heutige Estadio Monumental David Arellano befindet, erst im Jahr 1956 durch den Verein erworben. Bei der Fertigstellung des Stadions erhielten die Klubverantwortlichen Unterstützung seitens der chilenischen Regierung, zumal man die künftige Spielstätte damals als Austragungsort im Rahmen der WM-Endrunde 1962 im Blick hatte. Ein Erdbeben brachte diese Planungen jedoch durcheinander, so dass der Bau erst Anfang der 70er beendet werden konnte.

Am 20. April 1975 war es dann endlich so weit. Im Eröffnungsspiel besiegte Colo Colo die Mannschaft von Aviación. Dennoch wurden danach nur noch fünf Partien ausgetragen, da sich das Stadion aufgrund zahlreicher Mängel als ungeeignet erwies. Seine Wiedereröffnung erfolgte erst 15 Jahre später, am 30. September 1989. Und wieder feierte die Heimelf einen Erfolg, dieses Mal gegen Peñarol. Heute bietet das Stadion Platz für 45.000 Zuschauer.

Die wichtigsten Erfolge
29 Meisterschaften (1937, 1939, 1941, 1944, 1947, 1953, 1956, 1960, 1963, 1970, 1972, 1979, 1981, 1983, 1986, 1989, 1990, 1991, 1993, 1996, Clausura 1997, 1998, Clausura 2002, Apertura 2006, Clausura 2006, Apertura 2007, Clausura 2007, Clausura 2008, Clausura 2009)
10 Pokalsiege (1958, 1974, 1981, 1982, 1985, 1988, 1989, 1990, 1994, 1996)
10 Apertura-Meisterschaften (1933, 1938, 1940, 1945)
1 Copa Libertadores (1991)
1 Recopa Sudamericana (1992)
1 Copa Interamericana (1992)

Legendäre Spieler
David Arellano (1925), Enrique Sorrel (1934-45), Misael Escuti (1946-64), Jorge Oliver (1947-58), Atilio Cremaschi (1953-58), Jorge Robledo (1953-58), Enrique Hormazábal (1956-63), Luis Álvarez (1958-66), Francisco Valdes (1961-69, 1971, 1978-81), Humberto Cruz (1963-71), Carlos Caszely (1967-73, 1978-84), Sergio Messen (1971-74), Raúl Ormeño (1976-1991), Marcelo Ramírez (1977-89, 1991-2001), Severino Vasconcelos (1979-85) , Lizardo Garrido (1975-76, 1980-92), Jaime Pizarro (1977-93, 1994), Daniel Morón (1988-94), Marcelo Barticciotto (1988-92, 1996-2002), Leonel Herrera (1989, 1991, 1993, 1995)

Rekorde
Misael Escuti, 417 Spiele
Francisco Valdes, 207 Tore


.
.
Man muss Fußball nicht verstehen, man muss sich nur damit zurechtfinden!

zuletzt bearbeitet 12.01.2012 21:48 | nach oben springen
lockDas Thema wurde geschlossen.

Counter/Zähler Admins: printmaster und amonamarth1987 <> Moderatorin: digiworld <> Für den Inhalt verantwortlich: printmaster Counter/Zähler Lieber Gast! Hier dreht sich alles um Fußball. Wir würden uns freuen, wenn du dich selbstverständlich kostenfrei registrieren würdest, anschliessend hast Du uneingeschränkten Zugriff. Auch würde uns deine Meinung sehr interessieren. DANKE! Danke.
Besucher
0 Mitglieder und 10 Gäste sind Online

Forum Statistiken
Das Forum hat 4329 Themen und 5608 Beiträge.

Heute waren 0 Mitglieder Online:


Besucherrekord: 134 Benutzer (02.02.2024 12:03).