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Aston Villa ............ England
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Aston Villa ............ England
in > VEREINE NATIONAL - INTERNATIONAL < 13.01.2012 09:17von printmaster • Admin | 1.755 Beiträge
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Die Football League war die Idee von William McGregor, einem Pionier der Anfänge des modernen Fussballs. Eben jener William McGregor hatte in den 22 Jahren nach Gründung der Liga 1888 viel Grund zur Freude, denn der Verein, den er führte und an dem sein Herz hing, gewann in dieser Zeit nicht weniger als sechs Mal den Meistertitel.
Danach allerdings sollte es 71 Jahre dauern, bis Aston Villa erneut den Titel in der ersten Liga holte, doch das war nur ein Schritt auf dem Weg zum größten Triumph der Vereinsgeschichte, dem Außenseitersieg gegen den FC Bayern München im Finale des Europapokals der Landesmeister. Hier die Geschichte des ältesten Vereins, der noch in der ältesten Liga der Welt spielt.
Der Aston Villa Football Club wurde im März 1874 von Jack Hughes, Frederick Matthews, Walter Price und William Scattergood gegründet und holte die erste Trophäe für die Vereinsvitrine sechs Jahre später durch einen 3:1-Sieg gegen Saltley College im Finale des Birmingham Senior Cup. Dieser Erfolg war auf die beeindruckenden Dribblings und tödlichen Pässe eines gewissen George Ramsay zurückzuführen. Der aus Glasgow stammende Spieler bildete bald mit dem Schotten Archie Hunter ein beeindruckendes Angriffsduo und war mit verantwortlich für den Sieg im Finale des FA-Cup gegen West Bromwich Albion im Jahr 1887, der das Verhältnis der Nachbarn als Erzrivalen zementierte. Das Team von Aston pflegte auch sehr früh eine erbitterte Rivalität zu Birmingham City und bis zum heutigen Tag sind die Baggles und die Blues die größten Rivalen der Villans. Da McGregor Architekt der neu gegründeten Football League war, zählte Aston Villa natürlich zu deren Gründungsmitgliedern und beendete die erste Spielzeit auf dem zweiten Platz, allerdings elf Zähler hinter Preston North End.
Nach zwei vierten Plätzen in den Jahren 1891/92 und 1892/93 entwickelte sich Aston Villa, dessen Spiele für die damalige Zeit unglaubliche Zuschauerzahlen von mehr als 25.000 Menschen anzogen, zum dominierenden Verein Englands. Angeführt vom brillanten John Devey gewann man zwischen 1894 und 1900 fünf Mal die First Division und holte drei Mal den FA-Cup. Die Villans setzten in dieser Zeit auch zwei beeindruckende Bestmarken. So war Bob Chatts entscheidendes Tor nach bereits 30 Sekunden gegen West Brom im Jahr 1895 das schnellste Tor in der Geschichte der FA-Cup-Endspiele, bis Evertons Louis Saha 2009 nach nur 25 Sekunden erfolgreich war, während das 1897 geschaffte Double bis 1961 Bestand hatte, als Tottenham Hotspur ein ähnlicher Doppelerfolg gelang.
Aston Villa führte im 19. Jahrhundert das immer noch sehr beliebte weinrot-blaue Trikot ein. Den sechsten Titel holte man 1910 dank der Spielintelligenz von Joe Bache und der Tore von Harry Hampton. Der sechste FA-Cup-Sieg im Jahr 1920 sollte für lange Zeit der letzte Titel des Vereins bleiben, was die Villa-Fans jedoch nicht davon abhielt, in Scharen ins Stadion zu strömen, um immer wieder das Genie großartiger Spieler zu bewundern. Darunter waren Akteure wie Tom Pongo Waring, ein quirliger Stürmer, der nach Lust und Laune trainierte und in der Spielzeit 1930/31 nicht weniger als 49 Tore erzielte und Villa zum zweiten Platz in der Liga verhalf (übertroffen nur von Dixie Dean, der 1927/28 sogar 60 Tore erzielte und damit bis heute den Rekord in der höchsten englischen Liga hält), Mittelfeldspieler Eric Houghton, der die Fans zwischen 1929 und 1947 mit seinen beeindruckenden Distanzschüssen in Begeisterung versetzte oder Trevor Ford, der in den späten 40er Jahren für Aufsehen sorgte.
1957 fand Villa zurück in die Erfolgsspur, als man im Finale um den FA-Cup dank eines Doppelpacks von Peter McParland überraschend den hohen Favoriten Manchester United mit Duncan Edwards und Bobby Charlton mit 2:1 besiegte. 1961 gewann man auch die erste Auflage des englischen Liga-Pokals.
20 Jahre später war es dann endlich wieder soweit und Villa holte die begehrte Krone in der First Division. Arsenal, Ipswich Town, Liverpool, Manchester United und Nottingham Forest schienen zu Beginn der Saison den Titel unter sich ausmachen zu wollen, doch Villas Trainer Ron Saunders, der in 42 Spielen nur 14 Spieler einsetzte, verdarb diesen Vereinen das Fest. Spielführer Dennis Mortimer, Mittelfeldspieler Gordon Cowans, der junge Gary Shaw und sein Sturmpartner Peter Withe waren die Schlüsselspieler beim Gewinn der Meisterschaft und trugen auch entscheidend zum unerwarteten Höhepunkt in der Vereinsgeschichte im folgenden Jahr bei.
Villa stand im Januar nur im Mittelfeld der Tabelle und so trat Saunders zurück und wurde von seinem Assistenten, dem unerfahrenen Tony Barton, ersetzt. Während das Team vor allem zu Hause weiterhin wenig erfolgreich war (am Ende der Saison reichte es für den zwölften Platz), schaltete Villa im Europapokal die Teams von Dynamo Kiev und RSC Anderlecht aus, um als Außenseiter das Finale gegen den FC Bayern München zu erreichen, in dessen Reihen Spieler wie Paul Breitner, Dieter Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge standen.
Villas Aussichten schienen weiter zu schwinden, als nach zehn Minuten der verletzte Torhüter Jimmy Rimmer ausgewechselt werden musste. Er wurde durch Nigel Spink ersetzt, der bis dahin erst ein Spiel als Profi bestritten hatte. Der junge Keeper raubte den Angreifern des FC Bayern jedoch ein ums andere Mal die Nerven und in der 67. Minute erzielte dann das Team aus den Midlands den einzigen Treffer der Partie, als Tony Morley seinen Verteidiger auf der linken Seite abschüttelte und in die Mitte zu Withe flankte, der aus kurzer Distanz einschoss. Villa besiegte acht Monate später auch noch den FC Barcelona mit 3:1 und holte damit den europäischen Supercup.
Nachdem Aston Villa 1987 abgestiegen war, schaffte das Team den sofortigen Wiederaufstieg und belegte, angetrieben von Cowans und zwei großen Talenten, dem technisch starken Mittelfeldspieler David Platt und dem schnellen Flügelstürmer Tony Daley, 1990 den zweiten Platz in der First Division. Diese Position sollte das Team in der ersten Saison der neu eingeführten englischen Premier League 1992/93 erneut erreichen.
Der Rest des Jahrzehnts verlief für den AVFC überwiegend wenig erfolgreich, obwohl man sich immerhin mit zwei Siegen im Liga-Pokal und großen Spielern wie Paul McGrath, Dean Saunders, Dalian Atkinson und Dwight Yorke trösten konnte.
Die ersten sechs Jahre des letzten Jahrzehnts waren kaum erwähnenswert für Aston Villa, doch das änderte sich mit der Verpflichtung von Trainer Martin O'Neill im Jahr 2006. Nachdem man die erste Saison unter dem Iren noch auf einem Platz im Mittelfeld der Tabelle beendet hatte, landete man in den nächsten drei Jahren drei Mal auf dem sechsten Platz und erreichte zu Beginn des Jahres auch das Ligapokal-Finale, wo man dem Team von Manchester United nur knapp mit 1:2 unterlag. Wichtiger noch, Aston Villa dominierte auch Birmingham im Second City Derby. Bis heute hat nur Everton mehr Spielzeiten in der ersten englischen Liga zu verzeichnen und Aston Villa ist nach wie vor der Verein, der die meisten englischen Nationalspieler hervorgebracht hat.
Nachdem Aston Villa in der Anfangszeit im Aston Park und Perry Barr gespielt hatte, errichtete der Großverein aus den Midlands 1897 den Villa Park als sein Heimstadion. Es wurde das erste englische Stadion, in dem in drei verschiedenen Jahrhunderten Länderspiele ausgerichtet wurden und hat mehr FA-Cup-Halbfinalspiele gesehen, als jedes andere Stadion. Der Zuschauerrekord im Villa Park wurde im Viertelfinal-Hinspiel um den FA-Cup im Jahr 1946 aufgestellt, als genau 76.588 Zuschauer die 3:4-Niederlage gegen Derby County sahen. Nach mehreren Umbauten liegt das Fassungsvermögen des Stadions heute bei knapp 43.000 Zuschauern.
Die wichtigsten Erfolge:
- 1 Europacup (1982)
- 1 Europäischer Supercup (1982)
- 7 Englische Meisterschaften (1894, 1896, 1897, 1899, 1900, 1910, 1981)
- 7 FA-Cups (1887, 1895, 1897, 1905, 1913, 1920, 1957)
- 5 League-Cups (1961, 1975, 1977, 1994, 1996)
Legendäre Spieler
George Ramsay (1874-82), Archie Hunter (1878-90), Denny Hodgetts (1886-96), John Devey (1891-1902), Joe Bache (1900-15), Billy Walker (1919-34), Eric Houghton (1927-46), Tom Waring (1928-35), Trevor Ford (1947-50), Gerry Hitchens (1957-61), Charlie Aitken (1959-76), Andy Gray (1975-79), Dennis Mortimer (1975-85), Gordon Cowans (1976-85, 1988-91 & 1993-94), Gary Shaw (1978-88), Peter Withe (1980-85), Paul McGrath (1989-96).
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Man muss Fußball nicht verstehen, man muss sich nur damit zurechtfinden!
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