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Gullit Ruud ............... Niederlande

in > EUROPÄISCHE SPIELER EINST UND JETZT < 20.09.2011 19:08
von printmaster • Admin | 1.755 Beiträge

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*1. September 1968
Amsterdam
Offensives Mittelfeld



Im Land der Tulpen bezieht sich die Symbolkraft der Nationalblume auf die unterschiedlichsten Lebensbereiche: Rot symbolisiert die ewige Liebe, die mehrfarbige Tulpe gilt als Ausdruck der Bewunderung, und Gelb steht für eine unerfüllte Liebe ohne jede Hoffnung. Fehlt also nur noch die schwarze Tulpe, die Alexandre Dumas einst als Titel für einen seiner Romane wählte und die Ruud Gullit für immer seinen Spitznamen bescheren sollte.

Der bisherige Weg des Europameisters von 1988, der in den beiden Jahren darauf mit dem legendären AC Mailand unter Trainer Arrigo Sacchi zwei Mal in Folge den Europokal der Landesmeister gewann, führte vom Amsterdamer Stadtteil Haarlem über Mailand, London und Los Angeles bis nach Grosny. Das allein würde schon ausreichen, um eine komplette Biografie zu füllen. Gullit, der als Spieler ebenso begabt wie erfolgreich war und in seiner späteren Tätigkeit als Trainer Pioniergeist und Instinkt bewies, arbeitet inzwischen als Gastmoderator und Berater für das Fernsehen, der hin- und wieder auch als Reggae-Sänger bei Wohltätigkeitsveranstaltungen auftritt.

Überdies stand er dem niederländisch/belgischen Bewerbungskomitee für die Ausrichtung der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ 2018 als Präsident vor. Gullit ist nahezu überall tätig, und was er macht, das macht er gründlich. "Ich bin jemand, der gern etwas unternimmt, stets etwas Neues entdecken und vor allem Spaß dabei haben will", so Gullit über sich selbst.

Unauslöschliche Spuren hat der Genussmensch Ruud Gullit in seiner aktiven Zeit als internationaler Topspieler hinterlassen. Spätestens seit jenem Tag, da seine üppige Haarpracht im Finale der Europameisterschaft 1988 vom Münchener Abendwind durcheinander gewirbelt wurde, gilt Gullit als Fussball-Legende. Eine Legende, die ähnlich der eines Künstlers unberechenbar schien und sich dennoch als verlässlich erwies. Denn seither ist die Schwarze Tulpe nie verblasst oder gar verwelkt.

Begonnen hatte die Karriere von Ruud Gullit einst bei HFC Haarlem. Dort erhielt der fussballbegeisterte Junge aus dem Amsterdamer Stadtteil Jordaan, wo der kleine Ruud mit seinen Freunden auf den Straßen Fussball gespielt hatte, seinen ersten Profivertrag. Als 16-Jähriger spielte er an der Seite der Koeman-Brüder bereits in der niederländischen Juniorenauswahl. Nachdem er bei DWS Amsterdam seine fussballerische Ausbildung erhalten hatte, machte Gullit in den folgenden drei Spielzeiten in der niederländischen Eredivisie mit beständig guten Leistungen von sich reden.

Trotz seiner Position als Libero erzielte er im Schnitt fast alle drei Spiele einen Treffer. Dies blieb auch Feyenoord Rotterdam mit seiner Ikone Johan Cruyff nicht verborgen. Mehr noch: Dem Traditionsklub aus der niederländischen Hafenstadt gelang damals ein genialer Coup, als er Gullit nach Rotterdam holte, um ihn fortan im offensiven Mittelfeld einzusetzen.

Mit insgesamt 40 Toren in 101 Pflichtspielen sowie dem Double aus Meisterschaft und Pokal im Jahr 1984 wurde Gullit noch im gleichen Jahr zum besten niederländischen Fussballer des Jahres gewählt. Von seinem Bestreben nach ständiger Weiterentwicklung und Erfolgen getrieben, wechselte Gullit in der nachfolgenden Saison zum Ligarivalen PSV Eindhoven. In seinen zwei Spielzeiten im Philips-Stadion schaffte die Schwarze Tulpe dann auch den endgültigen Durchbruch auf der internationalen Fussballbühne.

Was danach folgte, waren zwei Meistertitel in der Eredivisie, 54 Treffer in 75 Partien, eine weitere Wahl zum Fussballer des Jahres der Niederlande und vor allem der Ballon d'Or im Jahr 1987. Gullit und der PSV Eindhoven entwickelten in nur zwei Jahren eine besondere Beziehung, die in eine absolute Erfolgsgeschichte mündete. Mit seiner auffälligen Haarpracht, seiner athletischen Figur, seiner für einen Spielmacher nicht gerade typischen Größe (1,86 m), seinem hollywoodreifen Lächeln und seiner natürlichen Unbekümmertheit erlangte der Sohn eines Ökonomie-Professors schon bald weltweiten Ruhm, der ihm schließlich den Transfer zum großen italienischen Traditionsklub AC Mailand einbrachte.

Und seine Persönlichkeit trug dabei ebenso zu einem höheren Marktwert bei wie seine fussballerischen Qualitäten. Endgültig in den Status einer Legende des Weltfussballs erhoben wurde Gullit indes an einem Abend im Juni 1988. Im Finale der UEFA-Europameisterschaft brachte er die Niederlande unter ihrem damaligen Trainer Rinus Michels in der 33. Spielminute mit seinem Kopfballtor auf die Siegerstraße und bescherte seinem Land damit den ersten internationalen Titel überhaupt. Für Gullit selbst bedeutete die EM-Krone jedoch noch nicht das Ende der Fahnenstange.

Unmittelbar nach dem EM-Triumph in Deutschland wurde Gullit vom AC Mailand unter Vertrag genommen, wo er in den folgenden zwei Spielzeiten weiter für Furore sorgte. Das aus Frank Rijkaard, seinem Freund aus Kindeszeiten, als er auf den Straßen von Amsterdam die Liebe für den Fussball entdeckt hatte, Marco van Basten und ihm bestehende niederländische Trio suchte in Italien und in ganz Europa seinesgleichen. Überdies vermittelte Trainer-Guru Arrigo Sacchi den Rossoneri eine neue Spielauffassung, die an die erfolgreichen Zeiten von Ajax Amsterdam in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts erinnerte und die sein Team nahezu unschlagbar machte.

Das bekam auch Real Madrid zu spüren, als die Königlichen 1989 im Halbfinale des Europapokals der Landesmeister im San-Siro-Stadion mit 0:5 unter die Räder gerieten. Und gerade mal ein Tor weniger kassierte Steaua Bukarest dann im Finale, das im Camp Nou von Barcelona ausgetragen wurde. Allein Gullit steuerte zwei Treffer zum Finalsieg seiner Mannschaft bei.

Und im Jahr darauf - wie könnte es auch anders sein, auch wenn es diesmal weitaus schwerer war - setzte man sich erneut im Halbfinale (gegen Bayern München) durch und behielt im Endspiel gegen Benfica Lissabon durch ein Tor von Rijkaard mit 1:0 die Oberhand. Weil er nach einer langen Saison offenbar erschöpft war, präsentierte sich Gullit bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Italien 1990™ nicht in der gewohnten Verfassung. Nachdem sein Klub im Europapokal der Landesmeister 1991 durch Olympique Marseille im Stade Vélodrome aus dem Wettbewerb geworfen worden war, begann der Stern von Sacchi langsam zu sinken. Und der seines Zöglings gleich mit, nämlich ab dem Zeitpunkt, da die Niederlande bei der UEFA EURO 1992 im Halbfinale im Elfmeterschießen am späteren Europameister Dänemark scheiterten.

Unterdessen zeichnete sich auch beim AC Mailand der Beginn einer neuen Ära ab, so dass Gullit nach und nach ausgemustert wurde. Doch die Schwarze Tulpe gab sich nicht geschlagen. Nachdem er auf Leihbasis zu Sampdoria Genua gewechselt war und dort zu alter Form gefunden hatte, kehrte er auf Betreiben von Silvio Berlusconi nach Mailand zurück - allerdings nur für ein paar Wochen...

Die Idylle war endgültig zerstört. Nach dem erneuten Wechsel zu Sampdoria Genua kam Gullit noch auf neun Saisontore. Zum Ende seines Vertrags, als er insgesamt acht Jahre in Italiens Serie A hinter sich hatte, überraschte der mittlerweile 33-Jährige die Fachwelt mit seinem Entschluss, ein Angebot des FC Chelsea anzunehmen. Schließlich fristeten die Londoner ihr Dasein seinerzeit noch im Mittelfeld der englischen Premier League. Im Jahr zuvor hatte sich Gullit im Vorfeld der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ USA 1994 mit Trainer Dick Advocaat überworfen, der damals die niederländische Nationalmannschaft übernommen hatte.


Ruud Gullit heute.


Durch den Weggang von Chelsea-Coach Glen Hoddle, der fortan das englische Nationalteam als Trainer betreute, fand sich Gullit plötzlich in der doppelten Funktion als Spielertrainer wieder. In dieser Eigenschaft gewann der Neu-Londoner 1997 mit den Blues auf Anhieb den FA-Cup. Nach seiner Entlassung beim FC Chelsea - und das trotz des vierten Tabellenrangs, mit dem seine Mannschaft die Saison abschloss - absolvierte Gullit ein nur einjähriges Engagement bei Newcastle United. Seine aktive Laufbahn hatte der inzwischen 35-Jährige bereits nach dem Weggang von den Blues beendet. Nachdem er im August 1999 als Trainer der Magpies zurückgetreten und so seiner Entlassung zuvorgekommen war, wirkte Gullit niedergeschlagen und zeigte sich vom Fussball enttäuscht. Das ging so weit, dass er sogar versicherte, nie wieder als Trainer arbeiten zu wollen.

Feyenoord Rotterdam war es zu verdanken, dass er im 2004 seine Meinung änderte. Plötzlich verspürte Gullit wieder Lust auf den Trainerjob. Von 2007 bis 2008 betreute Gullit dann das Team von Los Angeles Galaxy in der U.S.-amerikanischen MLS, was ihm sichtlich Freude bereitete. Mit seiner Berufung zum Präsidenten des niederländisch/belgischen Bewerbungskomitees für die Ausrichtung der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2018 schrieb Gullit ein neues Kapitel seiner glorreichen Karriere. Und zu Beginn des Jahres 2011 übernahm er den Trainerposten bei Terek Grosny. Ein Schritt, mit dem er die internationale Fachwelt ein weiteres Mal überraschte.

Vereine:
HFC Haarlem (1979-1982), Feyenoord Rotterdam (1982-85), PSV Eindhoven (1985-87), AC Mailand (1987-93), Sampdoria Genua (1993/94), AC Mailand (1994), Sampdoria Genua (1994-95), FC Chelsea (1995-98)

Nationalmannschaft:
66 Länderspiele (17 Tore)

Auszeichnungen und Titel:
1x WM-Teilnahme (1990)
1x Europameister (1988)
3x niederländischer Meister (1984, 1986, 1987)
1x niederländischer Pokalsieger (1984)
3x italienischer Meister (1988, 1992, 1993)
1x italienischer Pokalsieger (1994)
3x italienische Superpokalsieger (1988, 1992, 1994)
2x Sieger im Cup der Landesmeister (1989, 1990)
2x Sieger UEFA Super Cup (1989, 1990),
2x Weltpokalsieger (1989, 1990)
1x englischer Pokalsieger (1997) )
1x Europas Fussballer des Jahres (1987)


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Man muss Fußball nicht verstehen, man muss sich nur damit zurechtfinden!

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