Bundesliga - 6. Runde: SK Sturm Graz - FC Admira 3:2 (2:0) Red Bull Salzburg - SC Wr. Neustadt 1:1 (1:1) Austria Wien - Wacker Innsbruck 2:0 (1:0) SV Mattersburg - SV Ried 2:1 (2:0) WAC - Rapid Wien 1:0 (1:0) <--
#1

Milla Roger ............. Kamerun

in > SPIELER AUS AFRIKA - ASIEN und OZEANIEN 03.02.2012 08:10
von printmaster • Admin | 1.755 Beiträge

..................................


Zweimaliger Gewinner des Afrikanischen Nationen-Pokals (1984 und 1988), des Goldenen Balls als Bester Spieler Afrikas (1976 und 1990), des Afrika-Pokals der Pokalsieger (1975 und 1976), Meister in Kamerun (1972) - so lautet die Kurzversion der Erfolge Roger Millas. Hinzu kommt eine Vielzahl an Ehrungen, wie zum Beispiel seine Zugehörigkeit zur Liste der "FIFA 100" (der Klub der 125 besten lebenden Spieler, zusammengestellt anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Weltverbandes), die Auszeichnung als Afrikas Fussballer des Jahrhunderts, als Kameruns Fussballer des Jahrhunderts oder auch als Ritter der Ehrenlegion.

Man muss dazu sagen, dass der Alte Löwe, wie ihn die Kameruner liebevoll nennen, sich früh an den Erfolg gewöhnen musste. "Ich hatte nicht mit so großem Erfolg gerechnet, und erst recht nicht so früh (bereits mit 18 Jahren hatte er sich unter den besten Spielern in Kameruns Meisterschaft durchgesetzt). Wenn man eine Profikarriere als Fussballer beginnt, startet man bis zu einem gewissen Grad eine Reise ins Ungewisse. Ich wusste nicht, welche Schwierigkeiten mir auf meinem Weg begegnen würden. Aber ich hatte das Glück, sehr früh mit hervorragenden Mannschaftskameraden spielen zu können. So konnte ich mich entwickeln und früh Titel gewinnen."

Damals schon wollte der große AS Saint-Etienne das Wunderkind verpflichten. Doch die Führung von Kameruns Fussball lehnte jeden Deal ab, und der junge Roger musste noch sieben weitere Jahre warten, bevor er den Kontinent in Richtung Frankreich verlassen durfte, genauer gesagt, nach Valenciennes.

"Ich wurde dort von der nordafrikanischen Gemeinde sofort sehr herzlich empfangen." In Frankreich, dem Land, das so eng mit Afrika verbunden ist, bleibt er während seiner gesamten Karriere ein Publikumsliebling. " Meine schönsten Erinnerungen habe ich an die Fans."

Im Verlauf seiner Jahre bei den französischen Klubs Valenciennes, AS Monaco, SC Bastia, AS Saint-Etienne und Montpellier, in denen er in 312 Spielen 111 Tore erzielt, wurde aus Roger Milla einer der besten offensiven Mittelfeldspieler der Welt. Dennoch hat er Frankreich nie verlassen: "Damals gab es noch keine Agenten. Es war also nicht alltäglich, dass man ins Ausland wechseln konnte. Ich bedauere es schon, dass ich niemals in Deutschland, Spanien oder in Italien gespielt habe. Aber meine Titel haben mich dafür entschädigt."

1982 nahm er zum ersten Mal an einer FIFA Fussball-Weltmeisterschaft teil. 1988 indes gab er aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit der Führung seines Landes das Ende seiner internationalen Karriere bekannt. Doch als die Endrunde in Italien 1990 näher rückte, drängte das Volk Kameruns seinen geliebten Sohn zur Rückkehr. Sein Alter von 38 Jahren interessierte dabei niemanden.

Eine der Sachen, auf die ich am meisten stolz bin, ist, dass es die Bevölkerung Kameruns war, die meine Rückkehr wollte.Roger Milla " Als ich in die Nationalmannschaft zurückkehrte, wurde ich von den jungen Spielern sehr freundlich empfangen, nicht aber von den älteren, die sich gegen mich verbündet hatten. Doch alles wurde wieder gut, als ich Tore schoss. Die Älteren kamen sogar zu mir, um sich zu entschuldigen, und ich konnte ihnen nicht böse sein."

Die Unzähmbaren Löwen zeigten in den Stadien Italiens ausgezeichnete Leistungen, doch vor allem das Achtelfinale in Neapel gegen Kolumbien wird wohl auf ewig als einer der großartigsten Auftritte in der Karriere des Roger Milla in Erinnerung bleiben. In einem hart umkämpften Spiel hatte er unmittelbar vor dem Ende der ersten Hälfte der Verlängerung bereits den Führungstreffer erzielt (105.+1). Kurz nach Wiederanpfiff provozierte er einen Fehler des unvergesslichen kolumbianischen Torhüters René Higuita und nutzte diesen zum 2:0 (109.).

"Da ich in Montpellier mit Carlos Valderrama zusammenspielte, verfolgte ich gelegentlich die Spiele Kolumbiens. Ich hatte vor allem Higuita studiert und entschied, ihn immer unter Druck zu setzen und auf einen Fehler von ihm zu hoffen. So kam es, dass ich davon profitieren konnte. Wie ein richtiges Schlitzohr (lacht)".

Wie keine andere seiner Szenen während dieses Turniers gehen die Bilder seiner Tänze an der Eckfahne noch heute um die ganze Welt. "Diesen Makossa-Tanz hatte ich gar nicht vorbereitet. Ich wollte in diesem Moment symbolisch mit all jenen feiern, die mich immer unterstützt hatten."

Von seinen drei Teilnahmen an einer FIFA Fussball-Weltmeisterschaft (1982, 1990 und 1994) erinnert sich der Alte Löwe besonders gerne an seine erste in Spanien. "Meiner Ansicht nach war das unsere beste Weltmeisterschaft. Wir sind zwar nach der ersten Runde ausgeschieden, aber wir haben gegen Peru (0:0), gegen Polen (0:0) und gegen Italien (1:1) drei Unentschieden erreicht. Unsere letzten beiden Gegner sind später Dritter beziehungsweise Weltmeister geworden. 1990 mochte ich besonders, wie uns die italienischen Zuschauer unterstützt haben. Aber das fussballerische Niveau war nicht so hoch. Ich hatte nicht die gleiche Freude."

Heute findet Roger Milla die größte Freude, wenn er sich für andere engagieren kann. Als Botschafter Kameruns und des UN-Programms zur Bekämpfung von AIDS ist er unermüdlich unterwegs und trägt dazu bei, die Jugend Afrikas für die Gefahren des Virus zu sensibilisieren. "Unsere führenden Kräfte müssen einsehen, dass diese Pandemie existiert, dass sie schon viele Menschenleben gekostet hat und weitere kosten wird. Wir müssen so viele Menschen wie möglich dazu bringen, sich zu schützen. Der Kontinent braucht seine Kinder."

Der afrikanische Kontinent, den er so liebt, bereitet sich gerade darauf vor, im Jahr 2010 ein rauschendes Fussballfest zu feiern. "In meiner Rolle als Botschafter ist es mein Ziel zu zeigen, dass Afrika dazu in der Lage ist, eine Weltmeisterschaft zu organisieren, die genau so schön wie die vorherigen ist. "

Da Bescheidenheit und Hingabe die herausragenden Qualitäten dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit des Weltfussballs sind, muss man immer wieder nachbohren, um herauszufinden, wie er denn nun seine seltenen Momente der Freizeit verbringt.

"Da ist noch meine Stiftung Cœur d'Afrique (Herz Afrikas), die die Pygmäen im Osten Kameruns und Waisenkinder auf den Straßen von Yaoundé unterstützt. Wir versuchen auch, ehemalige Sportlergrößen Kameruns wieder einzugliedern. Es ist traurig zu erfahren, dass viele von ihnen heute als Bettler leben müssen. An dieser Stelle möchte ich auch FIFA-Präsident Blatter für seinen Besuch im vergangenen Jahr danken und für die Trainerlehrgänge, die er ermöglicht hat."

Wird Roger Milla eines Tages zur Ruhe kommen? Mit seinen fast 56 Jahren hätte sich Kameruns Idol den Ruhestand wohl verdient. "Ach nein! Das nicht. Ich habe noch viele Projekte im Kopf. Das nächste ist, eine Schule für die zukünftigen Mittelstürmer Kameruns zu gründen. Ich möchte die Nachfolger von Samuel Eto'o ausfindig machen und ihnen bei ihrer Entwicklung helfen." Der Roger Milla von heute ist offenbar noch lange nicht bereit, sich zur Ruhe zu setzen...

Karriere als Spieler:
Nationalmannschaft

1982 FIFA Weltpokal Spanien, erste Runde
1990 FIFA Weltpokal Italien, Viertelfinale
1994 FIFA Weltpokal USA, erste Runde
1984 Sieger beim CAF Afrikanischen Nationen-Pokal
1984 Bester Torschütze beim Afrikanischen Nationen-Pokal (4 Tore)
CHECK:1986 Bester Spieler des Turniers beim CAF Afrikanischen Nationen-Pokal
1988 Sieger beim Afrikanischen Nationen-Pokal

Vereine
Léopards de Douala (CMR) 1970-1973
Tonnerre Yaoundé (CMR) 1974-1977
Valenciennes (FRA) 1977-1979
Monaco (FRA) 1979-1980
Bastia (FRA) 1980-1984
Saint-Etienne (FRA) 1984-1986
Montpellier (FRA) 1986-1989
Saint-Pierre de la Réunion (Réunion)
Pelita Jaya (Indonesien)

Erfolge auf Vereinsebene
1972, 1973 Kamerunischer Meister
1974 Kamerunischer Pokalsieger
1975 Afrikanischer Pokal der Pokalsieger
1980, 1981 Französischer Pokalsieger
1987 Meister der zweiten französischen Liga
1990 Meister auf Réunion

Andere
1976, 1990 Afrikas Fussballer des Jahres

FIFA Weltpokal-Einsätze
Spanien 1982
Kamerun - Peru 0:0
Kamerun - Polen 0:0
Kamerun - Italien 1:1
Italien 1990
Kamerun - Argentinien 1:0
Kamerun - Rumänien 2:1 (2)
Kamerun - UdSSR 0:4
Kamerun - Kolumbien 2:1 (2)
Kamerun - England 2:3
USA 1994
Kamerun - Brasilien 0:3
Kamerun - Russland 1:6 (1)

.


.
.
Man muss Fußball nicht verstehen, man muss sich nur damit zurechtfinden!

nach oben springen
lockDas Thema wurde geschlossen.

Counter/Zähler Admins: printmaster und amonamarth1987 <> Moderatorin: digiworld <> Für den Inhalt verantwortlich: printmaster Counter/Zähler Lieber Gast! Hier dreht sich alles um Fußball. Wir würden uns freuen, wenn du dich selbstverständlich kostenfrei registrieren würdest, anschliessend hast Du uneingeschränkten Zugriff. Auch würde uns deine Meinung sehr interessieren. DANKE! Danke.
Besucher
0 Mitglieder und 56 Gäste sind Online

Forum Statistiken
Das Forum hat 4329 Themen und 5608 Beiträge.

Heute waren 0 Mitglieder Online:


Besucherrekord: 406 Benutzer (19.11.2024 04:49).