Zwei Spiele, keine Punkte, sechs Gegentore, der Trainer krank im Bett, und die ganze Mannschaft geht am Stock – die Bestandsaufnahme bei den Innviertlern nach dem Kaltstart der sogenannten Frühjahrsmeisterschaft ist ernüchternd. Den Auftakt des Jubiläumsjahres hat man sich ganz anders vorgestellt. Gludovatz ist trotzdem weit davon entfernt, die Peitsche auszupacken. Im Gegenteil, er stellt sich hinter seine Spieler, die auch in Mattersburg vor allem beim Zweikampfverhalten Bundesligareife vermissen ließen. „Wir sind auf den Boden der Realität zurückgekehrt, jetzt geht‘s darum, dass ich die Burschen wieder aufbaue“, sagt der Trainer, der sich selbst voll in die Verantwortung nimmt. Der Plan wäre gewesen, das Team weiterzuentwickeln, offensiver zu agieren und spielerische Akzente zu setzen. Gludovatz: „Ich hab‘ immer schon gewusst, dass es nicht einfach wird, aber da steckt jetzt ein narrischer Wurm drinnen.“ Der taktische Anzug ist den Riedern wohl noch eine Nummer zu groß, die Mannschaft muss sich neu aufstellen. „Wir gehen wieder einen halben Schritt zurück“, sagt Gludovatz. Das heißt: Risiko raus, Defensiv-Beton rein, lieber Mut zur Hässlichkeit haben, als übermütig in Schönheit zu sterben.
Beim 1:4 in Mattersburg passte das Rieder Stellungsspiel überhaupt nicht, Mattersburg-Kapitän Ilco Naumoski nützte den Raum und bereitete die ersten beiden Treffer vor. Das Anschlusstor zum 1:2 von Zulj hätte der Start für eine Aufholjagd sein können, der Schuss ging aber wieder nach hinten los. Höller stellte schon fünf Minuten später auf 3:1, kurz vor dem Schluspfiff erhöhte Gartner auf 4:1.
Nächster Gegner der Rieder ist am Sonntag im ersten Heimspiel des Jahres Red Bull Salzburg. Gludovatz: „So dumm es klingt: Das ist eine dankbare Aufgabe. Salzburg ist klarer Favorit, da können wir nur positiv überraschen.“
Alle Tore im Netz
Rieds Enttäuschung in Mattersburg und die drei weiteren Spiele mit nur drei weiteren Toren in der 21. Bundesliga-Runde – heute können Sie sich auf nachrichten.at alle wichtigen Szenen noch einmal in Ruhe ansehen. Sky bringt den OÖNachrichten-Usern in Zusammenarbeit mit Intersport Eybl die Beiträge ins Netz – und Sie können diese, wann und so oft Sie wollen, abrufen. Dank des Archivs können Sie auch in den vergangenen Runden stöbern.
Tore: 1:0 (37.) Farkas, 2:0 (46.) Seidl, 2:1 (53.) Zulj, 3:1 (58.) Höller, 4:1 (86.) Gartner
SV Mattersburg: Borenitsch; Farkas, Malic, Mravac, A. Pöllhuber; Höller (90. Spuller), Ilsanker, Seidl, Potzmann (83. Gartner); Naumoski (77. Röcher), Bürger
SV Josko Ried: Gebauer; Karner, Reifeltshammer, Riegler; Ziegl, Hadzic, Basala-Mazana; Lexa (75. Guillem), Beichler, Meilinger (46. Nacho); Zulj (75. Casanova)
Gelb: Potzmann, Malic; Basala-Mazana, Reifeltshammer, Hadzic, Karner
Pappelstadion, 2300; Eisner