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Zubizarreta Urreta Andoni .......... Spanien
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Zubizarreta Urreta Andoni .......... Spanien
in > TORHÜTERGRÖSSEN EINST UND JETZT < 29.02.2012 13:44von printmaster • Admin | 1.755 Beiträge
Bild by Wikipedia
Andoni Zubizarreta Urreta
* 23. Oktober 1961
in Vitoria
Andoni Zubizarreta übernahm den Posten im Tor der spanischen Nationalmannschaft von Luis Arconada und war schließlich mehr als zehn Jahre lang die große Führungspersönlichkeit des Teams. Im Juni ist es zehn Jahre her, dass er die Torwarthandschuhe an den Nagel hängte, aber dennoch hat kaum jemand diesen charismatischen Schlussmann vergessen, der auch zum von Johan Cruyff trainierten Dream Team des FC Barcelona gehörte. Heute steht der Ex-Torhüter nicht mehr im Rampenlicht. Gemeinsam mit Jorge Valdano (ebenfalls ehemaliger Fussballer) und Juan Antonio Corbalán (ehemaliger Basketballer) führt er ein Unternehmen für die Beratung und Ausbildung von Führungskräften.
Zubizarreta hängte die Torwarthandschuhe 1998 an den Nagel und hatte eine beeindruckende Bilanz vorzuweisen: Zwölf nationale und drei europäische Titel. Zehn Jahre danach hat er noch immer nostalgische Gefühle. "Wenn ich mich einem Fussballfeld nähere, würde ich am liebsten immer noch direkt ins Geschehen eingreifen und näher am Ball sein", gesteht er gegenüber FIFA.com. Auch als Zuschauer sieht er alles noch immer mit den Augen des Torhüters - das ist wie eine Berufskrankheit. "Wenn ich mir ein Spiel ansehe, denke ich immer daran, was der Torhüter hätte machen können, oder ich analysiere die Schwierigkeiten, die er bei einem Treffer hatte", gibt er lächelnd zu. "Aber damit will ich die Torhüter nicht kritisieren, sondern ich verstehe ihre Probleme!", stellt er klar.
Das Leben eines Torhüters ist oftmals eine undankbare Angelegenheit, nicht nur, weil es seine Aufgabe ist, das Schönste am Fussball zu verhindern, nämlich die Tore, sondern auch, weil man ihn eher für seine Fehler als für seine guten Paraden in Erinnerung behält. Noch heute erinnert sich Zubi an ein unerklärliches Eigentor gegen Nigeria in der Gruppenphase des für Spanien enttäuschenden FIFA-WM-Turniers 1998 in Frankreich. Das ist allerdings noch nicht seine schlimmste Erinnerung als Nummer eins der spanischen Nationalmannschaft. "Ich habe einige schlimme Erinnerungen, aber die schmerzlichsten sind das Ausscheiden gegen Italien 1994 in den USA und gegen England bei der Europameisterschaft 1996. Wir hatten damals eine Truppe, die das Zeug zum Titelgewinn hatte und hatten die Niederlage einfach nicht verdient. Das war unglaublich hart."
Aber kommen wir zu den positiven Erlebnissen, von denen es in seiner Profikarriere, die vier Weltmeisterschaften (1986, 1990, 1994 und 1998) sowie drei Europameisterschaften (1984, 1988 und 1996) beinhaltet, eine ganze Reihe gab. Die Frage nach dem besten Erlebnis von allen beantwortet Zubizarreta folgendermaßen: "Das erste Spiel bei der WM 86 in Mexiko gegen Brasilien im Estadio de Jalisco von Guadalajara. Das war mein WM-Debüt, und ich hatte noch die brasilianische Mannschaft von 1970 mit Pelé, Tostão, Rivelino und Co. im Kopf, die damals im selben Stadion gespielt hat. Es war wie ein Mythos, der plötzlich wahr wird. Das war sehr beeindruckend."
Nach 126 Partien für die spanische Nationalelf, in denen er 99 Gegentreffer hinnehmen musste, ist dem legendären Kapitän eines verwehrt geblieben: "Ich habe keine einzige Trophäe gewonnen. Dabei hatten wir insbesondere von 1994 bis 1996 eine unglaublich starke Auswahl, sowohl physisch stark als auch technisch hochklassig", lamentiert er noch immer.
Auf Vereinsebene hatte er in dieser Hinsicht wesentlich mehr Glück. Nach seiner Ausbildung bei Deportivo Alavés Ende der 70er Jahre spielte Zubizarreta sechs Jahre in den Farben von Athletic Bilbao und gewann mit dem Verein zwei Meisterschaften, eine Copa del Rey und einen spanischen Supercup.
Wirklichen Ruhm erlangte er jedoch mit dem FC Barcelona (1986 bis 1994). Mit der Ankunft von Johan Cruyff auf der Trainerbank der Katalanen brach eine der glorreichsten Zeitspannen des Vereins an, der sich unter anderem vier Meistertitel in Folge sicherte und zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Europapokal gewann. "Bei jedem Training mit dieser Mannschaft musste man zeigen, was man drauf hatte. Da standen einem die besten Stürmer gegenüber und versuchten Tore zu machen. Wenn man sich gegen solche Leute vorbereitet, kann einen im Wettbewerb kaum noch jemand überraschen."
Sicher konnte es nicht schaden, die besten Stürmer im eigenen Team zu haben. Wenn man ihn bittet, Namen zu nennen, weiß Zubi ganz genau, welche Spieler ihm damals die größten Albträume bereitet haben. "Als erstes würde ich Hugo Sánchez und Gary Lineker nennen. Dann natürlich Ronaldo, der mir absolut tödlich erschien, und Romario, ein Spieler, der im Strafraum zu den überraschendsten Aktionen fähig war."
" Barça spielte damals auf außerordentlich hohem Niveau, aber gleichzeitig gab es unter den Spielern starke menschliche Beziehungen, die von gegenseitigem Respekt und Bewunderung gekennzeichnet waren. Gemeinsam bildeten wir ein ganz besonderes Team, in dem es weder einzelne Stars noch Hauptdarsteller gab", versichert er. Das sagt ein Mann, der damals die Kabine mit Größen wie Ronaldo, Romario, Michael Laudrup, Hristo Stoitchkov und Ronald Koeman teilte.
Viele seiner ehemaligen Mannschaftskameraden, allesamt Anhänger der Philosophie von Cruyff, haben sich nach ihrer aktiven Laufbahn für das Traineramt entschieden. Den Ex-Schlussmann reizt das jedoch nicht. "Das Traineramt ist natürlich schon spannend, aber mich hat es nie wirklich angesprochen. Seit meiner Fussballlaufbahn habe ich immer gedacht, dass der organisatorische Teil das Richtige für mich ist: alles für die Spieler und Trainer zu regeln, damit sie sich ganz auf das Spiel konzentrieren können", erklärt er. Diese Aufgabe hat er bereits bei seinem geliebten Klub Athletic Bilbao wahrgenommen, wo er eine Zeit lang als Manager tätig war. Für neue Angebote sei er jederzeit offen, erklärt er mit Humor.
Offensichtlich fällt es den meisten Spielern schwer, dem Fussballumfeld nach ihrer aktiven Laufbahn vollständig den Rücken zu kehren. Woran mag das liegen? "Wenn man sich an die Geschwindigkeit gewöhnt hat, die das Leben eines Fussballers mit sich bringt, ist es nicht einfach, zum 'normalen Leben' zurückzukehren. Am Anfang ist man dankbar für die Ruhe, aber bereits nach kurzer Zeit sehnt man sich wieder nach diesen Adrenalinstößen, und es ist nicht leicht, einen gleichwertigen Ersatz zu finden. Ich bin sicher, dass sich ehemalige Fussballer deshalb Beschäftigungen suchen, die ganz eng mit dem Fussball verknüpft sind."
Nachdem wir die Erinnerungen wieder ans Tageslicht befördert haben, möchten wir gern wissen, wie die Menschen ihn in Erinnerung behalten sollen. "Zunächst einmal bin ich froh, wenn man sich überhaupt an mich erinnert", meint er lachend. "Es ist schon überraschend, wenn die Leute einen nach so langer Zeit immer noch nicht vergessen haben. Es wäre schön, wenn ich den Eindruck eines guten Torwarts hinterlassen hätte, der seinen Mannschaften Sicherheit gab."
Erfolge
Europapokal der Landesmeister: 1992
Europapokal der Pokalsieger: 1989
UEFA Super Cup: 1992
Spanische Meisterschaft: 1983, 1984, 1991, 1992, 1993 und 1994
Spanischer Pokal: 1984, 1988, 1990
Spanischer Superpokal: 1991, 1992
Vizeeuropameisterschaft: 1984
Teilnahme an einer Weltmeisterschaft: 1986 (5 Einsätze), 1990 (4 Einsätze), 1994 (4 Einsätze), 1998 (3 Einsätze)
Teilnahme an einer Europameisterschaft: 1984 (kein Einsatz), 1988 (3 Einsätze), 1996 (4 Einsätze)
Spaniens Fußballer des Jahres: 1987
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Man muss Fußball nicht verstehen, man muss sich nur damit zurechtfinden!
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