Ricardo Moniz ist noch Bullen-Boss. Doch kommt Wacker-Coach Walter Kogler in den Dunstkreis der brodelnden Gerüchteküche. Der Kärntner wird so wie auch Paul Gludovatz und einige andere Kandidaten ab Sommer als Trainer in der Mozartstadt gehandelt.
„Dazu gibt es nichts zu sagen, weil überhaupt nichts dran ist. Überall, wo ein Trainersessel wackelt, gibt es Spekulationen. Nicht ein Gespräch hat diesbezüglich stattgefunden“, war für Kogler, der am Montag noch Talkgast beim Red-Bull-Sender Servus-TV war, das Thema schnell abgehakt. Viel mehr interessierte ihn, wie man die zuletzt strauchelnden Salzburger im Tivoli endlich wieder einmal schlagen kann. Drei Niederlagen und ein Remis lautet die Bilanz der letzten vier Heimspiele.
„Wir werden uns schon was einfallen lassen“, gab sich der Wacker-Trainer kryptisch, was die zuletzt stockende schwarzgrüne Offensive betrifft. Ob Szabolcs Safar Bullen-Tore verhindern kann, entscheidet sich erst heute. Beim gestrigen Abschlusstraining fehlte der Wacker-Goalie noch, absolvierte nur eine Einheit auf dem Ergometer. Fakt ist und bleibt für Kogler, „dass Salzburg Favorit ist, egal mit welchen Problemen sie aufkreuzen. Aber wir sind auch in der Lage, ihnen ernsthafte Probleme zu bereiten.“
Fakt ist freilich auch, dass im Bullenstall nach der 0:1-Heimpleite gegen Mattersburg Feuer am Dach ist und Trainer Ricardo Moniz schwer in der Kritik steht. „Was mir völlig wurscht ist. Wir müssen auf uns schauen und da haben wir genug zu tun“, meinte Wacker-Verteidiger Alex Hauser, der nach der 0:1-Niederlage gegen die Austria froh ist, dass die Zeit zum Nachdenken eine kurze war und heute bereits die nächste Bewährungsprobe ansteht. Die miese Meisterschaftsbilanz manifestiert sich bei den Salzburgern auch in Disziplinlosigkeiten. So steht heute Martin Hinteregger nicht zur Verfügung. Der 19-jährige Bullen-Kapitän wurde von Trainer Moniz vorerst aus dem Kader gestellt. Diese disziplinäre Maßnahme hatte er im Frühjahr auch schon bei Gonzalo Zarate getroffen, ihn mittlerweile aber wieder in die Mannschaft zurückgeholt.
Details wollte Moniz nicht preisgeben. Es habe jedenfalls zum ersten Mal Probleme mit Hinteregger gegeben. Aufgeben ist für den Niederländer trotz aller negativen Vorkommnisse der letzten Zeit jedenfalls ein Fremdwort. „Ich bleibe immer stehen und kämpfe. Ich ziehe meine Linie durch, denke, dass ich die Mannschaft erreiche und schaue daher positiv nach vorne“, betonte Moniz, der davon überzeugt ist, die Mannschaft nach wie vor im Griff zu haben. Neben Hinteregger fallen Alan und Christoph Leitgeb, der gegen Rapid sein Comeback geben könnte, fix aus. Die zuletzt kranken Simon Cziommer, Petri Pasanen und Dusan Svento sind zudem fraglich.