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Fenerbahçe Istanbul ............ Türkei

in > VEREINE NATIONAL - INTERNATIONAL < 27.04.2012 08:13
von printmaster • Admin | 1.755 Beiträge

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Der türkische Vereinsfußball wird seit Jahrzehnten von Löwen, Kanarienvögeln und Adlern beherrscht. Dabei ist die Heimat dieser Tiere die Gleiche: Istanbul. Natürlich verbergen sich hinter diesen animalischen Gestalten keine wirklichen Tiere, sondern vielmehr das Istanbuler Klub-Trio Galatasaray, Fenerbahçe und Beşiktaş, das bis auf sieben Meisterschaften alle bisherigen Titel unter sich aufteilen konnte.

Selbstredend, dass auch einer dieser Drei sich Rekordmeister nennen darf. In diesem Falle ist es Fenerbahçe. Dabei sind die Blau-Gelben rein historisch sogar der jüngste Verein des Istanbuler Dreigestirns: Beşiktaş wurde 1903, Gala 1905 und Fener eben erst 1907 gegründet.

Schon zur damaligen Zeit dehnte sich Istanbul als weltweit einzige Stadt auf zwei Kontinente aus und bildet damit die ideale Kulisse, um Rivalitäten zu fördern und Emotionen zu schüren. Dazu ist es in einer Metropole von über 13 Millionen Einwohnern denkbar schwierig, alle Fußball-Fans unter einen Hut zu bringen. So kam es nur zwei Jahre nach der Gründung von Galatasaray auf der anderen Seite des Bosporus im Stadtviertel Kadiköy zur Gründung von Fenerbahçe.

Zu der rein geographischen Unterscheidung gesellte sich zudem eine soziale. Fenerbahçe war der Verein der "Arbeiterklasse", während Galatasaray eher ein "aristokratischer" Klub war.

Gefeiert wurde die Fener-Gründung übrigens in großer Heimlichkeit, und auch die ersten Jahre mussten weitgehend im Untergrund stattfinden. Der Grund? Sultan Habdullamid II. beobachtete zu dieser Zeit jegliche Ansammlung von Jugendlichen mit großer Skepsis. Bis zu einer Gesetzänderung mussten daher alle Aktivitäten geheim gehalten werden. 1908 kam die Wende, und Fenerbahçe wurde der erste türkische Klub, dessen Anwesenheit von der Regierung akzeptiert und rechtlich anerkannt wurde.

Das erste Emblem des Vereins war ein Leuchtturm, der auf der Landspitze des Stadtteils Fenerbahçe steht. Die ersten Vereinsfarben waren die Farben der Osterblumen, weiß und gelb. Im Jahr 1910 wurden Emblem und Farben von Topuz Hikmet verändert. Das Wappen bestand nun aus fünf Farben: der weiße Teil in Ringform stellt Reinheit und Offenherzigkeit dar, der rote steht für Liebe und die Zugehörigkeit zur Türkei, der Gelbe symbolisiert Bewunderung und Neid, während Marine für den Adel steht, das stehende Eichenblatt symbolisiert die Kraft und Macht von Fenerbahçe, und das Grün sagt aus, dass der Erfolg von Fenerbahçe ewig sein wird. Die neuen Farben sind Gelb und Marine.

Im Jahr 1909 nahm diese Mannschaft dann erstmals an der Istanbul-Liga teil, aber erst 1912 gab es die erste Meisterschaft zu feiern. Bemerkenswert: Das Team musste in diesem Jahr keine einzige Niederlage hinnehmen.
Auch während der Kriegsjahre (1918-1921) rollte der Ball für Fenerbahçe weiter. So trug man Duelle gegen die englischen und französischen Mannschaften aus. Ein weiterer Grund für die Beliebtheit der Kanarienvögel: Kein Geringerer als Mustafa Kemal Atatürk, Gründer der türkischen Republik, soll ein Fenerbahçe-Fan gewesen sein.
Bis zur Gründung der offiziellen türkischen Liga 1959 holte Fener noch acht weitere inoffizielle Meisterschaften. Doch auch unter dem offiziellen Banner waren die Kanarienvögel den Adlern und Löwen durchaus überlegen. Fünfmal in den ersten zehn Jahren hieß der Meister Fenerbahçe Istanbul.

Auf internationaler Ebene allerdings blieben die großen Erfolge weitgehend aus. Zwar holte man 1967 den Balkan-Pokal und kam 1963/64 sogar bis ins Viertelfinale des Europapokals der Pokalsieger, doch der ganz große Durchbruch gegen die europäischen Schwergewichte gelang nicht.

Der Beginn des neuen Jahrtausends war für die Kanarienvögel alles andere als gelungen: So musste man tatenlos zusehen, wie der ewige Rivale Galatasaray dem türkischen Fußball internationales Renommee verschaffte. In einer legendären Saison 2000 gewannen die Löwen den UEFA-Pokal sowie den UEFA Supercup.
Um zum Rivalen aufschließen zu können, startete Fenerbahçe eine Einkaufspolitik, die man in Europas Fußball zu dieser Zeit nur selten gesehen hatte: Stars wie Nicolas Anelka, Stephen Appiah, Pierre van Hooijdonk, Roberto Carlos und Zico wurden nach Kadiköy gelotst, um international zum Stadtkonkurrenten aufschließen zu können.

In der Spielzeit 2007/08 wurde tatsächlich das Gleichgewicht zwischen den beiden Vereinen in den europäischen Wettbewerben annähernd wiederhergestellt, nachdem die Mannschaft des damaligen Trainers und ehemaligen Weltklassespielers Zico in der UEFA Champions League überzeugte.
Im heimischen Stadion Şükrü Saraçoğlu blieben die Kanarienvögel ungeschlagen und gewannen gegen Inter Mailand, PSV Eindhoven, FC Sevilla und FC Chelsea. Erst im Rückspiel gegen die Blues war dann im Viertelfinale Endstation.

Seit 2007 darf sich Fener nun endlich auch Rekordmeister nennen, was lange Zeit Gala vorbehalten war. Ein weiterer Beweis für die Stärke der Kanarienvögel in den letzten 50 Jahren.
Fußball sei in der Türkei wie eine Religion, hatte der heutige deutsche Nationaltrainer Joachim Löw während seiner Zeit (1998-99) bei Fenerbahçe festgestellt und damit deutlich gemacht, wie sehr die Türken das Spiel mit dem runden Leder lieben. Das wird sich, wenn man die Historie als Beleg dafür nimmt, auch so schnell nicht ändern. Und Fenerbahçe wird alles daran setzen, um auch in Zukunft ganz oben mitzuspielen.

Während sich zahlreiche Klubs auf der ganzen Welt im Laufe der Jahre eine neue Arena gebaut haben, beziehungsweise umgezogen sind, ist Fener seinem Şükrü-Saracoğlu-Stadion treu geblieben. 1907 eröffnet, wurde die Heimstätte der Kanarienvögel zwischen 1999 und 2008 umfassend modernisiert.
Inzwischen ist das Stadion, das zu Beginn rund 25.000 und nun über 50.000 Plätze hat, vom europäischen Fussballverband (UEFA) als Fünf-Sterne-Stadion ausgezeichnet. Unter anderem fand im Mai 2009 dort das UEFA-Pokal-Finale zwischen Werder Bremen und Schachtjor Donezk statt.

Größte Erfolge:

18x türkischer Meister (1959, 1961, 1964, 1965, 1968, 1970, 1974, 1975, 1978, 1983, 1985, 1989, 1996, 2001, 2004, 2005, 2007, 2011)

4x türkischer Pokalsieger (1968, 1974, 1979, 1983)

1x Balkan-Pokal Sieger (1967)


Legendäre Spieler:

Toni Schumacher, Emil Kostadinov, Jay-Jay Okocha, Murat Yakin, Pierre van Hooijdonk, Mamadou Niang, Diego Luganp, Daniel González Güiza, Ali Günes, Stephen Appiah, Nicolas Anelka, Roberto Carlose, Tuncay Sanli, Rüstü Recber, Serhiy Rebrov


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Man muss Fußball nicht verstehen, man muss sich nur damit zurechtfinden!

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