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Newell's Old Boys ................ Argentinien
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Newell's Old Boys ................ Argentinien
in > VEREINE NATIONAL - INTERNATIONAL < 27.04.2012 09:33von printmaster • Admin | 1.755 Beiträge
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Die Anhänger der Newell's Old Boys aus der argentinischen Stadt Rosario können aus mehreren Gründen stolz darauf sein, zu den so genannten Leprosos, den Leprakranken, zu gehören. Zum einen sind einige der besten Fussballer Argentiniens aus der Kaderschmiede dieses Klubs hervorgegangen. Außerdem haben unbestrittene Idole wie Diego Maradona oder Ariel Ortega das Trikot der Newell's Old Boys getragen. Der wichtigste Klubs aus Rosario, einer Stadt, die zu den bedeutendsten Fussballzentren des Landes gehört.
Als der aus England stammende Isaac Newell um 1869 als gerade 16-Jähriger in der argentinischen Stadt Rosario eintraf, konnte er wohl kaum erahnen, dass er auf die Geschichte des argentinischen Fussballs einen solchen Einfluss nehmen würde. Der bis zum Ende seines Englischlehrer-Studiums als Eisenbahntelegraphist arbeitende Newell beschloss 1884, eine Schule zu gründen, das Colegio Comercial Anglicano Argentino (Englisch-Argentinische Oberschule). Im selben Jahr gelangten durch den Briten Newell erstmalig ein Lederball und das erste offizielle Fussball-Reglement nach Argentinien.
Die Verbreitung des Spiels wurde im ganzen Land stark gefördert und erfreute sich unter den Schülern des Instituts großer Beliebtheit. Ab 1900 wurde es von Isaac Newells Sohn Claudio geführt, der als erster die Idee verfolgte, einen Klub zu gründen. Das Gründungstreffen, an dem Schüler, ehemalige Schüler und Lehrer teilnahmen, fand am 3. Dezember 1903 statt. An diesem Tag schlug die Geburtsstunde des Club Atlético Newell's Old Boys (Klub der ehemaligen Schüler Newells).
Das erste Trikot war, wie das der Schule, weiß und himmelblau. Doch schon kurze Zeit später wurde das bis heute charakteristische Aussehen entworfen: eine Hälfte Rot (aus der Flagge Englands, Heimat von Isaac Newell) und die andere Hälfte Schwarz (aus der Flagge Deutschlands, Heimat seiner Ehefrau). Diese Farben schmücken bis heute nicht nur die Spielkleidung, sondern auch das Wappen dieser Fussballinstitution.
Die Newell's Old Boys stellten 1905 den ersten Meister der lokalen Liga Rosarios und gewannen im Verlauf dieser Spielzeit unter anderem das erste Aufeinandertreffen mit dem Club Atletico Rosario Central, mit dem sie seitdem eine historische Rivalität verbindet. Diese Rivalität gehört zu den erbittertsten des argentinischen Fussballs und geht so weit, dass kaum ein Spieler zu finden sein wird, der aus einem Klub stammt und jemals bei dem anderen aktiv war.
Der Spitzname Leprosos entstand erst später, ungefähr in den 20er Jahren. Der Legende nach erging sowohl an die Newell's Old Boys wie an Rosario Central die Einladung eines Krankenhauses der Region, ein Benefizspiel zugunsten von Leprakranken zu organisieren. Während die Newell's Old Boys akzeptierten, lehnte Rosario Central das Ansinnen ab, und seitdem ist die Fussballstadt Rosario in Leprosos und Canallas (Schurken) entzweit.
Nach dem Gewinn zahlreicher Titel in der Amateur-Ära und dem interessanten Aspekt, der erste amerikanische Klub zu sein, der einen Spieler nach Europa transferierte (Julio Libonatti wechselte 1925 zum FC Turin), erfolgte 1939 der Einstieg in die vom argentinischen Fussballverband organisierten nationalen Meisterschaften.
Der erste nationale Titel (Metropolitana) konnte im Jahre 1974 gefeiert werden, nachdem die Old Boys gegen Erzfeind Rosario Central am letzten Spieltag nach 0:2-Rückstand noch den Ausgleich schafften. Jenem Ausgleichstreffer von Mario Zanabria wird bis heute in einem für jeden Leproso, der etwas auf sich hält, unausweichlichen Ritual jährlich gedacht. Im Kader jener Mannschaft befanden sich unter anderem Spieler wie Jorge Valdano und Américo Gallego. Der zweite Meistertitel trug die charakteristische Handschrift dieses Klubs, denn die Mannschaft, die 1988 den Titel eroberte, bestand in ihrer Gesamtheit aus Spielern, die der eigenen Jugendarbeit entstammten.
Im Anschluss meldete der Klub seine Jugendmannschaften beim argentinischen Verband AFA an, und außer den mächtigen Boca Juniors gibt es keinen Verein, der im Jugendbereich mehr Titel sammeln konnte als die Newell's Old Boys. Unter anderem brachte die Talentschmiede Spieler wie Gabriel Batistuta, Abel Balbo, Lionel Messi, Gabriel Heinze oder Maximiliano Rodríguez hervor, um nur einige Namen zu nennen.
In der folgenden Ära unter Marcelo Bielsa wurden zwei weitere nationale Meisterschaften gewonnen, die zumindest teilweise für die einzige noch offene Wunde in den Herzen der Leprosos entschädigte: 1988 und 1992 stand das Team im Finale der Copa Libertadores, verließ aber in beiden Endspielen als Verlierer den Platz. Nach einigen wechselhaften Jahren übernahmen die Newell's Old Boys 1993 nach der Verpflichtung von Diego Maradona wieder eine Hauptrolle im nationalen Fussball.
Die Zeit Maradonas, wiewohl von kurzer Dauer, erfüllt die Anhänger der Leprosos mit genauso viel Stolz wie zwei weitere wichtige Ereignisse. Zum einen, dass sie der einzige Klub aus dem Landesinneren sind, der für beide Weltmeisterteams Argentiniens je einen Nationalspieler aus den eigenen Reihen stellte (Gallego 1978 und Sergio Almirón 1986). Und außerdem, dass der Klub die einzige Institution ist, die Argentinien bei einem offiziellen Wettbewerb vertreten durfte (1976 spielte die B-Mannschaft der Newell's Old Boys die Olympia-Qualifikation).
Bei den Newell's Old Boys weht seit einiger Zeit der Wind des Wandels: Nach einem Jahrzehnt, in dem es mehr Tief- als Höhepunkte - unter anderem den Meistertitel 2004 unter Gallego und Ariel Ortega - gegeben hat, weckt eine neue Klubführung Hoffnungen unter den Anhängern. Auch wenn das Team die Saison 2008/09 noch mit einem Punkteschnitt begann, der den Abstieg zur Folge haben würde (Absteiger werden nach dem Schnitt der vergangenen drei Jahre ermittelt) konnte es in der letzten Apertura ein ansehnliches Punktepolster sammeln. Mit dem jetzigen Trainer Roberto Sensini steht ein wahres Klubidol an der Spitze der Mannschaft, die wie immer aus vielen Spielern der eigenen Jugend besteht und gut in die aktuelle Clausura gestartet ist.
Das "Coloso del Parque" wurde am 23. Juli 1911 eingeweiht und befindet sich im "Parque de la Independencia", einer Grünanlage im Stadtgebiet Rosarios. Seine jetzige Gestalt verdankt das Stadion vor allem den Modernisierungsmaßnahmen zwischen 1995 und 1997, in deren Rahmen die Anzahl der Zuschauerplätze auf 42.000 erhöht wurde. Damit ist es eines der größten Stadien im Landesinneren. In dieser Zeit erhielt es auch seinen jetzigen Namen. Aufgrund seiner modernen Anlagen wurde es 2001 als eine der Spielstätten für die FIFA U-20-Weltmeisterschaft ausgewählt.
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Man muss Fußball nicht verstehen, man muss sich nur damit zurechtfinden!
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