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Celtic Glasgow .......... SCHOTTLAND (Rekordmeister)

in > VEREINE NATIONAL - INTERNATIONAL < 28.04.2012 13:12
von printmaster • Admin | 1.755 Beiträge

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Eine schottische Legende. Als der Maristen-Mönch Bruder Walfrid am 6. November 1887 in der Kirche St. Mary im Osten Glasgows eine Zusammenkunft abhielt, wollte er eigentlich nur Geld sammeln, um den verarmten irischen Einwanderern in der Stadt ein wenig Hilfe schenken zu können. Doch es blieb nicht dabei, dass Spenden für die Organisation The Poor Children's Dinner Table gesammelt wurden. Vielmehr kam es bei dieser Zusammenkunft auch zur Gründung eines Fussballklubs, der heute zu den berühmtesten der Welt zählt.

Ohne die verheerende große Hungersnot in Irland in der Mitte des 19. Jahrhunderts, bei der fast eine Million Menschen starben und eine weitere Million aus dem Land flüchteten, wäre der FC Celtic wohl niemals gegründet worden. Zigtausend katholische Immigranten hofften, in Schottland besser über die Runden zu kommen und strömten nach Glasgow. Dort erwarteten sie nicht nur sehr harte Lebensbedingungen, sondern auch die offene Feindseligkeit der protestantischen Bevölkerung der Stadt, die einen derartigen Zustrom kaum verkraften konnte.

Bruder Walfrid hatte mit Interesse und Bewunderung die Geschicke des FC Hibernian verfolgt, der sich nach seiner Gründung durch irische Einwanderer im Jahr 1875 schnell zu einer Keimzelle des Stolzes und der Freude für die irischstämmigen Einwohner Edinburghs entwickelt hatte. Tatsächlich waren viele Spieler, die das erste Spiel für Celtic bestritten, vom Hauptstadtklub Hibernian "ausgeliehen". Während in der Folgezeit die Bhoys immer stärker wurden, wechselten die besten Akteure von Hibernian nach und nach von Edinburgh an der schottischen Ostküste nach Glasgow im Westen.

In den Jahren nach der Gründung spielte Celtic in weißen Trikots mit grünem Kragen. Erst 1903 vollzog man den Wechsel zur heutigen, grün-weiß geringelten Spielkleidung. Ein berühmter Spieler, der das ursprüngliche Trikot trug, war Willie Maley. Er wurde 1897, gerade einmal 29 Jahre alt, zum ersten echten Trainer des Klubs. In seiner ersten Saison als Verantwortlicher konnte er gleich den vierten Meistertitel des Klubs feiern.

Dies war der Beginn einer wahrlich bemerkenswerten Ära, die volle 43 Jahre andauern sollte. Unter Maley gewann Celtic nicht weniger als 30 große Titel. Spieler wie John Thomson, Patsy Gallacher und Jimmy McGrory erlebten ihre gesamte Karriere unter diesem Ausnahmetrainer. Allerdings gab es auch eine echte Tragödie, als Thomson, der herausragende junge Torhüter des Vereins, nach einem Old-Firm-Derby gegen den Stadtrivalen Rangers verstarb, nachdem er bei einem Abwehrversuch einen Schädelbruch erlitten hatte.

Jimmy McGrory war der größte Star in der langen Amtszeit von Maley. Der 1,68 Meter kleine Stürmer machte seine mangelnde Körpergröße durch ein außergewöhnliches Sprungvermögen wett und war einer der kopfballstärksten Spieler seiner Zeit. Er erzielte nicht weniger als 550 Tore und ist damit bis heute britischer Rekordhalter. Auch bei Celtic Glasgow kam nie wieder ein Spieler auch nur in die Nähe dieser Marke. McGrory wurde später auch Trainer des Vereins, doch an der Seitenlinie war er bei weitem nicht so erfolgreich wie auf dem Feld. Unter ihm entwickelte sich Spielführer Jock Stein immer mehr zur beherrschenden Figur der Mannschaft.

Im Finale des Ligapokals 1957 gelang Celtic unter McGrory mit 7:1 der bis heute höchste Sieg gegen die Rangers. 1965 machte er Platz für Stein, der zuvor bereits mit Dunfermline und Hibernian große Erfolge errungen hatte. Im Gegensatz zum Stadtrivalen hatte Celtic zwar nie eine konfessionsabhängige Personalpolitik betrieben, doch die Ernennung von Stein zum Trainer war dennoch ein historischer Schritt, da er der erste Protestant in dieser Position war.

Innerhalb von nur zwei Jahren führte Stein die Mannschaft, die zuvor ins schottische Mittelmaß abgerutscht war, an die Spitze des europäischen Fussballs. Celtic Glasgow gewann 1967 in Lissabon als erste nicht-südeuropäische Mannschaft den Europapokal - mit einem Team, in dem kein Spieler weiter als 40 Kilometer vom Celtic Park entfernt geboren war. Stein hatte angekündigt, den Pokal mit einem Fussballstil zu gewinnen, der "neutrale Zuschauer begeistern"sollte. Tatsächlich lobte am Ende selbst der Trainer des unterlegenen Teams von Inter Mailand den "Mut der Spieler und das Bravourstück", das Celtic vollbracht hatte.

"Wir haben es mit gutem Fussball geschafft - mit schönem und kreativem Fussball in Reinkultur", so die Aussage Steins. Dieses Bekenntnis zum Angriffsfussball, für das die Löwen von Lissabon standen, wurde in der Folge zu einem Markenzeichen Celtics. Die Offensive bildete die Grundlage für neun nationale Meistertitel in Folge unter Stein, ein Rekord, den bis heute in Schottland kein Team brechen konnte.

Nachdem Stein 1978 zum Rücktritt gedrängt worden war, hat auch Celtic selbst nie wieder einen derartigen Höhenflug erlebt. Doch die Prinzipien, die Stein stets förderte, sind selbst den heutigen Fans noch viel wert, auch wenn sie so jung sind, dass sie Spieler wie Jimmy Johnstone nicht mehr gesehen haben.

Nachdem Celtic die 90er-Jahre größtenteils im Schatten des Erzrivalen Rangers verbrachte, kehrte die Mannschaft mit Beginn des neuen Jahrtausends an die Spitze des schottischen Fussballs zurück und holte sechs der letzten acht Meistertitel. Dabei war der Titelgewinn in der vergangenen Saison wohl der bemerkenswerteste, als die Mannschaft von Gordon Strachan sich den Titel erst am dramatischen letzten Spieltag sicherte, nachdem die Rangers wenige Monate zuvor bei zwei Spielen weniger noch sechs Punkte Vorsprung gehabt hatten. Auch in der UEFA Champions League hat Celtic Glasgow einen festen Platz. In dieser Saison gelang nach der Gruppenphase zum zweiten Mal in Folge die Qualifikation für die K.o.-Runde.

Das ursprüngliche Celtic Park-Stadion befand sich gleich neben dem Janefield-Friedhof, nur wenige hundert Meter vom heutigen Stadion entfernt. Es wurde größtenteils von freiwilligen Helfern erbaut, die Bruder Walfrid, der Gründer des Klubs, zusammengerufen hatte. Das erste Spiel - natürlich gegen den Stadtrivalen Rangers - wurde am 28. Mai 1888 ausgetragen. Doch nur drei Jahre später musste Celtic sich eine neue Heimstätte suchen, nachdem Walfrid nicht bereit war, eine geradezu exorbitante Erhöhung der jährlichen Pacht von £ 50 auf £ 450 hinzunehmen.

Erneut trat eine ganze Armee von Freiwilligen an, die auf dem nahe gelegenen Grundstück einer ehemaligen Ziegelei ein neues Stadion erbaute. "Vom Friedhof ins Paradies", schrieb damals ein Journalist über den Umzug des Klubs, und der Spitzname "Paradies" haftet dem neuen Celtic Park bis heute an. Das Mitte der 90er Jahre komplett umgebaute und modernisierte Stadion wurde bei einer Umfrage der "BBC" mit großem Vorsprung zur beliebtesten Sportstätte Großbritanniens gewählt. Die dortige Atmosphäre ist geradezu legendär. Die Westtribüne ist nach Jock Stein benannt. Die Osttribüne trägt im Gedenken an die Mannschaft von 1967 den Namen "Lisbon Lions"-Tribüne.

Trotz der vielen Erfolge, hat der Verein 2012 eine herbe Niederlage hinnehmen müssen. Im frühjahr musste beim Insilvenzgericht der Konkurs angemeldet werden. Wie die Zukunft aussieht, steht in den Sternen!

Die wichtigsten Erfolge:
1 Titelgewinn im Europapokal der Landesmeister: 1967
42 Schottische Meisterschaften: 1893, 1894, 1896, 1898, 1905, 1906, 1907, 1908, 1909, 1910, 1914, 1915, 1916, 1917, 1919, 1922, 1926, 1936, 1938, 1954, 1966, 1967, 1968, 1969, 1970, 1971, 1972, 1973, 1974, 1977, 1979, 1981, 1982, 1986, 1988, 1998, 2001, 2002, 2004, 2006, 2007, 2008
34 Schottische Pokalsiege: 1892, 1899, 1900, 1904, 1907, 1908, 1911, 1912, 1914, 1923, 1925, 1927, 1931, 1933, 1937, 1951, 1954, 1965, 1967, 1969, 1971, 1972, 1974, 1975, 1977, 1980, 1985, 1988, 1989, 1995, 2001, 2004, 2005, 2007
13 Schottische Ligapokalsiege: 1957, 1958, 1966, 1967, 1968, 1969, 1970, 1975, 1983, 1998, 2000, 2001, 2006

Legendäre Spieler
Jimmy Quinn (1900-17), Patsy Gallacher (1911-26), Jimmy McGrory (1922-37), Bobby Evans (1944-60), Charlie Tully (1948-59), Jock Stein (1951-56). Jimmy Johnstone (1962-75), Billy McNeill (1958-68), Bobby Murdoch (1959-73), Bobby Lennox (1961-80), Kenny Dalglish (1969-77), Danny McGrain (1970-87), Paul McStay (1981-97), Tommy Burns (1975-89), Henrik Larsson (1997-2004)
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Man muss Fußball nicht verstehen, man muss sich nur damit zurechtfinden!

zuletzt bearbeitet 07.07.2012 11:28 | nach oben springen
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